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Ukrainekrieg: Statt mit Waffen eskalieren – den Frieden einleiten

Mit der Entscheidung, Leopard-2-Panzer zu liefern, bewahrheiten sich unsere Befürchtungen hinsichtlich einer Eskalation dieses Krieges, die pax christi Rottenburg-Stuttgart vor einem halben Jahr in der Heiligkreuztaler Erklärung zum Ausdruck gebracht hat. Damit nicht genug, ertönen bereits Rufe, Kampfjets in die Ukraine zu liefern. Statt immer mehr und immer weiter reichende Waffen zu schicken – ein Vorgehen, das auch ehemalige hochrangige Militärs in Frage stellen –, gibt es eine Alternative: Verhandlungen. Die Dringlichkeit, alle diplomatischen Kräfte zu mobilisieren, um Verhandlungen in die Wege zu leiten, wächst von Tag zu Tag.

Doch wer greift das Konzept einer Experten-Kommission vom Juni 2022 auf, die im Vatikan unter der Leitung von Jeffrey Sachs getagt und Bedingungen für einen Waffenstillstand erkundet hat? Wo ist die Debatte über dieses Papier in den deutschen Medien und in den Kirchen? Wo bleibt die Ermutigung an UN-Generalsekretär António Guterres, sich weiter für Waffenstillstand und Verhandlungen einzusetzen? Die zwischen der Ukraine und Russland vereinbarten Gefangenenaustausche und das inzwischen verlängerte Getreideabkommen zeigen, dass Verhandlungen selbst in hocheskalierten Kriegssituationen möglich sind.

Verhandlungen erst beginnen zu wollen, wenn kein russischer Soldat sich mehr auf ukrainischem Boden befindet, verlängert das Leid der Menschen, das schon lange erschütternde Dimensionen angenommen hat. Fast ein Jahr nach dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf die Ukraine und einem Abnutzungskrieg mit hoher Opferzahl – belastbaren Schätzungen zufolge mehr als 200.000 tote und verletzte ukrainische und russische Soldaten sowie laut dem Hochkommissariat für Menschenrechte der Vereinten Nationen 18.657 zivile Opfer in der Ukraine, darunter 7.110 Todesopfer – ist es dringend an der Zeit, den Frieden einzuleiten. Es muss darum gehen, in jeder Handlung und Äußerung zum Ukraine-Krieg – wie in jedem Krieg – Frieden als Ziel beizubehalten. Deshalb fordern wir von den Entscheidungsträger:innen in Politik, Wirtschaft, Kirche, Gewerkschaft und Medien, sich für einen raschen Waffenstillstand und für Verhandlungen ohne Vorbedingungen einzusetzen.

Quelle: pax christi Diözesanverband Rottenburg-Stuttgart - Pressemitteilung vom 02.02.2023.

Veröffentlicht am

04. Februar 2023

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