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4. April: Jahrestag der Ermordung von Martin Luther King und Jahrestag seiner Rede gegen den Vietnamkrieg

Von Michael Schmid

Am 4. April 2022 jährt sich zum 54. Mal die Ermordung von Martin Luther King und zum 55. Mal seine eindrucksvolle, historische Rede gegen den Vietnamkrieg.

Am 4. April 1967, genau ein Jahr vor seiner Ermordung, hielt Martin Luther King in der New Yorker Riverside Church in einer eindrucksvollen Rede, die später auch unter dem Titel "Beyond Vietnam. A Time to Break Silence" - "Jenseits von Vietnam" veröffentlicht wurde, ein glühendes Plädoyer gegen den Vietnamkrieg.

Mit dieser Rede wandte sich King an seine eigene Nation und sprach über die Notwendigkeit, "den Verrat meines eigenen Schweigens" über den Vietnamkrieg "zu durchbrechen". Er verurteilte Militarismus, Rassismus und extremen Materialismus als Ursache für die Übel, welche die amerikanische Gesellschaft plagen. "Wenn Maschinen und Computer, Profitbestrebungen und Eigentumsrechte für wichtiger gehalten werden als Menschen, dann wird die schreckliche Dreier-Allianz von Rassenwahn, extremem Materialismus und Militarismus nicht mehr besiegt werden können." Seine Regierung klagte er als "die größte Gewaltausüberin in der heutigen Welt" an. Dann machte er geltend, dass nur eine "radikale Revolution der Werte" die Probleme Ungleichheit, Armut und Krieg überwinden wird.

Martin Luther King schloss 1967 seine Rede mit den Worten: "Heute haben wir noch die Wahl: gewaltlose Koexistenz oder gemeinsame Vernichtung durch Gewalt. Wir müssen aus der Unentschlossenheit heraus- und zum Handeln kommen. (…) Wenn wir jetzt nicht handeln, wird man uns in jene dunklen und schrecklichen Verliese der Zeit werfen, die für jene bestimmt sind, die Größe ohne Mitleid, Macht ohne moralische Verantwortung und Stärke ohne Weitsicht besitzen."

Handeln, das stand für Martin Luther King zeitlebens außer Frage, hieß gewaltfrei handeln.

"Gewaltfreiheit ist die Antwort auf die entscheidende politische und moralische Frage unserer Zeit - die Notwendigkeit, dass der Mensch Unterdrückung und Gewalt überwindet, ohne zu Gewalt und Unterdrückung Zuflucht zu nehmen.

Wenn das erreicht werden soll, muss der Mensch für alle menschlichen Konflikte eine Methode entwickeln, die Rache, Aggression und Vergeltung vermeidet. Die Grundlage einer solchen Methode ist die Liebe."

(Martin Luther King bei seiner Rede anlässlich der Entgegennahme des Friedensnobelpreises am 10. Dezember 1964 in Oslo, Norwegen)

Diese gewaltfreie Grundausrichtung Martin Luther Kings sowie seine grundsätzliche Kritik an Rassenwahn, extremem Materialismus und Militarismus sind heute so aktuell wie 1967, gerade angesichts der aktuellen Kriegspolitik, weltweiter Kriege und irrsinniger Aufrüstung.

Wir haben Kings Rede, die trotz heftigen Widerspruchs, den sie zum Teil hervorrief, als eine seiner größten Verdienste gilt, auf der Lebenshaus-Website in deutscher Übersetzung dokumentiert:

Auf der Lebenshaus-Website befindet sich eine umfassende Sammlung mit über 100 Texten von und zu Martin Luther King:

Veröffentlicht am

04. April 2022

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