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Atomkraftgegner*innen feiern Brokdorf-Aus

Projektionsaktion auf Reaktorkuppel

Atomkraftgegner*innen haben in der Nacht auf den 31. Dezember 2021 mit einer Projektionsaktion auf die Reaktorkuppel ihrer Freude über das Aus des AKW Brokdorf Ausdruck verliehen. Auf dem Kraftwerk war in großen Lettern abwechselnd zu lesen:

"Dat Ding is ut!"

"Gemeinsam gewonnen"

"Schluss! Endlich!"

Dazu erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

"Hunderttausende haben über Jahrzehnte gegen den Bau und Betrieb des AKW Brokdorf demonstriert. Der kleine Ort an der Unterelbe wurde zu einem Symbol für die Auseinandersetzung um die Atomenergie in Deutschland. Mit dem heutigen Tag endet endlich der Betrieb des Reaktors. Uns erfüllt das mit Genugtuung und Freude. Der Einsatz hat sich gelohnt. Der Erfolg gehört allen, die sich für dieses Ziel gemeinsam engagiert haben, ob bei den Großdemonstrationen in den 1970er und 1980er Jahren, ob bei Blockadeaktionen wie in den 1980er, 1990er und 10er Jahren, ob bei der 120 km langen Menschenkette 2010, den monatlichen Mahnwachen oder den unzähligen anderen großen und kleinen Aktionen.

Leider können Atomkraftgegner*innen aufgrund der Pandemie-Situation nicht groß gemeinsam feiern. Deswegen drücken wir unsere Freude durch die Projektionsaktion aus.

Wir sind erleichtert, dass das auch hier mögliche Worst Case Szenario einer Kernschmelze wie in Tschernobyl und Fukushima in Brokdorf nicht eingetreten ist. Bei den vorherrschenden Westwinden wäre der Großraum Hamburg direkt betroffen gewesen. Glück gehabt!

Wir sind besorgt über das ungelöste Atommüll-Problem. In Brokdorf werden möglicherweise noch über dieses Jahrhundert hinaus hochradioaktive Abfälle lagern, in Behältern, die nur für 40 Jahre zugelassen sind.

Wir sind erfreut, dass durch die Perspektive eines Atomausstiegs die Entwicklung und der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland so vorangetrieben wurde, dass nun auch ein schneller Kohleausstieg möglich wird. Allerdings könnten wir bei der Energiewende sogar noch deutlich weiter sein, wenn die letzten Bundesregierungen den Ausbau von Wind- und Solarenergie nicht ausgebremst hätten. Wäre Brokdorf frühen vom Netz gegangen, hätte der Zubau von Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein in den letzten Jahren nicht wegen fehlender Netzkapazitäten reduziert werden müssen. Diejenigen, die jetzt behaupten, man hätte zuerst aus der Kohle aussteigen sollen, sind meist die gleichen, die in der Vergangenheit gegen die Forderungen aus der Umweltbewegung mit allen Kräften einen Kohleausstieg verhindert haben."

Quelle: .ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie - Pressemitteilung vom 30.12.2021.

Veröffentlicht am

31. Dezember 2021

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