Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

Ihre Spende ermöglicht unser Engagement

Spendenkonto:
Bank: GLS Bank eG
IBAN:
DE36 4306 0967 8023 3348 00
BIC: GENODEM1GLS
 

Schleichwerbung für das Militär

Von Albrecht Müller

Der große Zapfenstreich für die scheidende Bundeskanzlerin sei geschenkt, obwohl dieses Ereignis in die große Linie der Militarisierung passt. Kurz zuvor haben sich die politisch Verantwortlichen dafür entschieden, einen General zum Leiter des Krisenstabes Corona zu machen. Die Tagesschau meldete am 30. November: "Leiter des Krisenstabs Carsten Breuer ist Deutschlands Corona-General". – Es ist grotesk, keine fachlich qualifizierte Person unter den vielen Beamten und Angestellten des Bundes und der Länder gefunden zu haben. Das ist nicht nur grotesk. Es ist Absicht. Dann wird in unseren Medien immer wieder mit dem Einsatz des Bundeswehr-Sanitäts-Airbus für das Militär geworben. Die Tagesthemensendung von vor einer Woche zeigte, wie absichtsvoll hier vorgegangen wird. Am konkreten Fall der in dieser Sendung gezeigten Verlegung von Patienten aus bayerischen Intensivstationen in nordrhein-westfälische kann gezeigt werden, wie abstrus die innerdeutsche Verlegung der Kranken mit diesen Flugzeugen vermutlich ist. Man versteht sie besser, wenn man mit einbezieht, dass dies zugleich Reklame für das Militär sein soll.

Hier ist der Link zur Sendung der Tagesthemen von vor einer Woche. Es war wieder einmal eine der typischen ARD-Propagandasendungen. Es lohnt sich, zumindest Bericht und Show zu den Flugzeugtransporten in den ersten 8 Minuten und 43 Sekunden anzuschauen. Danach kommen ab Minute 8:43 5 Minuten und 10 Sekunden Lauterbach und dann folgt ein Kommentar der ARD, wieder mit Reklame für den Flugzeugtransport. Der Kommentator meint, die Rettungsflüge von heute seien ein kleines Hoffnungszeichen.

Zweifel am Sinn des Transports mit einem Bundeswehrflugzeug

Zum Hergang und zur Bewertung des Vorgangs hier zunächst einige Fakten: Es wurde berichtet, dass eine der 6 transportierten Personen aus einer Klinik in Bobingen bei Augsburg stammte. Dieser wurde mit einem für diesen Einsatz ausgestatteten Rettungswagen zum Flughafen Memmingen gebracht. Dort wurde er vom zuständigen Notarzt mit den anderen zusammen an die Luftwaffenärztin übergeben. Die Verladung hat 2 Stunden gedauert.

Die Patienten sollten von ihrer Klinik in Bayern in eine Klinik in Eschweiler im Westen von Nordrhein-Westfalen transportiert werden. Das Flugzeug landete aber nicht in der Nähe von Eschweiler, sondern auf dem Flughafen Münster-Osnabrück. Dort wurden die Patienten wiederum vermutlich in Rettungswagen verlagert und dann auf der Straße nach Eschweiler gefahren.

Um wenigstens einigermaßen und laienhaft bewerten zu können, wie sinnvoll der Lufttransport ist, habe ich mir die einzelnen Entfernungen der stattgefundenen und der möglichen Straßentransporte angesehen:

  1. die Entfernung von Bobingen zum Flughafen Memmingen: 81 km
  2. die Entfernung Flughafen Münster/Osnabrück nach Eschweiler: 218 km
  3. Entfernung Bobingen nach Eschweiler 611 km

Der direkte Transport auf der Straße hätte also 611 km überwinden müssen. Das ist viel. Die Patienten hätten allerdings nur zweimal umgeladen werden müssen, am Anfang und am Ende der Reise.

Der stattgefundene Transport ging über 300 km auf der Straße. Die Patienten mussten viermal umgeladen werden.

Es liegt deshalb die Frage nahe, ob diese Art von Transport sinnvoll und sachlich berechtigt ist.

Ich fürchte, man hat sich für diese Art von Transport auch wegen der damit verbundenen Werbeaktion für die Bundeswehr und damit für einen weiteren Schritt des Einzugs des Militärischen in die Politik entschieden.

Die Tagesthemensendung vom vergangenen Freitag war auch ansonsten schrecklich: Der interviewte Chefarzt von Eschweiler wurde dazu benutzt, die Dramatik der eingetretenen Lage weiter zu verschärfen. Wörtlich: "Lange werden wir den Süden nicht mehr unterstützen können". Dann Polemik gegen Weihnachtsmärkte und Nicht-Geimpfte. Dann kam auch noch Lauterbach zu Wort und die inzwischen auch in andere Sendungen weitergereichte jammernde alte Frau, die den Corona-Tod ihres Mannes beklagt.

Es war insgesamt eine unerträgliche Propagandashow. Diese Medien werden zum propagandistischen Wurmfortsatz der Politik. Damit wird der Ruf des öffentlich-rechtlichen Rundfunks weiter abgebaut.

Quelle:  NachDenkSeiten - 03.12.2021.

Veröffentlicht am

04. Dezember 2021

Artikel ausdrucken

Weitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von