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Jetzt verbandelt sich die NATO auch noch mit der Kirche

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hielt am Deutschen Ökumenischen Kirchentag eine Rede - gegen Russland und China.

Von Christian Müller

Während in Israel Juden auf Muslime und Muslime auf Juden schießen, traf sich Europas christliche Prominenz am Dritten Ökumenischen Kirchentag in Frankfurt: "Unsere Werte sind der Kompass, der uns leitet, und dank unserer Einigkeit und Anpassungsfähigkeit hat die NATO mehr als 70 Jahre lang den Frieden bewahrt", sagte dort NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg , über die Bombardierungen der NATO in Jugoslawien, den Irakkrieg und die Militäreinsätze in Afghanistan großzügig hinwegsehend.

Ganz im Sinne der christlichen Botschaft "Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen" ( Lukas 6.27 ) folgerte er: "Heute müssen wir uns erneut auf eine unsichere Welt einstellen, die von einem selbstbewussteren Russland, raffinierten Cyberangriffen, brutalem Terrorismus, der Verbreitung von Kernwaffen, dem Klimawandel und dem Aufstieg Chinas geprägt ist." 

Und situationsgerecht fügte er hinzu: "Durch unsere Arbeit an der NATO 2030 zeigt Deutschland weiterhin seine Führungsrolle, da wir eine ehrgeizige Agenda für die Zukunft aufstellen." Bis 2030 soll die NATO ja so umgebildet werden, dass es für militärische Aktionen keine Einstimmigkeit der NATO-Mitglieder mehr braucht und dass auch präventive Angriffe erlaubt sein sollen.

Wen überrascht es, wenn ein halbes Jahr vor den Wahlen neben der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel auch die beiden deutschen Kanzlerkandidaten Armin Laschet und Olaf Scholz und die Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock die fromme Stunde der Gelegenheit nutzten? "Es braucht Gewerkschaften, es braucht Kirchen, es braucht Unternehmen", so biederte sich etwa die Grünen-Chefin Annalena Baerbock wörtlich an, wohlwissend, dass ohne diese drei Gruppen ihre Forderung, endlich mehr Geld ins Militär zu investieren , kaum realisierbar sein dürfte.

Es ist lange her, seit Karlheinz Deschner seine kritische Kirchengeschichte "Abermals krähte der Hahn" publizierte. In Erinnerung geblieben scheint immerhin die Erkenntnis, dass auch dort, wo es um Krieg geht, gute Beziehungen zur Kirche stets nützlich sind.

Weiterführende Informationen:

Zum Infosperber-Dossier:

Quelle: Infosperber.ch - 17.05.2021.

Veröffentlicht am

17. Mai 2021

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