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Konstantin Wecker: Retten wir die Gesellschaft mit Solidarität, Zärtlichkeit, Liebe und Poesie!

Von Konstantin Wecker

Liebe Freundinnen, liebe Freunde!

Nach langen und intensiven Gesprächen mit meinem Freund, dem Journalisten und HDS- Autor Michael Backmund, für die ich ihm sehr dankbar bin, entstand mein Einleitungstext zu unserem Livestream-Konzert am 22.3.2020.

Ich habe ihn mit Klängen aus meinen Balladen für Willy unterlegt.

Wie wär’s, wenn wir uns durch diese schmerzvolle Krise zu einem kollektiven Umdenken bewegen lassen?

Meinem Traum, meiner Utopie von einer herrschaftsfreien, liebevollen und solidarischen Welt bin ich vielleicht näher als jemals zuvor.

Meinem Traum von einer Gesellschaft ohne Ausbeuter und neoliberale Profiteure, ohne Waffenhändler, autoritäre Populisten und ohne all die Faschisten, Rassisten, Sexisten, Nationalisten und Kriegstreiber.

Es reicht - endgültig!

Vielleicht erkennen erst jetzt viele Menschen diese neoliberale Diktatur, der sie jahrzehntelang aufgesessen sind?

Unsere ach so fürsorglichen Politiker haben über Jahrzehnte die Gesundheitssysteme zum Zwecke maximaler Profite kaputt privatisiert und vor allem haben sie keinen Plan zum Schutz aller Menschen für eine solche Krise vorbereitet; vielleicht einfach, weil sie daran nichts verdient hätten.

Statt nach einem starken Führer zu schreien sollten wir uns selbst an die Hand nehmen und aufpassen, dass wir nicht denen, die sich jetzt als Herren über jedes Gesetz aufspielen, in Zukunft vertrauen.

Für viele Herrschenden ist das, was zurzeit passiert, eben auch eine perfekte Übung für den dauerhaften Ausnahmezustand oder den Weg in eine Diktatur.

Und als alter Anarcho muss ich sagen:

Meine persönliche Freiheit möchte ich mir selbst beschneiden und nicht von einem Herrn Söder oder Kurz oder Macron beschneiden lassen, den ich nie in meinem Leben gewählt hätte. Pfeifen wir auf das Patriarchat!

Ja, um uns gegenseitig zu schützen, haben wir Konzerte, Partys und Versammlungen abgesagt (nicht wegen Söder). Und, wenn wir wieder können, werden wir uns umso kraftvoller wieder auf den Straßen versammeln, das Leben feiern und eine andere Gesellschaft durchsetzen.
Und was passiert eigentlich jetzt mit den Ärmsten, den Schutzsuchenden an den EU-Außengrenzen, den Geflüchteten und den Obdachlosen?

Bekommen die von den Regierenden jetzt eine totale Eingangssperre?

Für sie sollten wir alle sofort unsere Stimmen erheben.

Nein, jetzt müssen alle menschenunwürdigen Lager abgeschafft werden und die Menschen unsere Unterstützung und Solidarität spüren.

Die Washington Post hat jüngst gewarnt, "die Gesellschaft nicht zu erwürgen, während man versucht, sie zu retten".

Retten wir die Gesellschaft mit Solidarität, Zärtlichkeit, Liebe und Poesie!

Quelle: Hinter den Schlagzeilen - 23.03.2020.

Veröffentlicht am

23. März 2020

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