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Preisträger*innen des Right Livelihood Award 2019 bekanntgegeben

In diesem Jahr werden Aminatou Haidar (Westsahara), Guo Jianmei (China), Greta Thunberg (Schweden) und Davi Kopenawa / Hutukara Associação Yanomami (Brasilien) mit dem Right Livelihood Award geehrt. Der "Alternative Nobelpreis" wird in diesem Jahr zum 40. Mal vergeben.

"Mit den 40. Right Livelihood Awards ehren wir vier praktische Visionäre, deren Einsatz es Millionen von Menschen ermöglicht, ihre grundlegenden Rechte zu verteidigen und für eine lebenswerte Zukunft auf diesem Planeten zu kämpfen. Neben dem Preisgeld bieten wir den Preisträger*innen eine dauerhafte Begleitung sowie Hilfe, wenn deren Leben und Freiheit in Gefahr sind", sagte Ole von Uexküll, Direktor der Right Livelihood Foundation, am Mittwoch in Stockholm.

Die Menschenrechtsverteidigerin Aminatou Haidar (Westsahara) erhält den Right Livelihood Award "für ihren unerschütterlichen gewaltlosen Widerstand, trotz Gefangenschaft und Folter, im Streben nach Gerechtigkeit und Selbstbestimmung für das Volk der Westsahara."

Seit über drei Jahrzehnten setzt sich Haidar mit friedlichen Mitteln für die Unabhängigkeit ihres Heimatlandes ein. Dies hat ihr den Beinamen "Gandhi der Westsahara" eingebracht. Haidars Integrität und Beharrlichkeit haben sie zu einer der angesehensten Vertreter*innen der Sahrauis gemacht. Es ist das erste Mal, dass der Right Livelihood Award jemanden aus der Westsahara ehrt.

Aminatou Haidar: "Ich fühle mich sehr geehrt, den renommierten Right Livelihood Award zu erhalten. Dies ist eine Anerkennung meines gewaltfreien Kampfes und des berechtigten Anliegens des sahrauischen Volkes. Trotz militärischer Besetzung und der Verletzung grundlegender Menschenrechte führen sie ihren friedlichen Kampf unermüdlich fort.
Die Sahrauis verdienen es, von allen unterstützt zu werden, damit sie eines Tages Unabhängigkeit und Freiheit erlangen."

Die Juristin Guo Jianmei (China) erhält den Right Livelihood Award "für ihre bahnbrechende und beharrliche Arbeit zur Stärkung der Frauenrechte in China."

Guo Jianmei ist die renommierteste Frauenrechts-Anwältin Chinas. Im Laufe ihres Berufslebens hat sie Tausenden von benachteiligten Frauen Zugang zur Justiz verschafft.

Guo Jianmei: "Diese Auszeichnung würdigt den langjährigen Einsatz meines Teams und mir, die Rechte der Frauen in China zu wahren und Demokratie und Rechtsstaatlichkeit unter schwierigen Bedingungen zu fördern. Derzeit steht die gemeinnützige Rechtsberatung in China vor großen Herausforderungen. Um standhaft zu bleiben, werden wir noch mehr Leidenschaft, Mut, Ausdauer und Engagement benötigen. Wir sehen diesen Preis als Bestärkung und Motivation."

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg (Schweden) erhält den Right Livelihood Award, "weil sie der politischen Forderung nach dringenden Klimaschutzmaßnahmen weltweit Gehör verschafft."

Sie ist die Stimme einer Generation, die die Folgen des politischen Versagens bei der Bekämpfung des Klimawandels tragen muss. Ihre Entschlossenheit, die drohende Klimakatastrophe nicht zu akzeptieren, hat Millionen von Jugendlichen inspiriert, gemeinsam mit Thunberg ihre Stimme zu erheben und sofortige Klimaschutzmaßnahmen zu fordern.

Greta Thunberg: "Ich bin sehr dankbar, eine der Empfängerinnen dieses ehrenvollen Preises zu sein. Eine solche Auszeichnung gilt allerdings nie mir allein. Ich bin Teil einer weltweiten Bewegung von Schulkindern, Jugendlichen und Erwachsenen jeden Alters, die sich entschieden haben, unseren lebenden Planeten zu verteidigen. Mit ihnen allen teile ich diese Ehrung. Der Right Livelihood Award ist eine riesige Anerkennung für Fridays for Future und der Klimastreik-Bewegung. Vielen, vielen Dank!"

Der Sprecher der indigenen Yanomami-Bevölkerung Davi Kopenawa und seine Organisation Hutukara Associação Yanomami (Brasilien) erhalten den Right Livelihood Award gemeinsam "für ihre mutige Entschlossenheit, die Wälder und die Artenvielfalt des Amazonas sowie das Land und die Kultur seiner Ureinwohner zu schützen."

Davi Kopenawa ist einer der angesehensten Sprecher der indigenen Völker Brasiliens. Er hat sein Leben dem Schutz der Rechte der Yanomami, ihrer Kultur und ihres Landes im Amazonasgebiet gewidmet. Er ist Mitbegründer und Präsident der Organisation "Hutukara Associação Yanomami", die sich für die Bewahrung des Regenwalds und die Rechte der indigenen Bevölkerung in Brasilien einsetzt.

Davi Kopenawa: "Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung. Sie kommt genau zur richtigen Zeit und bestärkt mich, meine Organisation und all jene, die den Wald und den Planeten Erde verteidigen. Der Preis gibt mir die Kraft, weiter für die Seele des Amazonaswaldes zu kämpfen.
Wir, die Völker des Planeten, müssen unser kulturelles Erbe bewahren, wie Omame [der Schöpfer] lehrte - und mit unserem Land sorgsam umgehen, sodass auch zukünftige Generationen es weiter nutzen können."

Die Preisträger*innen wurden heute im Internationalen Pressezentrum des schwedischen durch den Stiftungsdirektor Ole von Uexküll und Amelie von Zweigbergk, stellvertretende Stiftungsvorsitzende und Jury-Mitglied, bekannt gegeben. Die Entscheidung wurde von einer internationalen Jury getroffen, die die Preisträger*innen unter 142 Nominierungen aus 59 Ländern auswählte.

Das Preisgeld beträgt jeweils 1 Million SEK (94.000 EUR). Das Geld wird zur Unterstützung der Arbeit der Preisträger*innen eingesetzt, es ist nicht zur persönlichen Verwendung bestimmt.

Die Preisverleihung findet am 4. Dezember in Stockholm statt, anlässlich des 40. Jubiläums ist erstmals auch die breitere Öffentlichkeit eingeladen, der Veranstaltung beizuwohnen. Edward Snowden, der 2014 mit dem Right Livelihood Award ausgezeichnet wurde, wird per Liveschaltung aus Moskau an den Feierlichkeiten teilnehmen, außerdem werden die Künstler*innen José González und Ane Brun auftreten.

Kurzbiografien der Preisträger*innen

Aminatou Haidar (Westsahara)

Aminatou Haidar ist eine herausragende Menschenrechtsaktivistin aus der Westsahara. Die ehemalige Kolonialmacht Spanien verließ das umstrittene Gebiet 1975, unmittelbar danach wurde es von Marokko annektiert. Seit über drei Jahrzehnten setzt sich Haidar mit friedlichen Mitteln für die Unabhängigkeit ihres Heimatlandes ein.
Dies hat ihr den Beinamen "Gandhi der Westsahara" eingebracht. Haidars Integrität und Beharrlichkeit haben sie zu einer der angesehensten Vertreter*innen der Sahrauis gemacht.

Dem indigenen Volk der Westsahara, den Sahrauis, wurde von den Vereinten Nationen, Spanien und Marokko wiederholt das Recht auf Selbstbestimmung in Aussicht gestellt, dennoch wurde in über 40 Jahren noch kein Referendum abgehalten. Noch immer duldet die internationale Gemeinschaft die Besetzung oder unterstützt sie sogar aktiv.

Aminatou Haidar wurde schon als Jugendliche zur Aktivistin und ist eine der Begründer*innen der sahrauischen Menschenrechtsbewegung. Sie hat Demonstrationen organisiert, Folter dokumentiert und ist mehrfach in den Hungerstreik getreten, um auf die Menschenrechtsverletzungen gegen ihr Volk aufmerksam zu machen. Haidar ist Mitbegründerin und Präsidentin der Menschenrechtsorganisation Collective of Sahrawi Human Rights Defenders (CODESA). Sie hat einen entscheidenden Anteil daran, internationale Aufmerksamkeit auf die ungelöste Westsahara-Frage zu lenken - ein Thema, das von den Vereinten Nationen, der EU und den Medien bis heute vernachlässigt wird.

Seit Beginn der Besetzung gehen marokkanische Behörden hart gegen Sahrauis vor, die das Recht auf Selbstbestimmung und die Achtung grundlegender Menschenrechte einfordern. Wie viele andere sahrauische Aktivist*innen wurde Aminatou Haidar ohne Anklage oder Gerichtsverfahren inhaftiert, geschlagen und gefoltert. Sie verbrachte vier Jahre in einem geheimen Gefängnis, isoliert von der Außenwelt.

Trotz Morddrohungen, Angriffen und Schikanen, die sich gegen sie und ihre Kinder richten, setzt sich Aminatou Haidar unermüdlich für eine politische Lösung eines der längsten ungeklärten Konflikte der Welt ein. Zugleich vermittelt Haidar der jungen Generation von Sahrauis den Wert gewaltfreien Widerstandes zu vermitteln.

Ole von Uexküll kommentiert: "Das Volk der Sahrauis leidet seit über vier Jahrzehnten an der marokkanischen Besatzung und jede Opposition wird brutal bestraft. Mit dem Preis an Aminatou Haidar wollen wir zeigen, dass gewaltloser Widerstand funktioniert, und allen Mut machen, die für eine gerechte Lösung des Konflikts eintreten."

Guo Jianmei (China)

Guo Jianmei zählt zu den bedeutendsten Frauenrechts-Anwältinnen Chinas. Im Laufe ihres Berufslebens hat sie Tausenden von benachteiligten Frauen Zugang zur Justiz verschafft. Beharrlich setzt sie sich mit der Ungleichbehandlung von Frauen im Justizsystem auseinander und trägt dazu bei, das Gleichberechtigungsbewusstsein in China, einem Land mit rund 650 Millionen Frauen, zu stärken.

Guo Jianmei hat mehrere Organisationen zum Schutz von Frauenrechten gegründet und geleitet. Als erste Anwältin des Landes, die hauptberuflich in der gemeinnützigen Rechtshilfe tätig ist, hat Guo das Konzept der pro bono-Rechtsberatung für marginalisierte Personen erfolgreich in China eingeführt. Seit 1995 haben mehr als 120.000 Frauen in ganz China kostenlose Rechtsberatung von Guo und ihren Teams erhalten. Mehr als 4000 Klagen wurden auf den Weg gebracht, um Frauenrechte einzufordern und die Gleichstellung der Geschlechter zu fördern.

Guo Jianmeis Arbeit eröffnet einen Blick auf den Stand der Frauenrechte in China, wo jede vierte verheiratete Frau häusliche Gewalt durch den Ehemann erfährt und geschlechtsspezifische Diskriminierung am Arbeitsplatz zum Alltag gehört. Guo begleitet Frauen bei Klagen und leistet auf nationaler Ebene Rechtsberatung zu Themen wie ungleicher Bezahlung, sexueller Belästigung, erzwungenem Vorruhestand ohne Entschädigung und Arbeitsverträgen, die Schwangerschaften verbieten. Im ländlichen China, wo patriarchalische Strukturen noch tief verwurzelt sind, bietet Guo rechtliche Unterstützung für Frauen, denen ihre Landrechte verweigert werden. Im Jahr 2005 gründete sie das China Public Interest Lawyers Network, zu dem sich mehr als 600 pro bono-Anwält*innen zusammengetan haben. Dank dieses Netzwerks können auch Fälle in abgelegenen Regionen Chinas angenommen werden. Gemeinsam mit Kolleg*innen hat Guo darüber hinaus eine Vielzahl von Rechtskommentaren und Recherchen erstellt, die zur Verfeinerung und Verbesserung relevanter Gesetze und Vorschriften geführt haben.

Angesichts der dramatisch zunehmenden Einschränkung zivilgesellschaftlicher Handlungsräume hat Guo Jianmei großen Mut und außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit bewiesen. Ihre Arbeit wirkt sich positiv auf das Leben von Millionen von Frauen in China aus.

"Guo Jianmei ist eine Vorkämpferin für die Frauenrechte in China, die tausenden von Frauen rechtliche Unterstützung gegeben hat und dadurch zeigt, wie man juristisch erfolgreich gegen Geschlechterdiskriminierung arbeiten kann."

Greta Thunberg (Schweden)

Greta Thunberg ist eine junge Klimaaktivistin aus Schweden. Sie ist die Stimme einer Generation, die die Folgen des politischen Versagens bei der Bekämpfung des Klimawandels tragen muss. Ihre Entschlossenheit, die drohende Klimakatastrophe nicht zu akzeptieren, hat Millionen von Jugendlichen inspiriert, gemeinsam mit Thunberg ihre Stimme zu erheben und sofortige Klimaschutzmaßnahmen zu fordern.

Im August 2018, wenige Wochen vor der schwedischen Parlamentswahl, verfolgte die 15-jährige Thunberg verzweifelt, wie es Politiker*innen an Strategien zur Bekämpfung des Klimawandels fehlte - wenn sie sich überhaupt damit beschäftigten. In dem Wissen, dass das Leben heutiger und zukünftiger Generationen davon abhängt, die globale Erwärmung auf
1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, nahm Thunberg die Dinge selbst in die Hand. Vor dem schwedischen Parlament begann sie ihren "Schulstreik für das Klima".

Ihr Protest stieß auf große mediale Resonanz. Junge Aktivist*innen schlossen sich Thunberg vor dem Parlamentsgebäude an. Auch an weiteren Orten weltweit wurden Schulstreiks initiiert. Die Bewegung #FridaysForFuture war geboren. Millionen von Menschen - jung und alt - sind seither für das Klima auf die Straße gegangen.

Mit ihrem klaren Kompass, ihrer persönlichen Integrität und auch mit ihrem fachlichen Verständnis ist es Greta Thunberg gelungen, die Klimadebatte an relevante Fakten und politische Prioritäten anzuknüpfen. Sie beweist eindrucksvoll, dass jede*r Einzelne die Möglichkeit hat, Veränderungen zu bewirken. Ihr Tun hat Menschen aus aller Welt und verschiedensten Gesellschaftsschichten dazu bewegt, politisches Handeln einzufordern.

Thunberg trägt ihre Botschaft unermüdlich weiter: Wir müssen die Fakten anerkennen, die Dringlichkeit der Klimakrise verstehen und entsprechend handeln. Sie spricht auf großen Konferenzen, trifft höchste Entscheidungsträger*innen weltweit und gibt einer wachsenden globalen Bewegung Orientierung. Viele Menschen vor ihr haben versucht, die Notwendigkeit sofortiger Klimaschutzmaßnahmen deutlich zu machen.
Niemand war erfolgreicher als Thunberg. Ihre kompromisslose Art, den Mächtigen der Welt die Wahrheit zu sagen, findet einen enormen Widerhall. Greta Thunberg hat es geschafft, die Klimakrise nicht nur zur Schlagzeile zu machen, sondern sie auch im Bewusstsein der Menschen zu verankern.

"Mit Greta Thunberg ehren wir eine der einflussreichsten Vertreterinnen der Zivilgesellschaft weltweit und weisen gleichzeitig auf die Kraft eines jeden Menschen hin, politisch etwas zu verändern."

Davi Kopenawa / Hutukara Associação Yanomami (Brasilien)

Davi Kopenawa vom Volk der Yanomami ist einer der angesehensten Sprecher der indigenen Völker Brasiliens. Er hat sein Leben dem Schutz der Rechte der Yanomami, ihrer Kultur und ihres Landes im Amazonasgebiet gewidmet. Das Territorium der Yanomami zählt zu den wichtigsten Reservoirs genetischer Vielfalt der Welt. Doch der hohe politische Druck, die natürlichen Ressourcen des Amazonas immer weiter auszubeuten, stellt eine massive Bedrohung für die Artenvielfalt und den Fortbestand indigener Stämme dar. Die daraus resultierende Invasion indigener Gebiete führt zu Gewalt, Zerstörung und Krankheiten.

Das Volk der Yanomami zählt mit rund 35.000 Mitgliedern zu den bevölkerungsreichsten indigenen Stämmen Brasiliens. Gemeinsam mit dem angrenzenden venezolanischen Yanomami-Gebiet bildet es das größte von einem Stamm bewohnte Regenwald-Territorium der Welt - größer als Griechenland.

In den 1980er und 1990er Jahren starben innerhalb von sieben Jahren 20 Prozent der Yanomami-Bevölkerung. Goldminenarbeiter zerstörten Dörfer, erschossen Menschen und übertrugen Krankheiten, gegen die die Yanomami keine Immunität haben. Heute nehmen solche Übergriffe erneut zu.
Kopenawa spielt eine entscheidende Rolle dabei, indigene Gemeinschaften zusammenzubringen, um sich gemeinsam gegen Bergbau, Viehzucht und andere Wirtschaftsinteressen zu wehren, die das Land und die Lebensgrundlage der Yanomami zerstören. Er war maßgeblich daran beteiligt, dass 1992 ein über 96.000 Quadratkilometer großes Areal in Brasilien zum Yanomami-Schutzgebiet erklärt wurde. Kopenawas langjähriger Aktivismus hat ihm viele mächtige Feinde eingebracht. Er ist fortdauernd Morddrohungen ausgesetzt.

Davi Kopenawa ist Mitbegründer und Präsident der "Hutukara Associação Yanomami". Die 2004 gegründete Organisation vereint und vertritt unterschiedliche Yanomami-Gemeinschaften in Brasilien und fördert die Rechte der indigenen Bevölkerung im Land. Die Hutukara Associação Yanomami setzt sich außerdem für den Schutz des Regenwaldes ein.
Angesichts des rapiden Rückgangs der Artenvielfalt und der zunehmenden Auswirkungen des Klimawandels ist das Wissen der Yanomami darüber, wie sie ihr Land zum Wohle aller erhalten und nachhaltig bewohnen können, von höchster globaler Bedeutung.

"Mit dieser Auszeichnung fordern wir die Welt auf, die Yanomami und andere indigene Völker zu unterstützen - in ihrem mutigen und wichtigen Kampf zum Erhalt unseres gemeinsamen Erbes."

Über den Right Livelihood Award

Der 1980 ins Leben gerufene Right Livelihood Award ehrt und unterstützt mutige Menschen, die globale Probleme lösen. Mit den diesjährigen Preisträger*innen wurden seither 178 Menschen aus 70 Ländern ausgezeichnet.

Die schwedische Right Livelihood Foundation, die den Preis verleiht, sieht ihre Rolle als Lautsprecher und Schutzschild für die Preisträger*innen. Neben der Auszeichnung unterstützt die Stiftung die Arbeit ihrer Preisträger*innen dauerhaft, insbesondere derer, deren Leben und Freiheit bedroht sind. Die Stiftung genießt Beraterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen.

Jede Person kann Kandidat*innen vorschlagen, die für den Right Livelihood Award in Frage kommen. Nach sorgfältiger und gründlicher Untersuchung durch das Research-Team der Stiftung werden einer internationalen Jury Berichte über die aktuellen Vorschläge vorgelegt.
Anders als die meisten anderen internationalen Preise hat der Right Livelihood Award keine Kategorien. Denn oft sind es gerade neue, übergreifende Wege und Lösungsansätze, die den Problemen unserer Zeit am besten gerecht werden…

Wie alles begann - Die Nobelstiftung lehnte die Vergabe eines Umweltpreises ab

1979 wandte sich der schwedisch-deutsche Philanthrop und Briefmarkensammler Jakob von Uexküll an die renommierte Nobelstiftung. Sein Anliegen: die Einführung zweier neuer Nobelpreise. Eines Umweltpreises und eines Preises zur Förderung des Wissens und der Perspektiven von Menschen in armen Ländern. Er bot an, für die Finanzierung der Preise seine Briefmarkensammlung im Wert von über einer Million US-Dollar zu verkaufen und den Erlös an die Nobelstiftung zu spenden.

Von Uexküll war zutiefst besorgt über die Dringlichkeit globaler Probleme und die Art und Weise, wie die internationale Gemeinschaft sie handhabte. Er sah, wie sich Entscheidungsträger hinter verschlossenen Türen trafen, ohne mit der Realität in Berührung zu kommen - während sich zugleich Aktivisten und Organisationen der Zivilgesellschaft vor den Konferenzräumen versammelten und oft konstruktive Lösungen für diese Probleme anboten. Doch ihre Vorschläge wurden nicht beachtet. Jakob von Uexküll wollte das ändern.

"Wer den Nobelpreis bekommt, wird gehört", dachte er, und wandte sich an die Nobelstiftung. Diese lehnte den Vorschlag, zwei neue Preise zu vergeben, jedoch höflich ab. Dies war der Moment, in dem von Uexküll beschloss, einen eigenen Preis ins Leben zu rufen und Menschen zu unterstützen, die für eine gerechte, friedliche und nachhaltige Welt kämpfen. Er verkaufte Teile seiner Briefmarkensammlung und begann mit der Umsetzung. Der Right Livelihood Award erhielt viel Aufmerksamkeit, als er 1980 - einen Tag vor dem Nobelpreis - erstmals verliehen wurde. Mittlerweile zählt der Preis zu den renommiertesten Auszeichnungen für Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und Frieden.

Die Einnahmen aus dem Verkauf der Briefmarken reichten aus, um dem Preis die nötige Starthilfe zu geben. Seither wird der Right Livelihood Award durch Spenden von Privatpersonen finanziert. Ein von Anfang an einzigartiger Ansatz ist die langfristige Begleitung der Preisträger. Dazu gehören beispielweise die Unterstützung bei der Bildung von Netzwerken oder konkrete Hilfe bei Gefahr von Leib und Leben. Durch seine Gründungsgeschichte wurde der Right Livelihood Award als "Alternativer Nobelpreis" bekannt.

Quelle:  The Right Livelyhood Foundation - Pressemitteilung vom 25.09.2019.

Veröffentlicht am

27. September 2019

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