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Lernen aus dem Leid: Atomwaffen-Stützpunkt Büchel blockiert!

Neun Mitglieder des bundesweiten Pazifik-Netzwerkes e.V. machten am gestrigen Mittwoch, den 22. Mai, und heute früh insgesamt drei Mal die Hauptzufahrt des Bundeswehr-Luftwaffen-Stützpunktes Büchel dicht. Morgens wurden die Militärangehörigen beim Dienstantritt gehindert und nachmittags zum Dienstende.

Auf dem Fliegerhorst Büchel sind ca. 20 U.S. Atombomben stationiert. Sie müssen im Ernstfall auf Anordnung des US-Präsidenten im Rahmen der NATO von deutschen Piloten abgeworfen werden. Die Aktionen sind Teil der aus 68 Gruppen bestehenden Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt", die im vierten Jahr 20 Wochen lang hier protestieren.

Für das Pazifik-Netzwerk ist die weltweite nukleare Abrüstung von besonderer Bedeutung. Der Verein entstand in den 1980er Jahren, in einer Zeit als Informationen über die verheerenden Folgen der Atombombentests im Pazifik nach Europa gelangten. Auf den Marshall-Inseln (u.a. Bikini-Atoll) hatten die USA mit 67 oberirdischen Atomexplosionen die Inselbewohner schwerst radioaktiv verseucht. In Französisch-Polynesien wurden von Frankreich fast 200 Bomben gezündet. Persönliche Begegnungen mit Überlebenden haben unser Engagement verstärkt. So bat Lijon Eknilang aus den Marshall-Inseln darum, alles Menschenmögliche zu tun, "um zu verhindern, dass sich die Leiden, die wir Marshallesen durchgemacht haben, in irgendeinem Land der Welt wiederholen."

Aktuell rüsten alle Atommächte wieder auf. Wir blockieren in Büchel auch, weil ein neuer Prototyp, die B61-12 Atombombe, in den USA ab dem Jahr 2020 in Produktion geht und ab 2024 hier stationiert werden soll. Dieser neue Bombentyp ist für regional begrenzte Einsätze konzipiert, wodurch die Schwelle für einen Einsatz gesenkt wird. Wir wollen nicht, dass sich das unvorstellbare Leid der Menschen im Pazifik wiederholt.

Daher verleiht die Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt" mit ihren Aktionen des Zivilen Ungehorsams ihren Kampagnen-Forderungen Nachdruck. Sie fordert von der Bundesregierung: 1. Abzug der letzten U.S. Atomwaffen aus Büchel/Deutschland, 2. keine nukleare Aufrüstung (keine B61-12 Atombomben) und 3. die Unterzeichnung und Ratifizierung des Atomwaffenverbots-Vertrages.

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Veröffentlicht am

23. Mai 2019

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