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2018: Drei neue und sechs beendete kriegerische Konflikte

Hamburger Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung zieht Bilanz für 2018

Die Zahl der kriegerischen Auseinandersetzungen weltweit ist 2018 zurückgegangen. Das geht aus Untersuchungen der Hamburger Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) der Universität Hamburg hervor. Demnach wurden 2018 insgesamt 28 Kriege und bewaffnete Konflikte geführt. Gegenüber dem Vorjahr verzeichnete die AKUF damit einen Rückgang von 31 auf 28 kriegerische Konflikte.

Insgesamt registrierte die AKUF im Jahr 2018 das Ende von zwei Kriegen und vier bewaffneten Konflikten. Demgegenüber begannen ein Krieg und zwei bewaffnete Konflikte neu. In Russland ging der fast 20 Jahre währende Krieg im Nordkaukasus zu Ende und in der Demokratischen Republik Kongo endete der erst 2016 begonnene Krieg in der Provinz Kasai. Trotz anhaltender Vertreibungen waren bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen der Armee Myanmars und Rohingya-Rebellen nur sporadisch zu verzeichnen. Beendet wurden des Weiteren die bewaffneten Konflikte in Algerien und Tunesien sowie zwischen Armenien und Aserbeidschan. In Kamerun hingegen mündeten die separatistischen Bestrebungen der englischsprachigen Minderheit im Norden des Landes in einen Krieg. Mehr Aufmerksamkeit erhielt der erneut eskalierte bewaffnete Konflikt zwischen Israel und Palästinensern in Gaza. Darüber hinaus eskalierte auch der Konflikt in Burundi erneut.

Afrika war mit zehn Kriegen und bewaffneten Konflikten die 2018 von Kämpfen zahlenmäßig am stärksten betroffene Weltregion. Es folgten der Vordere und Mittlere Orient und Asien mit neun bzw. sieben kriegerischen Konflikten. In Lateinamerika und in Europa war jeweils ein Krieg zu verzeichnen (Kolumbien und Ukraine).

Am meisten Aufmerksamkeit erhielt 2018 der Krieg in Syrien. Trotz weiterer Erfolge der syrischen Regierungstruppen von Staatspräsident Baschar al-Assad ist ein Ende des Krieges nicht in Sicht. Der Krieg mit dem "Islamischen Staat" (IS) dauert auch nach dessen territorialen Verlusten in Irak und Syrien noch an.

Weitere wesentliche Austragungsorte von Kriegen im Jahr 2018 waren Afghanistan, der Jemen, die Demokratische Republik Kongo, Libyen, Südsudan und die Zentralafrikanische Republik. Die Kriege in Mali, Nigeria und Somalia erstreckten sich auch auf Nachbarländer dieser Staaten.

Die AKUF führt die jährliche Erhebung seit 1986 durch. Krieg definiert die AKUF als einen gewaltsamen Massenkonflikt, der sämtliche folgende Merkmale aufweist:

An den Kämpfen müssen zwei oder mehr bewaffnete Streitkräfte beteiligt sein, wobei es sich bei einer Seite um reguläre Streitkräfte (Militär, paramilitärische Verbände, Polizeieinheiten) der Regierung handeln muss. Zudem muss auf beiden Seiten ein Mindestmaß an zentralgelenkter Organisation der Kriegführenden und des Kampfes gegeben sein. Dazu zählen beispielsweise auch bewaffnete Verteidigung oder planmäßige Überfälle (Guerillaoperationen, Partisanenkrieg usw.). Zuletzt muss auch das Merkmal einer gewissen Kontinuierlichkeit erfüllt sein. Das heißt, beide Seiten operieren nach einer planmäßigen Strategie, gleichgültig ob die Kämpfe auf dem Gebiet einer oder mehrerer Gesellschaften stattfinden und wie lange sie dauern. Gelegentliche oder spontane Zusammenstöße werden damit für die Definition eines Krieges explizit nicht mit einbezogen.

Bewaffnete Konflikte sind gewaltsame Auseinandersetzungen, bei denen die Kriterien der Kriegsdefinition nicht in vollem Umfang erfüllt sind. In der Regel handelt es sich dabei um Fälle, in denen eine hinreichende Kontinuierlichkeit der Kampfhandlungen nicht gegeben ist.

Eine Übersicht der kriegerischen Konflikte im Jahr 2018 befindet sich im PDF der Pressemitteilung:

Quelle: Arbeitsgemeinschaft Kriegsursachenforschung (AKUF) - Pressemitteilung vom 06.12.2018.

Veröffentlicht am

31. Dezember 2018

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