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US-AktivistInnen fordern Strafverfolgung nach Atombunkerbesetzung

Am heutigen Vormittag übergeben die Aktivisten aus den USA - Susan Crane (74 Jahre/ Kalifornien) und John LaForge (62 Jahre/Wisconsin) - gemeinsam mit ihrem Mitstreiter Gerd Büntzly (68 Jahre) die Adressen der US-Bürger an die Staatsanwaltschaft in Koblenz. Die zuständige Oberstaatsanwältin Maier verweigert einen möglichen Termin für ein persönliches Gespräch.

Hintergrund: Vier US-AktivistInnen drangen gemeinsam mit dem Deutschen Gerd Büntzly am 16.07.17 in den Hochsicherheitsbereich des Bundeswehr-Militärflugplatzes Büchel ein. Dort sind ca. 20 US-Atombomben stationiert und Bundeswehrpiloten üben im NATO-Bündnis deren Einsatz. Die AktivistInnen durchtrennten bei der Aktion Zäune und wurden erst nach Stunden auf einem Atomwaffenbunker von Soldaten aufgefunden.

Diese Aktion löste eine Debatte im Bundestag über das Sicherheitskonzept des Fliegerhorstes Büchel aus. Nur Gerd Büntzly wurde im Januar 2018 vom Amtsgericht Cochem zu 40 Tagessätzen in 1. Instanz verurteilt. Die Staatsanwaltschaft erklärte über die US-Mit-TäterInnen nur mündlich, dass es wohl schwierig sein werde, sie postalisch zu erreichen und sie daher nicht verfolgt werden würden. Hierzu gibt es aber eine rechtliche Verpflichtung!

John LaForge erklärt: "Dreimal wurden unsere Personalien aufgenommen: vom US-Militär, der Bundeswehr selbst sowie von der örtlichen Polizei. Die US-Regierung bricht mit den Atombomben in Büchel genauso wie die deutsche Regierung den Atomwaffensperrvertrag, in dem sie sich verpflichtete haben, keinem Nicht-Atomwaffenstaat - wie es Deutschland darstellt - Atombomben zu überlassen!". Susan Crane erklärt weiter: "Wir alle haben diese Aktion mit dem Ziel gemacht, auch gerichtlich das Internationale Recht zur Geltung kommen zu lassen. Die Staatsanwaltschaft scheint internationale Verwicklungen mit den USA hierüber zu scheuen. Deshalb übergeben wir noch mal persönlich heute die Adressen aller Beteiligten." Susan Crane, John LaForge, Bonnie Urfer und Stephen Baggerly verbrachten zusammengerechnet 19 Jahre in US-Gefängnisse für ihre dortigen gewaltfreien Proteste gegen die US-Atomwaffen-(systeme). Siehe ihre Biografien .

Diese Go-In Aktion war die dritte, die 2017 während der Internationalen Woche (12.-18. Juli 2017) der Gewaltfreien Aktion Atomwaffen Abschaffen (GAAA) im Rahmen einer 20-wöchigen Aktionspräsenz stattfand. Die gewaltfreien Proteste wurden von fünfzig Friedensorganisationen im Rahmen der Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt!" organisiert. Auch dieses Jahr gab es wieder eine 9-köpfige US-Delegation bei den Protesten in der Internationalen Woche vom 10.-18. Juli 2018. Am 15. Juli drangen achtzehn Personen in den Hochsicherheitsbereich ein, einige erreichten die Landebahn, und drei besetzten erneut einen Atomwaffenbunker! Am 23. Juli machte eine 7-köpfige Gruppe der Quäker medial auf sich aufmerksam: sie hielten auf der Landebahn ein Friedenskonzert ab.

Quelle: Kampagne Büchel ist überall! Atomwaffenfrei jetzt - Pressemitteilung vom 25.08.2018.

Fußnoten

Veröffentlicht am

26. Juli 2018

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