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Verneigung vor Frauenpower

Von Thomas Bauer

Am 8. März wird der Internationale Frauentag gefeiert. Doch viel mehr als ein Tag zum Feiern sollte es ein Tag des Nachdenkens sein. An diesem Tag, im Jahr 1857, wurden 130 Frauen in einer Weberei in New York verbrannt. Der Grund? Sie streikten und beanspruchten ihre Rechte. Im Jahr 1910 wählte die UNO dieses Datum, im Gedenken an diese fürchterliche Tat.

Damals wie heute sind es meist Frauen, die sich im Widerstand und Kampf ihrer Rechte an vorderster Front einsetzen. Ohne ihre aktive Beteiligung wären viele mir bekannte konkrete Veränderungen und Erfolge in meinem Arbeitsumfeld kaum möglich gewesen.

Die Expansion der Agrarindustrie, neuer Bergbau- und Infrastrukturprojekte und die damit verbundenen Auswirkungen stellen vor allem die Frauen und Mütter vor große Herausforderungen. Hier erinnere ich mich mit großer Betroffenheit an Valdiva, die mir in einem Interview erzählte: "Wir wurden und werden auf verschiedene Weise vertrieben. Die ersten wurden von den Pistoleiros vertrieben. Das habe ich alles ausgehalten, nur die Pestizide nicht. Die Pestizide habe ich drei Jahre ausgehalten, dann habe ich es nicht mehr ertragen. Ich war an einem Punkt angelangt, wo ich wusste, ich gehe oder ich werde hier mit meiner ganzen Familie sterben. Vergiftet durch Pestizide."

Zu diesen Problemen kommt die alltägliche Diskriminierung in einer klassischen Machogesellschaft die in Brasilien leider immer noch überall anzutreffen ist.

So erzählte mir Dora, Präsidentin der Fischerkolonie in Esperantina, im Bundesstaat Tocantins: "Viele Männer wollten ihre Frauen, die sich begannen zu organisieren und für ihre Rechte einzusetzen, nicht mehr zuhause und es kam zu vielen Scheidungen. Aus Sicht der Männer soll der Herd und die Hausarbeit vorrangig sein."

Diese Frauen, die auf dem Land Brasiliens Geschichte schreiben, stehen stellvertretend für Alle, die sich einsetzen für eine Zukunft ohne Ausgrenzung, Rassismus, Intoleranz, sowie ein Gutes Leben für Alle. Oder um es mit den Worten von Rosa Luxemburg auszudrücken: "Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern."

Alle diese Bilder können käuflich erworben werden. Dabei gehen jeweils 30% des Betrages an die jeweilige Gemeinschaft der Orte, an dem das Bild entstanden ist. Bei Interesse bitte einfach eine e-mail senden an:pirama.nachdenkzeit@gmail.com

Mehr Bilder unter: http://www.instagram.com/thojbauer /

Quelle:  PIRAMA (= NachDenkZeit) vom 08.03.2018.

Veröffentlicht am

08. März 2018

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