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Franz Alt: Die Energierevolution kommt jetzt von den Armen

Von Franz Alt - Kommentar

47 arme Länder des Südens haben die Weltklimakonferenz von Marrakesch zum Erfolg geführt. Die Armen zeigen den Reichen jetzt den Weg zum Klimaschutz. Dies ist der bedeutendste Beschluss der 22. Weltklimakonferenz.

Bis 2050 wollen die meisten Länder Afrikas, aber auch Costa Rica, Sri Lanka, die Südsee-Inseln und Bangladesch zu 100% auf erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Wind, Bioenergie und Wasserkraft umsteigen und sich von Kohle, Gas und Öl verabschieden. 43 dieser Länder hatten sich schon früher zum "Climate Vulnarable Forum" (CVF) zusammengeschlossen, zum Forum der vom Klimawandel am meisten bedrohten Staaten.

Jetzt gehen sie bei der "Dekarbonisierung"  voran und ringen damit der Weltgemeinschaft das Versprechen ab, ebenfalls so bald wie möglich umzusteigen. Ganz in diesem Sinne hat die deutsche Umweltministerin Barbara Hendricks in Marrakesch das Gastgeberland ermuntert: "Marokko sollte keine neuen Kohlekraftwerke mehr bauen, sondern auf die Sonne setzen". Da hat sie recht. Man kann aber nur hoffen, dass in Deutschland ihre eigenen Parteifreunde und der Berliner Koalitionspartner diesen Appell ebenfalls hören und befolgen. Dann wird dieser deutsche Appell auch in Afrika gehört.

Das "Climate Vulnarable Forum" will den Anstieg des Weltklimas unbedingt bei 1.5 Grad stoppen. Das wird aber nur gelingen, wenn auch reiche Industriestaaten wie Deutschland die Nutzung der Kohle rasch beenden.

Das jetzt bekannt gegebene Ziel der CVF-Staaten ist das ehrgeizigste Klimaschutzziel der Welt. In Marrakesch wurde auch bekannt, dass sich weitere Staaten diesem Ziel anschließen wollen. Die Armen sind jetzt die Treiber und Träger beim Klimaschutz.

Wie aber wird in den USA der bisherige Klimaleugner Donald Trump auf diese neue Herausforderung reagieren? Die globale Energiewende wird ab sofort von den potenziellen Opfern des Klimawandels vorangetrieben. Je eher die Weltgemeinschaft den Klimawandel eindämmt, desto weniger Klimaflüchtlinge aus den armen Ländern werden künftig an den Toren der Reichen anklopfen.

"Wir gehen voran" war in Marrakesch auf dem Gruppenfoto der neuen Pioniere des Klimaschutzes zu lesen.

China, einst Bremser beim Klimaschutz, gehört jetzt endgültig zu den Pionieren und hat der Gruppe der 47 finanzielle Hilfe beim Umstieg zugesichert. Wenn die USA künftig ausfallen sollten, wird Europa einspringen müssen - auch im eigenen Interesse - so wie China es auch im eigenen Interesse tut. Geben wir Donald Trump jetzt die richtige Antwort - zusammen mit den Armen.

Quelle: (c) Franz Alt 2016 - www.sonnenseite.com . Dieser Text wird hier mit freundlicher Genehmigung von Franz Alt veröffentlicht.

Veröffentlicht am

21. November 2016

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