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Zum Zusammenhang von Nabucco, Iran, EU und Russland

Von Clemens Ronnefeldt

Die Patriot-Raketen-Entscheidung des Bundestages mit der Entsendung von bis zu 400 deutschen Soldaten in die Türkei ist in einem größeren Zusammenhang zu sehen, der die gesamte Region in den Blick nimmt.

Zwei gewichtige Faktoren sind dabei m.E. auch der ungelöste Konflikt um das iranische Atomprogramm sowie das drohende Scheitern der "Nabucco-Pipeline", die aus dem zentralasiatischen Raum Erdgas nach Europa transportieren soll(te).

Diese für die europäische Energieversorgung enorm wichtige Pipeline, welche die Abhängigkeit von russischem Erdgas reduzieren soll(te), kann vermutlich nur realisiert werden, wenn auch der Iran, der über die zweitgrößten Erdgasreserven der Erde verfügt, in diese Pipeline mit
einspeist
.

Derzeit sieht es nicht danach aus, dass die westlichen Staaten im Rahmen eines Gesamtverhandlungspaketes diesen Punkt mit in die Atomverhandlungen einbeziehen. Dabei würden sich durch eine solche Einbeziehung vermutlich auch Deeskalationsmöglichkeiten und Chancen für eine Verhinderung eines Krieges in der gesamten Region ergeben.

Die große Gefahr - vor allem nach einem Sturz der Machthaber in Syrien - besteht m.E. darin, dass die Regierungen der Nato-Staaten einen Regimewechsel auch im Iran anstreben, um nach der dann zu erwartenden Kündigung von Erdgas-Verträgen zwischen Iran und China sowie zwischen Iran und Indien mit neuen Vereinbarungen z.B. zwischen Iran und EU doch noch das "Nabucco-Projekt" zu retten.

Gemeinsam mit Prof. Dr. Andreas Buro habe ich die Verhandlungen um das iranische Atomprogramm über die letzten zehn Jahre hin bis Ende Oktober 2012 untersucht.

Das Ergebnis wurde im Rahmen des Monitoring-Projekts "Zivile Konfliktbearbeitung - Gewalt- und Kriegsprävention" von der "Kooperation für den Frieden" im November 2012 veröffentlicht.

Dossier Andreas Buro und Clemens Ronnefeldt zum Download:

Veröffentlicht am

18. Dezember 2012

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