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“Die meisten Menschen wissen es nicht mal, dass es Atomwaffen noch gibt”

30 Jahre Großdemo Bonn, 25 Jahre Großdemo Hasselbach, 25 Jahre Gipfel Reykjavik

Drei wichtige Jahrestage erinnern in diesen Tagen an die noch immer unerledigten Abrüstungsgedanken vom letzten Jahrhundert. Der Trägerkreis "Atomwaffen abschaffen - bei uns anfangen", zu dem 50 Organisationen und Gruppen gehören, fordert anlässlich dieser Jahrestage erneut, dass ein Vertrag zur Ächtung von Atomwaffen - wie bei biologischen und chemischen Waffen - verhandelt wird.

Gestern vor genau dreißig Jahren - am 10. Oktober 1981 - protestierten 300.000 Menschen im Bonner Hofgarten anlässlich der von der NATO geplante Stationierung von "Pershing II"-Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern. Sie forderten damals ein atomwaffenfreies Europa und eine Ende der Blockkonfrontation. Heute vor genau 25 Jahren - am 11. Oktober 1986 - war in Hasselbach die größte politische Demonstration in der rheinland-pfälzischen Geschichte. Und am 11./12. Oktober jährt sich zum 25. Mal das Gipfeltreffen von Gorbatschow und Reagan in Reykjavik, das kurz vor dem Durchbruch zu einer atomwaffenfreien Welt war, dann aber an dem geplanten US-Raketenabwehrsystem scheiterte.

Xanthe Hall, Sprecherin des Trägerkreises: "Es ist kaum zu glauben, aber wir waren vor 25 Jahren wahrscheinlich näher an einer atomwaffenfreien Welt als heute. Damals war das Thema mehr präsent als heute und über die Abschaffung aller Atomwaffen wurde tatsächlich verhandelt. Heute reden die Regierungen nicht mehr über eine atomwaffenfreie Welt, sondern nur darüber wie sie anderen Ländern verhindern können, Atomwaffen zu erwerben. Und die meisten Menschen wissen es nicht mal, dass es sie noch gibt."

Roland Blach, Koordinator des Trägerkreises, sagt: "Der Kalte Krieg ist mittlerweile über 20 Jahre Geschichte, die Teilung Europas überwunden, die atomaren Mittelstreckenraketen längst abgezogen. Das Ziel einer atomwaffenfreien Welt wird aber nur noch als "Vision" bezeichnet. Es ist an der Zeit, tatsächlich zu verhandeln, statt nur Lippenbekenntnisse zum ‚Global Zero’ abzulegen".

In Deutschland hat sich ein breites Bündnis aus über 50 Organisationen und das Bürgermeisternetzwerk "Mayors for Peace" zusammengeschlossen, um sich für ein Verbot und die Vernichtung aller Atomwaffen einzusetzen. Die Bürgermeister für den Frieden ist eine der größten NGO’s weltweit mit über 5.000 Mitgliedern, darunter allein 400 in Deutschland. Mayors for Peace vertritt nunmehr über 1 Milliarde Menschen in über 150 Ländern.

Nach dem Abschluss der dreijährigen Kampagne "unsere zukunft - atomwaffenfrei" im November 2010 für einen Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland, plant das Bündnis eine neue Kampagne mit dem Ziel, die Unterstützung Deutschlands für ein Verbot und die Vernichtung aller Atomwaffen zu bekommen. Weitere Informationen zum Stand der Planung unter:

Veröffentlicht am

11. Oktober 2011

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