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Leukämierisiko im Umkreis von AKWs signifikant erhöht

Kinderkrebs um Atomkraftwerke in Deutschland, Großbritannien und der Schweiz

Kleinkinder im Nahbereich von Atomkraftwerken haben ein um 44 % erhöhtes Risiko an Leukämie zu erkranken. Das belegt eine am 4.8.2011 im Strahlentelex veröffentlichte Metaanalyse des Wissenschaftlers Dr. Alfred Körblein. Die gemeinsame Auswertung von Daten aus Deutschland, Großbritannien und der Schweiz zeigt im 5km-Bereich eine signifikant um 44 Prozent erhöhte Leukämierate gegenüber der Rate im Entfernungsbereich größer als 5 km (p=0,004).

Eine Mitte Juli veröffentlichte Schweizer Canupis-Studie "Childhood Cancer and Nuclear Power Plants in Switzerland", die keine Hinweise auf ein höheres Leukämierisiko im Umkreis von Atomkraftwerken sieht, krankt an der statistischen Nachweiskraft. Höhere Fallzahlen wären zu erwarten gewesen, wenn man auch den süddeutschen Raum einbezogen hätte. Das jedoch wurde bei der Canupis-Studie versäumt, obwohl gleich an der Grenze zu Deutschland drei Atomkraftwerke stehen. Körblein hat die Daten der Schweizer Studie in seiner Metaanalyse mit einbezogen. Der Vergleich der Schweizer Daten mit entsprechenden Daten aus Deutschland und Großbritannien zeige, dass alle drei Datensätze erhöhte Leukämieraten in der Umgebung von 5 Kilometern aufweisen.

"Körbleins Metaanalyse ist ein weiterer Beleg dafür, dass Atomkraftwerke schon im Normalbetrieb gefährlicher sind, als bisher offiziell zugegeben. Wir sind es unseren Kindern und auch noch nicht geborenen Kindern schuldig, diese Fakten endlich ernst zu nehmen und die Risiken der radioaktiven Abgaben aus den Schornsteinen der Atomkraftwerke auch schon im Niedrigstrahlungsbereich zu berücksichtigen", so IPPNW-Vorstandsmitglied Reinhold Thiel.

Die bei einem Brennelementwechsel immer erhöhten Abgaben von radioaktiven Partikeln und Gasen in die Umgebung könnten das beobachtete Leukämierisiko für Kinder im Nahbereich der Atomkraftwerke erklären. Deshalb sollten auch die Spitzenwerte und Halb-Stundenwerte der AKW-Emissionen öffentlich gemacht und der kritischen Forschung zur Verfügung gestellt werden. Bisher sind nur gemittelte und damit beschönigte Werte der Emissionen veröffentlicht. Die Spitzenwerte werden immer noch als Betriebseigentum der AKW-Betreiber behandelt.

Die IPPNW fordert die Bundesregierung in einer Petition auf, den Strahlenschutz um Atomkraftwerke zu verbessern und dabei das Risiko von noch ungeborenen Kindern im Mutterleib zu berücksichtigen.

Die Petition kann online unterstützt werden unter:

Den Artikel von Alfred Körblein aus dem Strahlentelex finden Sie unter:

Quelle: IPPNW - Pressemitteilungen vom 04.08.2011.

Veröffentlicht am

08. August 2011

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