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Dialog ohne Vorbedingungen statt Verbote

Verbot der IHH

Die Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) wenden sich gegen einen Generalverdacht gegen islamische Organisationen und Vereine, wie er sich im jüngsten Verbot gegen die "Internationale Humanitäre Hilfsorganisation" (IHH) wiederspiegelt. "Eine Kultur des Friedens entsteht nicht durch Verbote, sondern durch den Dialog zwischen den Konfliktparteien. Mit dem Verbot schürt die Bundesregierung neue Feindbilder. Stattdessen sollte sie deutsche Waffenlieferungen und Rüstungsgüter nach Nahost stoppen", erklärt der stellvertretende IPPNW-Vorsitzende Matthias Jochheim.

"Der Israel-Palästina-Konflikt trägt zur Spaltung und Destabilisierung der ganzen Welt bei. Ein dauerhafter Frieden im Nahen Osten ist nur zu erreichen, wenn es einen Dialog ohne Vorbedingungen gibt", so Jochheim weiter. Dazu gehörten Gespräche mit allen Konfliktparteien. Diese Forderung werde mittlerweile auch in Israel laut, u.a. von dem ehemaligen israelischen Botschafter in Deutschland Avi Primor.

Der Israel-Palästina-Konflikt entfaltet immer wieder neue Konfliktpotentiale mit explosiver Sprengkraft in der gesamten Region und der islamischen Welt. Dazu zählen anhaltende Feindbildproduktion, wachsender islamisch-jüdischer Fundamentalismus und arabischer Nationalismus, aber auch die Verstärkung von Gewaltbereitschaft und Terrorismus sowie das Verhindern von Demokratisierung in allen arabisch-islamischen Staaten. Der Konflikt ist die Ursache einer Israelfeindlichkeit in der islamischen Welt, die im Westen oft mit Antisemitismus gleichgesetzt wird, und er ist eine der Ursachen einer ständig wachsenden Islamfeindlichkeit im Westen.

Die IPPNW setzt sich für eine zivilgesellschaftliche Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Mittleren und Nahen Osten ein. Sie soll Experten aus Wissenschaft, Politik, Industrie und Kultur aus der Region versammeln und die Idee der Kooperation und gemeinsamen Sicherheit mit Leben füllen.

Der nun verbotene Verein trägt dieselbe Abkürzung wie die türkische IHH, die die FreeGaza-Flottille in den Gazastreifen organisiert hatte. Beide Organisationen haben zwar gemeinsame Wurzeln, sind aber nicht mehr miteinander verbunden.

Quelle:  IPPNW - Pressemitteilung vom 14.07.2010

Veröffentlicht am

15. Juli 2010

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