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Gush Shalom: Eine mit Blut befleckte Regierung weigert sich‚ “Gefangene mit Blut an den Händen” frei zu lassen

Von Gush Shalom, 17.03.2009

Wenn die Regierung Israels anfängt, von "großzügigen Angeboten" zu sprechen, dann ist es Zeit, sich in Schutzräume zu begeben und auf harte Zeiten zu warten.

Wo bleibt die "Großzügigkeit" wenn jene, die 11.000 gefangene Palästinenser festhalten, sich weigern, wenigstens 450 von ihnen frei zu lassen? Jene, deren Hände vom Blut von 1.300 Gazaern befleckt ist, Hunderte von ihnen Kinder - einem Blutvergießen vor weniger als drei Monaten - hüllen sich in Selbstgerechtigkeit und Heuchelei und weigern sich "Gefangene mit Blut an den Händen" von vor Jahren oder gar Jahrzehnten zu entlassen.

"Großzügige Angebote" ist zu einem der schrecklichsten Ausdrücke unserer Region geworden, der übliche Vorwand für irgendeine abscheuliche Tat, für Besatzung, Unterdrückung und Krieg. Im Namen des "großzügigen Angebotes" werden Gilat Shalit und seine Eltern, die palästinensischen Gefangenen und deren Familien auf weitere Jahre des Leids verurteilt. Und da sich die Regierung schon entschlossen hat, unter der Bedingung eines Abkommens über Gefangenenaustausch an der Gaza-Grenze eine Feuerpause zu machen, wird Olmerts "großzügiges Angebot" auch sicherstellen, dass das Leid in Gaza und Ashkalon, Sderot und Rafah durch das Über-die-Grenze-Hinwegschießen und das Bombardieren mit Kampfflugzeugen weitergehen wird - und möglicherweise in einem schrecklichen neuen Krieg endet.

Ein wahres großzügiges Angebot würde sein, den Gefangenenaustausch hier und jetzt zu erfüllen, um eine wirkliche Feuerpause in und rund um den Gazastreifen zu erlangen und die erdrückende Belagerung für seine Bevölkerung aufzuheben und dann weiter die Besatzung beenden und einen vollständigen Frieden zwischen dem Staat Israel und dem palästinensischen Volk zu schließen. Das ist der einzige Weg, um neue Angriffe auf israelische Zivilisten zu verhindern - die ewige Einkerkerung von Leuten, deren Stelle längst von anderen eingenommen wurde, hilft nicht.

Nach drei Jahren unter dem belastenden Schatten zweier unnötiger, mörderischer und fehlgeschlagener Kriege versäumt Ehud Olmert die letzte Gelegenheit, seine Amtszeit mit einem positiven und hoffnungsvollen Zeichen zu beenden. Er verlässt die Bühne mit verdienter Verrufenheit und lässt ein Erbe von Leid und Schmerz zurück.

Originalartikel:  Those who keep 11,000 Palestinians imprisoned refuse to set free even 450 of them . Gush Shalom, Pressemitteilung vom 17.03.2009. Kontakt: Adam Keller, Sprecher von Gush Shalom.

Veröffentlicht am

24. März 2009

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