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1.500 umzingeln das Atomforum - Größte Anti-Atom-Demonstration in Berlin seit vielen Jahren

Mit einer eindrucksvollen Protestaktion hat sich die Anti-Atom-Bewegung nun auch in Berlin zurückgemeldet. Mehr als 1.500 Atomkraftgegnerinnen und Atomkraftgegner beteiligten sich an einer Menschenkette rund um das Maritim-Hotel in Berlin-Mitte. An der Umzingelung nahmen auch 20 IPPNW-ÄrztInnen in weißen Kitteln teil. Die Aktion stand unter dem Motto "Atomforum umzingeln", da sich in dem Hotel die Lobbyvereinigung "Deutsches Atomforum" zu ihrer Wintertagung trifft.

Die Ärzteorganisation warnte auf einem Transparent "Atomkraftwerke gefährden unsere Gesundheit". IPPNW-Mitglied Dr. Hans-Joachim Both erläuterte die Ergebnisse der sogenannten KiKK-Studie des Deutschen Kinderkrebsregisters in Mainz: Je näher ein Kind an einem Atomkraftwerk wohnt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es an Krebs oder Leukämie erkrankt.

Der Atomausstieg steht im Wahljahr 2009 ganz oben auf der Diskussionsliste der Energiepolitik. Die Union will nach der Bundestagswahl den gesetzlich festgelegten Atomausstieg rückgängig machen und die Laufzeiten der "sicheren" Atomkraftwerke verlängern, hatte am Mittwoch erst CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla im ZDF erklärt. "Vertragsgemäß steht die Atomwirtschaft in Deutschland vor dem Aus, wenn sie in der nächsten Legislaturperiode ihre Schrottreaktoren reihenweise abschalten muss", sagt dagegen Christoph Bautz von "campact". "Bürgerproteste haben Politik und Atomwirtschaft zum Ausstieg gezwungen. Jetzt müssen Bürgerproteste dafür sorgen, dass auch wirklich abgeschaltet wird", so Bautz.

Der Sprecher der Kampagne ".ausgestrahlt" Jochen Stay, die gemeinsam mit "campact" und "nixatom" zu den Veranstaltern der Umzingelung gehört, freute sich: "So groß war die Beteiligung an Protestaktionen gegen die Tagungen des Atomforums noch nie. In den vergangenen Jahren waren lediglich zwischen 60 und 200 Atomkraftgegner dabei. Obwohl die Demonstration wochentags stattfindet, ist sie die größte Anti-Atom-Manifestation in Berlin seit vielen Jahren."

Damit zeige die Anti-Atom-Bewegung nach den beeindruckenden Protesten im November in Gorleben gegen den Atommüll-Transport erneut Stärke, so Jochen Stay. "Die Atomlobby will dafür sorgen, dass die Stromkonzerne mit alten gefährlichen Reaktoren weiter Gewinne machen. Dem stellen sich immer mehr Menschen entgegen. Wir fordern einen Atomausstieg, der diesen Namen auch verdient. Die AKW müssen endlich vom Netz!"

Klaus Brunsmeier, stellvertretender Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), sieht in der großen Teilnehmerzahl bei der Demonstration ebenfalls einen großen Erfolg für die Anti-Atom-Bewegung: "Die vielen Menschen, die heute für eine Zukunft ohne Atomkraft auf die Straße gegangen sind, beweisen eindrucksvoll: Die Menschen wollen das unbeherrschbare Risiko der Atomkraft nicht länger tragen. Und sie lassen sich durch teure PR-Feldzüge der Atomlobby nicht für dumm verkaufen. Längere Laufzeiten der AKW erhöhen deutlich das Risiko für Unfälle, aber füllen die Taschen der Konzerne mit bis zu 300 Mio. Euro zusätzlich pro Jahr." Die Bürgerinnen und Bürger seien nicht länger bereit, die Risiken für privaten Reibach zu tragen, meint Brunsmeier. Der Atomausstieg werde ein entscheidendes Wahlkampfthema.

Quelle:  ausgestrahlt.de / IPPNW / BUND - Pressemitteilungen vom 04.02.2009.

Veröffentlicht am

05. Februar 2009

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