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Scheitern der UN-Kleinwaffenkonferenz - Massive Kritik am “UN-Desaster von New York”

In seiner Funktion als Sprecher des Deutschen Aktionsnetzes Kleinwaffen Stoppen (DAKS) und Vorstandsmitglied des Freiburger RüstungsInformationsBüro (RIB e.V.) kritisierte Jürgen Grässlin das Scheitern der UN-Kleinwaffenkonferenz als "UN-Desaster von New York". Grässlin, Autor mehrerer Bücher zur Kleinwaffenproblematik, erklärte, "dass diejenigen Politiker, die zum Scheitern der Konferenz beigetragen haben, massive Mitschuld am millionenfachen Töten mit Revolvern, Maschinenpistolen, Gewehren, Maschinengewehren und kleinkalibrigen Mörsern tragen".

Laut Angaben des RIB und des DAKS würden bis zu 90 Prozent aller Opfer in Kriegen und Bürgerkriegen mit Kleinwaffen erschossen - zwei Drittel von ihnen durch Gewehrkugeln. "Wer, wie ich, bei Reisen in Kriegs- und Bürgerkriegsgebiete die Folgen des tagtäglichen Tötens mit Kleinwaffen miterlebt hat, der weiß um die dramatischen Folgen des Scheiterns der UN-Kleinwaffenkonferenz", erklärte Grässlin. So würden "Jahr für Jahr mehrere hunderttausend Menschen durch den Einsatz von Kleinwaffen sterben, unzählige Menschen Gliedmaßen verlieren oder verkrüppelt".

De facto trügen vor allem die USA, Russland, China, Frankreich und Großbritannien - die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrats - "maßgeblich Verantwortung für die gewaltsame Austragung von Konflikten durch ihren massenhaften Export von Kleinwaffen in Krisengebiete, des Weiteren Deutschland und Belgien als führende Lizenzgeber und Kleinwaffenexporteure.

Allein durch Kugeln der vom Oberndorfer Waffenfabrikanten Heckler & Koch (H&K) entwickelten Gewehre stirbt durchschnittlich alle 14 Minuten ein Mensch", so Grässlin.

Schuld am "UN-Desaster von New York aber ist allen voran die Regierung der USA, die seit Jahren ernsthafte Bemühungen um Restriktionen im Bereich der Kleinwaffen unterminiert", erklärte der DAKS- und RIB-Sprecher. Wolle die internationale Staatengemeinschaft "die teuflische Saat der Kleinwaffen ernsthaft aus der Welt schaffen", so müsse sie "neben den illegalen vor allem die legalen Waffentransfers unterbinden, die rund drei Viertel aller
Kleinwaffenexporte umfassen". Offensichtlich aber seien "den USA Waffenlieferungen im ‚Krieg gegen Terror’ wichtiger als eine ernstzunehmende Friedenspolitik".

Presseerkärung vom 10.07.2006. Kontakt: J. Grässlin, Tel. 0761-76 78 208, Mob. 0170-611 37 59, j.graesslin@gmx.de , www.juergengraesslin.com .

Veröffentlicht am

11. Juli 2006

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