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Aufruf an Europa

Der nachfolgende Aufruf der israelischen Friedensorganisation Gush Shalom erscheint am heutigen 12.04.2006 in der hebräischen und englischen Ausgabe von Haaretz und in der Jeruselem Post

Wir, israelische Patrioten, die wir uns Sorgen über die Zukunft unseres Staates machen, rufen Sie, die Führer der Europäischen Union hiermit auf:

Beenden Sie die Blockade der palästinensischen Regierung!

Bringen Sie nicht ein ganzes Volk in Hungersnot, um seine gewählte Regierung zu stürzen!

Vor nur drei Monaten überwachten europäische Monitoren die palästinensischen Wahlen. Sie bestätigten, dass Palästina die erste Demokratie in der arabischen Welt ist (nachdem sie die 2. demokratischen Wahlen abgehalten hatten. Die 1. Wahl wurde von der Fatah gewonnen).

Dieses Mal wurde ein Parlament mit einer Hamas-Mehrheit gewählt: Nun erteilen Sie den Palästinensern eine Lektion in Demokratie: Sie sagen ihnen, wenn sie die eben von ihnen gewählte Regierung nicht stürzen, dann gibt es für ihre Kinder keine Milch, für die Kranken keine Medizin, für die Arbeitslosen keine Arbeit, für Ärzte und Lehrer kein Gehalt.

Sie erfüllen so die zynische Verordnung des Beraters unseres Ministerpräsidenten: "Sie sollen abnehmen, aber nicht Hungers sterben."

Dies ist nicht nur eine barbarische Politik, es ist auch ein schrecklicher Fehler: kein Volk in der Welt würde sich einem solch brutalen und demütigendem Druck von außen unterwerfen.

Die unvermeidliche Folge wird eine weitere Radikalisierung der palästinensischen Meinung sein und ein noch größerer Hass gegen Israel und die ganze arabische und muslimische Welt.

Das wird die Aussichten auf Frieden noch weiter in die Ferne schieben, ein Frieden, den wir alle brauchen, wie die Luft zum Atmen. Es wird zu einem weiteren Blutbad führen, das das Leben von Tausenden, Israelis, Palästinensern, Europäern und Amerikanern kosten wird.

Reden Sie mit der palästinensischen Regierung!

Beginnen Sie einen Dialog mit der Hamas!


Gewiss müssen sie das Existenzrecht Israels anerkennen - genau wie Israel das Existenzrecht eines Staates Palästina anerkennen muss. Aber solch eine Anerkennung wird mit den Verhandlungen kommen - und nicht umgekehrt.

Gewiss müssen sie mit der Gewalt aufhören - genau wie es Israel tun muss. Aber selbst in diesem Stadium kann ein verlängerter Waffenstillstand erreicht werden.

Gewiss müssen sie die Zwei-Staaten-Lösung akzeptieren - genau so auch Israel. Ihre Führer haben schon angedeutet, dass sie dafür bereit sind - und dies muss durch Verhandlungen auf die Probe gestellt werden.

Wir rufen Sie auf, Führer von Europa:

Es ist im Interesse Europas, wie es im Interesse Israels und Palästinas ist, um Frieden zu erreichen. Geben Sie nicht dem Druck von Interessen Außenstehender nach, deren Politik hat schon mehrfach zu Katastrophen im Nahen Osten geführt.

Um unser aller Willen: folgen Sie einer unabhängigen Linie, die von Weisheit und Moral geleitet wird.

Gush Shalom, der israelische Friedensblock

Quelle: www.gush-shalom.org , info@gush-shalom.org . Übersetzung: Ellen Rohlfs

Veröffentlicht am

12. April 2006

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