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“Wo Kanonen donnern, setzt das Hirn aus”

Spendenaufruf von medico international und Attac-Koordinierungskreis für die kriegsgeschädigte Zivilbevölkerung im Libanon, in Israel und Palästina

Die Frankfurter Hilfsorganisation medico international und der Koordinierungskreis des globalisierungskritischen Netzwerks Attac wenden sich angesichts des Krieges zwischen Israel und der libanesischen Hizbullah-Miliz mit einem gemeinsamen Aufruf an die bundesdeutsche Öffentlichkeit. "Es hilft nicht, das Versagen der Politik durch Bombardements zu kaschieren", heißt es in dem gemeinsamen Text, "da mit jedem Bombardement Beiruts, mit jeder Rakete, die in Haifa einschlägt, Ohnmacht, Hass und der Wunsch nach Vergeltung in der gesamten Region zu wachsen drohe" (siehe den vollständigen Aufruf unten).

Beide Organisationen erklären, dass "die gesamte Zivilbevölkerung im Südlibanon und in Galiläa die Leidtragenden einer ausweglosen militärischen Konfrontation sind, die niemandem Sicherheit bringt, sondern allen mit ‘irakischen Verhältnissen’ droht."

Für den Koordinationskreis von Attac betont Peter Wahl, dass Friedenchancen allein in internationalen Verhandlungen, nicht in einem "militärischen Diktat" liegen. "Auch im Nahen Osten", so Wahl, "geht es um gleiche Rechte für alle, gegenseitige Anerkennung, Sicherheit und die Zurückweisung jeglichen national geschürten Hasses".

medico international unterstützt mit seinen Gesundheitsprojekten die demokratische Zivilgesellschaft im Libanon, in Israel und den palästinensischen Gebieten. "Unsere Partner aus Beirut berichten uns in verzweifelten Telefonaten von einer immensen Zerstörungen der zivilen Infrastruktur des Landes", so Martin Glasenapp, Nahost-Koordinator von medico international, "es fehlen schon jetzt Lebensmittel, Wasser und Babynahrung in den armen und von den Luftangriffen besonders heimgesuchten Ortschaften des Südlibanons". medico international hat auf Bitten seiner libanesischen Partner 10.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt und ruft gemeinsam mit Attac zu weiteren Spenden auf.

Spendenkonto medico international: Kto-Nr. 1800, Frankfurter Sparkasse (BLZ 500 502 01). Spenden-Stichwort: "Libanon" oder "Israel u. Palästina".

Quelle: medico international .


Israel - Libanon - Palästina: Spendenaufruf

Inter Arma Silent Musae[lat.] Wenn die Waffen sprechen, schweigen die Musen.

Es hilft nicht, das Versagen der Politik durch Bombardements und Panzer zu kaschieren. Im Krieg Israels und der schiitischen Hizbullah geht es vor allem um regionale Vorherrschaft. Seit der UN-Sicherheitsrat 2004 die Entwaffnung der Miliz forderte, ist deren Sonderrolle im Libanon in Gefahr. Die "Partei Gottes" ist nicht nur Kind der Invasion Israels 1982, sondern auch Sprössling des Despotismus arabischer Regime: Damaskus und Teheran wollen mit ihrer Hilfe im Libanon eine islamisch-arabische Option durchsetzen. Mit amerikanischer Deckung will aber auch Israels Militär die libanesische Wirklichkeit neu "gestalten": Die zivile Infrastruktur wird zerstört, Treibstofflager und Elektrizitätswerke stehen in Flammen - Ziel ist eine neue Sicherheitszone. Hunderte sterben, Vierhunderttausend sind auf der Flucht.

Mit jedem Bombardement Beiruts, mit jeder Rakete, die in Haifa einschlägt, wachsen Ohnmacht, Hass und der Wunsch nach Vergeltung. Wieder weben Bomben und Raketen den Stoff, aus dem das Leben im Nahen Osten gemacht zu sein scheint: Existenzangst, Leiden und gegenseitige Zerstörung. Die gesamte Zivilbevölkerung im Südlibanon und in Galiläa sind die Leidtragenden einer ausweglosen militärischen Konfrontation, die niemandem Sicherheit bringt, sondern allen mit "irakischen Verhältnissen" droht.

Und die Palästinenser in Gaza und der Westbank? Für sie gilt derzeit ohne Ausnahme die Regel des unheilvollen Nahostspiels: Keine Hoffnung. Die Perspektivlosigkeit und das Elend der besetzten Gebiete verweisen auf das völlige Versagen und die Doppelmoral der internationalen Gemeinschaft.

Inter arma silent musae - wo Kanonen donnern, setzt das Hirn aus. Frieden im Nahen Osten verlangt internationale Verhandlungen, kein militärisches Diktat, kein taktisches Stückwerk. Es geht um gleiche Rechte für alle und gegenseitige Anerkennung und Sicherheit. Frieden braucht aber auch eine demokratische Zivilgesellschaft, die national geschürtem Hass entgegensteht, die jeweiligen Fundamentalismen bekämpft und jeden "Kampf der Kulturen", jeden "Heiligen Krieg" offensiv zurückweist.

Die Partner von medico international im Libanon, in Israel und Palästina stehen für säkulare Kulturinitiativen im schiitischen Südbeirut, Gesundheitsausbildung palästinensischer Flüchtlinge im Libanon, arabische Frauenhäuser in Israel, israelisch-palästinensische Kliniken in der Westbank und Trauma-Arbeit in Gaza. Für die Hoffnung eines gleichberechtigten Zusammenlebens im Nahen Osten.

Die libanesisch-palästinensischen Hilfsorganisationen AMEL, PARD und NAMSC bitten um Geldspenden für Milchpulver, Babynahrung, Hygieneartikel, Decken, Notunterkünfte, Erste-Hilfe-Sets. Auch im Gaza-Streifen fehlt weiterhin das Allerlebensnotwendigste: Medikamente, Nahrung, Wasser. medico international stellt 10.000 Euro Soforthilfe bereit und ruft gemeinsam mit dem ATTAC-Koordinierungskreis und medico international schweiz zu Spenden auf.

Spendenkonto medico international: Kto-Nr. 1800, Frankfurter Sparkasse (BLZ 500 502 01). Spenden-Stichwort: "Libanon" oder "Israel u. Palästina".

Quelle: medico international .

Fußnoten

Veröffentlicht am

26. Juli 2006

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