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Drohender Krieg gegen Iran: Appell an Kofi Annan

Für ein Moratorium und eine hochrangige UN-Mediationskommission im Iran-Atomkonflikt, um die Eskalation zu unterbrechen

Seit Mitte Januar spitzt sich der Konflikt zwischen Iran und dem Westen beängstigend zu. Drohungen und Gegendrohungen steigern sich. Bald kann die Konfrontation aus dem Ruder laufen und in Sanktionen und Gewalt mit schwerwiegenden Folgen für den Weltfrieden einmünden. Um eine weitere Eskalation zu verhindern, muss im Konflikt ein Moratorium eingelegt werden, um den Konfliktparteien Zeit zum sorgfältigen Überdenken ihrer Ziele und Verhaltensweisen zu geben, und um neue Vorschläge und Verfahren zu entwickeln. Um dieses zu erreichen, schlagen wir vor, dass der UN-Generalsekretär von seinem Recht, jederzeit eine UN-Kommission ins Leben zu rufen, Gebrauch macht.

Wir bitten deshalb den UN-Generalsekretär, sobald wie möglich eine internationale UN-Mediationskommission von Persönlichkeiten mit hoher und weitreichender Reputation einzuberufen. Sie soll unter seinem Vorsitz Vorschläge für eine friedliche Lösung des Konflikts ausarbeiten und diese innerhalb eines halben Jahres der Weltöffentlichkeit unterbreiten.

Die Kommission sollte mit erfahrenen Politikern ohne Amtsfunktionen sowie mit Persönlichkeiten mit hoher moralischer Autorität besetzt werden. Wir nennen beispielhaft einige Persönlichkeiten, die unseres Erachtens in diese Kommission berufen werden könnten:

  • Martti Ahtisaari (ehem. Staatspräsident von Finnland)
  • Gro Harlem Brundtland (ehem. Norwegische Ministerpräsidentin)
  • Bill Clinton (ehem. Präsident der Vereinigten Staaten)
  • Michael Gorbatschow (ehem. Präsident der Sowjetunion)
  • Mohammad Khatami (ehem. Präsident der Islamischen Republik Iran)
  • Nelson Mandela (ehem. Präsident von Südafrika)
  • Avi Primor (ehem. Botschafter Israels in Deutschland)
  • Mary Robinson (ehem. Präsidentin von Irland)
  • Gerhard Schröder (ehem. Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland)
  • Großayatollah Sistani (schiitisches Oberhaupt im Irak)

Die Kommission bittet die iranische Regierung, während des Zeitraums ihrer Beratungen im Sinne eines Moratoriums, die Anreicherung von Uran und weitere Forschungsarbeiten im Bereich der Nukleartechnologie auszusetzen. Alle Konfliktparteien werden aufgefordert, jegliche Drohungen gegen einander zu unterlassen.

Der Vorschlag eines Moratoriums verbunden mit einer solchen hochrangigen Mediationskommission sollte für alle Seiten annehmbar sein, zumal in dieser Zeit keine zusätzlichen Bedrohungselemente entstehen würden.

Unser Vorschlag ist mit der Hoffnung verbunden, dass durch dieses Verfahren nicht nur eine friedliche Lösung für den Iran-Atomkonflikt erarbeitet wird, sondern darüber hinaus für die ganze Region des Mittleren und Nahen Ostens sich Möglichkeiten für multinationale Konsultationen eröffnen, die weit über den jetzigen Nuklearkonflikt hinaus gehen.

In diesem Sinne bitten die Unterzeichner UN-Generalsekretär Kofi Annan die Initiative für ein Moratorium und eine Mediationskommission zu ergreifen.

Bemerkung/Erläuterung zum Appell: Der Text wurde aufgrund der Diskussionen der Strategiekonferenz der Kooperation für den Frieden in Hannover von Andreas Buro und Mohssen Massarrat erstellt. Z.Zt. wird auch bei internationalen Organisationen dafür geworben. Er soll Kofi Annan in New York etwa Mitte Februar 2006 überreicht werden.

Rückmeldung:

Unterzeichnen Sie bitte per Email an das Netzwerk Friedenskooperative: friekoop@bonn.comlink.org

Der Appell, der Ausdruck der großen Sorge innerhalb der Friedensbewegung, dass Schritt um Schritt der Weg in eine nicht mehr zu kontrollierende Eskalation gegangen wird, wird u.a. von Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie mitgetragen.

Die UnterzeichnerInnen finden sich unter >> www.friedenskooperative.de/themen/iranapp.htm

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Unterstützen Sie ebenfalls den Iran-Appell von IPPNW “Kein Krieg gegen den Iran! Für eine friedliche Lösung der Krise”. Dieser kann hier online unterschrieben werden.

Weblinks:

Veröffentlicht am

06. Februar 2006

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