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Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki fordern Abrüstung von Atomwaffen

Mit einem Appell zum 60. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki warnen ihre Bürgermeister und internationale Friedensstreiter vor dem Vergessen des “höllischen Endes” der Atombombenabwürfe. Gefordert wird die Abkehr von einem überholten System atomarer Abschreckung und die Entwicklung eines kooperativen Sicherheitssystems in Loyalität gegenüber der Menschheit. Die Bürgermeister Tadatoshi Akiba von Hiroshima, Iccho Itoh von Nagasaki, sowie Dr. Ronald McCoy und Dr. Gunnar Westberg, Kopräsidenten der Welt-IPPNW erinnern angeregt von Sir Joseph Rotblat, Friedensnobelpreisträger und Unterzeichner des Russel-Einstein-Manifests vom 9. Juli 1955, daran, dass das Risiko globalen Todes noch nicht überwunden sei.

Weltappell zum 60. Jahrestag von Hiroshima und Nagasaki

Die Menschen von Hiroshima und Nagasaki erfuhren den gewaltigen, tiefgreifenden, lang anhaltenden Horror und das Trauma der Atombombenabwürfe vom 6. und 9. August 1945. Sie erlebten das höllische Ende jener Welt, das Nuklearwaffen für uns bereit halten können. Sechzig Jahre haben die Überlebenden alles in ihrer Macht stehende unternommen, um eine einzige Botschaft zu verkünden: Es darf nie wieder passieren. Werden sie diese Welt erfolgreich aus ihrer irrsinnigen nuklearen Trance erwecken? Oder wird die Vergangenheit vergessen - und wiederholt?

Unglaublich: in den Vereinigten Staaten, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Israel, Indien, Pakistan und Nordkorea glauben immer noch einige, dass Atomwaffen einen legitimen Zweck haben und zum eigenen Vorteil genutzt werden können. Sie verstehen nicht, dass der Einsatz von nur einer Atomwaffe für welchen Zweck auch immer alleine den nach Gewalteskalation trachtenden Kriegstreibern und Terroristen nützt. Jeglicher Einsatz von Atomwaffen wird jede zweckmäßige medizinische Maßnahme sinnlos machen.

Der Tag der Abschreckung ist vorbei. Die große Mehrheit der Menschen und Nationen auf dieser Erde wollen Atomwaffen für immer abgeschafft haben. Es ist technisch machbar, diese teuren, ruchlosen und absurd gefährlichen Waffen bis zum Jahr 2020 abzuschaffen. Alles was es braucht ist politischer Wille - und wir sind die Mehrheit. Es ist an der Zeit, uns, unsere Kinder und deren Kinder von der unerträglichen, skrupellosen Gefahr der Vernichtung zu befreien. Bitte teilen Sie ihren Politikern mit, dass Sie nichts Geringeres akzeptieren werden.

Die Moral steht im Zentrum der Atom-Frage: Wollen wir unsere Welt auf einer Kultur des Friedens oder auf einer Kultur der Gewalt aufbauen? Atomwaffen sind grundsätzlich unmoralisch: Ihre Wirkung ist unterschiedslos, jetzt Lebende werden genauso getötet wie noch ungeborene Generationen. Wir glauben nicht, dass die Menschen dieser Welt eine Politik akzeptieren, die in sich unmoralisch ist und höchstwahrscheinlich in eine Katastrophe führt.

Wir alle haben ein gemeinsames Interesse: Überleben. Wir müssen ein nunmehr überholtes Sicherheitssystem atomarer Abschreckung und Allianzen überwinden und zu einem auf Kooperation und Loyalität gegenüber der Menschheit errichtetem System gelangen. Mit den Worten des Russell-Einstein-Manifests, von Albert Einstein als eine der letzten Handlungen seines Lebens gezeichnet: “Wir appellieren als Menschen an die Menschen: Erinnert Euch Eurer Menschlichkeit und vergesst den Rest. Wenn wir das können, dann eröffnet es uns den Weg zu einem neuen Paradies, wenn wir es nicht können, liegt vor uns das Risiko globalen Todes.”

Vor allem: Erinnert Euch Eurer Menschlichkeit!

  • Tadatoshi Akiba, Bürgermeister von Hiroshima
  • Iccho Itoh, Bürgermeister von Nagasaki
  • Sir Joseph Rotblat, Nobelpreisträger
  • Dr. Ronald McCoy und Dr. Gunnar Westberg
    Ko-Präsidenten, International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW)

Quelle: IPPNW vom 04.08.2005.

Veröffentlicht am

05. August 2005

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