Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Erinnerung macht Zukunft

Mit dem Reichstagsbrand wenige Tage vor der Reichstagwahl im März 1933 hatte es begonnen, bald darauf verbrannten die als "undeutsch" bezeichneten Bücher - im Mai 1933. Fünf Jahre später brannten die Synagogen, darauf folgte die Aussonderung und Ermordung der Juden, der Sinti und Roma, der Kranken, der Homosexuellen, "Asozialen", der Anarchisten, Linken. Das ganze demokratische Deutschland war für den Staat, die NSDAP und ihre 1.000.000 Helfershelfer von nun an unbequem, unerwünscht, Freiwild.

80 Jahre später erinnern in der Bundesrepublik zahlreiche Initiativen an dieses Ereignis. In Baden-Württemberg - mit dem Schwerpunkt Stuttgart - ist es eine Arbeitsgemeinschaft, in der sich rund 50 zivilgesellschaftliche Gruppen, Verbände und Kultureinrichtungen zusammen arbeiten. Sie werden in mehr als 100 ganz unterschiedlichen Veranstaltungen "für das freie Wort" eintreten und wollen mit der Erinnerung an 1933 auch eine Brücke in die Gegenwart schlagen. Dazu gehören Themen wie Asyl und die weltweit verfolgten Autoren ebenso wie etwa der Nationalsozialistische Widerstand oder Zivilcourage, Zensur und Demokratie heute.

Gesamtprogramm

Das Gesamtprogramm mit vielen Ideen, Arbeitshinweisen und Fakten wird in den kommenden Wochen einer großformatigen, zwölfseitigen Zeitung mit dem Titel "10ter-Mai" publiziert und ist auch im Netz unter www.10ter-Mai.de abrufbar.

Verbrannte Bücher - von den Nazis verfemte Schriftsteller

Im Mittelpunkt der Aktion steht eine Ausstellung im Stuttgarter Rathaus, die von der Stiftung "Denkmal für die ermordeten Juden Europas" zusammengestellt und von der Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg für die Aktion präsentiert wird. Begleitet wird die Ausstellung, die am 10. Mai von Fritz Kuhn, Lea Rosh, Eberhard Jäckel und Jürgen Serke eröffnet wird, von zahlreichen Lesungen im Rathaus selbst und einer Fülle weiterer kleiner und großer Veranstaltungen. Dazu gehören ein Kinotag in den Innenstadtkinos, ein Wettbewerb der Volkshochschule, eine Ausstellung im DGB-Haus, die an die Besetzung der Gewerkschaftshäuser erinnert u.v.m.

DGB, Stadtarchiv, Hegelhaus, Naturfreunde, Waldheime, VVN, Buchhandlungen, Schulen …

Neben den Anstiftern, die die Idee zu der Reihe hatten und sie koordinieren, gibt es Aktionen in Schulen, Verlagen, Buchhandlungen, beim Württembergischen Kunstverein und im Kunstmuseum, bei der Arbeiterwohlfahrt, in Gedenkstätten, am Mahnmal, auf dem Marktplatz u.v.m.

Zu den Unterzeichnern des Aufrufs für die Aktion gehören u.a. Klaus Staeck, Fred Breinersdorfer und Felix Huby, Boris Palmer, Erhard Eppler, Beate Klarsfeld, Birgit Kipfer, Wolfgang Schorlau und Leszek Schuster aus Auschwitz.

Interessierte können das Programm in der DenkMacherei (Werastr. 10) und in vielen öffentlichen Einrichtungen, Buchhandlungen, im Rathaus, im i-Punkt und im Theaterhaus abholen.

Eine lockere Arbeitsgemeinschaft zivilgesellschaftlicher Akteure, von kommunalen und freien Kul-tureinrichtungen, Museen, Archiven, Buchhandlungen, Autoren, Musikern ist in das Projekt eingebunden.

Zu den Bücherverbrennungen kamen rücksichtslose Berufsverbote für Komponisten, Sänger, Schriftsteller, Schauspieler, Filmleute, Maler, Bildhauer, Wissenschaftler, Techniker… Zehntausende, die unsere Kultur, Denken und Wissen mitgeprägt haben, wurden aus dem Land, nicht selten in den Tod getrieben oder systematisch erfasst und ermordet.

Erinnern ist zu wenig.

  • Fritz Mielert / Peter Grohmann / Ebbe Kögel (Die AnStifter)
  • Alexander Schlager (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
  • Robert Tetzlaff (Buch + Plakat)
  • Annette Ohme-Reinicke (Universität Stuttgart)

Quelle:  10ter-Mai - Pressemitteilung vom 05.04.2013.

Veröffentlicht am

11. April 2013

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