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Konsequenter Politikwechsel für Nahostfrieden

pax christi und IPPNW fordern Neuausrichtung der deutschen Nahostpolitik

Die Bundesregierung muss ihre Nahostpolitik völlig neu ausrichten. Sie muss endlich zu einem Interessenausgleich beitragen, der auf der Grundlage von Menschenrechten und Internationalem Recht erfolgt. Dazu zählen Maßnahmen gegen die Siedlungspolitik und die Unterstützung des Aufnahmeantrags der PLO in der UN.

"Der Aufnahmeantrag der PLO in der UN ist der Versuch eines besetzten Volkes mit friedlichen Mitteln einen Staat zu gründen, den Internationales Recht vorsieht", betont pax christi-Vizepräsidentin Wiltrud Rösch-Metzler. "Den Blockierern dieses Versuchs, Israel, USA und Deutschland, kommt eine hohe Verantwortung zu. Sie bleiben eine Erklärung schuldig, wie die israelische Landnahme in den palästinensischen Gebieten oder die Abriegelung des Gazastreifens zu einer Friedenslösung, die auch die Rechte der Palästinenser berücksichtigt, führen soll. Der Versuch die eine Seite, nämlich die Palästinenser, zu stoppen, ist wenig förderlich für den Frieden, angesichts fortschreitender israelischer Landnahme in den besetzten Gebieten."

"Das frühe Versprechen von Bundeskanzlerin Angela Merkel an den israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu, eine UN-Initiative der Palästinenser nicht zu unterstützen, und damit die EU auf Linie zu bringen, war ein friedenspolitischer Fehler, der nun korrigiert werden sollte", so IPPNW-Vorsitzender Matthias Jochheim. "Gesteigert wurde dieser noch durch die westliche Diplomatie, die davon ausging, die Palästinenser erpressen zu können. Doch dieses Mal hat sich die Autonomiebehörde nicht vertrösten lassen. Die leeren Hände des Nahostquartetts (USA, EU, UN und Russland) sind zu offensichtlich: kein Stopp des Siedlungsbaus und des Mauerbaus, kein Ende der Abriegelung von Gaza und der Vertreibung von Palästinensern aus Ostjerusalem."

Die Bundesregierung sollte nun einen Zeitplan mit entwickeln für die Anerkennung eines Staates Palästina, um die Bemühungen um Staatsbildung zu unterstützen. Außerdem muss sie darauf hinarbeiten, den Palästinensern mehr Mitbestimmung in internationalen Gremien einzuräumen. Deutschland und die EU sollten außerdem ihre Hilfe an die Palästinenser überdenken. Die EU-Hilfe sollte nicht als Ausgleichszahlung für Verstöße gegen Internationales Humanitäres Recht erfolgen. Stattdessen sollten die EU und ihre Mitgliedsstaaten diplomatische und andere Möglichkeiten nutzen, solche Verstöße durch die Besatzungsmacht verhindern zu helfen.

Redakationelle Anmerkung: Die pax christi-Vizepräsidentin Wiltrud Rösch-Metzler und der Vorsitzende der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) Matthias Jochheim, reisen vom 3. - 8. Oktober 2011 in den Gazastreifen, um sich über die humanitäre Situation zu informieren.

Quelle: pax christi deutschland und  IPPNW - Pressemitteilung vom 29.09.2011.

Veröffentlicht am

01. Oktober 2011

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