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40-mal mehr Wind- als Atomkraft

Von Raimund Kamm

Die vier deutschen Atomstromer EnBW, EON, RWE und Vattenfall und ihre Politiker, besonders Günther Beckstein und Erwin Huber von der CSU sowie Günther Oettinger von der CDU, werben für die Atomenergie und blockieren die Windenergie. Eine brandneue Untersuchung zeigt, wie isoliert sie damit weltweit sind.

Im Jahr 2006 wurden danach auf unserer Erde zwei AKW mit zusammen 1.490 Megawatt in Betrieb genommen. Endgültig abgeschaltet wurden 8 Atomreaktoren mit zusammen 2.236 Megawatt. Gleichzeitig wurden weltweit Windkraftwerke mit 15.197 Megawatt in Betrieb genommen. Im Jahr 2007 wurde weltweit kein AKW endgültig abgeschaltet und zwei Atomreaktoren mit zusammen 1.857 Megawatt neu ans Netz gebracht. Gleichzeitig wurden weltweit 20.073 Megawatt Windkraftleistung in Betrieb genommen. Im ersten Halbjahr 2008 wurde weltweit kein AKW endgültig abgeschaltet und kein neues in Betrieb genommen. Hingegen wurden Windkraftkapazitäten von über 10.000 Megawatt ans Netz angeschlossen. Die amtlichen Zahlen der Internationen Atomenergieagentur (IAEA) zeigen auch, dass es keinen Bauboom für Atomkraftwerke gibt. Im Jahr 2006 (2007) wurde weltweit mit dem Bau von 4 (6) AKW begonnen. Im ersten Halbjahr 2008 startete man weltweit nur 2 AKW-Bauten. Die Zahl der stromerzeugenden Atomreaktoren schwankt auf unserer Erde seit vielen Jahren um 440.

In den letzten 2 1/2 Jahren wurde somit global 40-mal so viel Windkraftkapazität wie Atomkraftkapazität in Betrieb genommen.

Investitionsblockade in Süddeutschland

Allerdings wird in den zwei süddeutschen Bundesländern Baden-Württemberg und Bayern weiterhin der Ausbau der Windenergie blockiert. Meistens sogar mit dem scheinheiligen Argument: Man sei ja für die Windenergie - aber das lohne sich doch eher an der Küste. Dabei deckt im Nichtküstenland Sachsen-Anhalt die Windenergie schon rund 40 Prozent des Stromverbrauchs. In Wirklichkeit wollen die die Windenergie blockierenden Landesfürsten vermutlich zweierlei: Erstens wollen sie den bereits existierenden Atom- und Kohlekraftwerken die Konkurrenz vom Leibe halten. Denn der Strom aus Windkraftanlagen wurde dank des technischen Fortschritts von 18 Cent je Kilowattstunde im Jahr 1991 auf heute 8 Cent je Kilowattstunde immer billiger. Nächstes Jahr wird zwar der Windstrompreis für neue Anlagen wegen der stark gestiegenen Materialkosten auf 9,2 Cent erhöht werden. Dies ist jedoch wenig im Vergleich zu den gewaltig gestiegenen Strompreisen der Kohle-, Gas- und Atomkraftwerke. Für neue Atomkraftwerke werden Strompreise von auch fast 10 Cent je Kilowattstunde kalkuliert und dabei sind wichtige Kosten für die Haftung und die Atommüllentsorgung weiterhin ausgespart. Zweitens wollen die Landesfürsten ihre Landschaften "sauber halten". Denn einige Menschen erfreuen sich zwar am Anblick von Windkraftanlagen, aber andere stört er. Und von den Verwüstungen durch Kohletagebau wie aber auch durch den Uranabbau—erinnert sei an die staatlich zugegebenen fast 10.000 Krebstote allein in Thüringen—und die Endlagerversuche sind ja andere Nationen oder Bundesländer betroffen.

Gefordert ist gesundheitsverträgliche und umweltschonende Energiewende

Die Bürgerinitiative FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. fordert, dass wir mit einem Aus-ist-Aus-Gesetz, mit der Baunorm Passivhaus, mit Tempolimit, mit Kraft-Wärme-Kopplung und auch mit der Nutzung der Windenergie eine gesundheitsverträgliche und umweltschonende Energiewende machen!

 

Quelle: FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V.   - Pressemitteilung vom 20.07.2008.

Veröffentlicht am

22. Juli 2008

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