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“Kein Geld für Atomwaffen!”

Nobelpreis-Stiftung soll ethisch saubere Investitionen sicherstellen

Die diesjährige Friedensnobelpreisträgerin ICAN (Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen) will mit der Nobelpreis-Stiftung zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass diese ihr Vermögen nicht in Atomwaffen-Hersteller investiert. Nach aktuellen Recherchen der NGO "Facing Finance" sowie des ZDF fließt Geld der Stiftung über Indexfonds auch an viele Unternehmen, die Atomwaffen produzieren. Die Nobel-Stiftung hat erklärt, dass sie bereits begonnen habe, nachhaltige Alternativen zu finden.

Sascha Hach, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland, erklärt dazu: "Wir erwarten von der Nobelpreis-Stiftung, dass auch bei der Anlage des Geldes darauf geachtet wird, dass sie dem Frieden und der Abrüstung dient. Es darf deshalb nicht in Atomwaffen investiert werden. Diese Massenvernichtungswaffen bedrohen die Menschheit, der Einsatz würde katastrophales Leid verursachen."

Die Debatte um das Preisgeld zeigt, wie wichtig eine völkerrechtliche Ächtung von Atomwaffen ist. "Sobald der internationale Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft tritt, ist den beteiligten Staaten verboten, die Herstellung von Nuklearwaffen zu unterstützen", erläutert Hach. "Daher sollten die Staaten rechtzeitig Gesetze erlassen, um den Banken in ihren Ländern entsprechende Investitionen zu verbieten."

ICAN setzt sich mit der Unterkampagne "Don’t Bank on the Bomb" (zu deutsch "Atomwaffen - ein Bombengeschäft") seit Jahren für ethisch saubere Investitionen ein und hat regelmäßig auch Studien vorgestellt, welche Banken in die Herstellung von Atomwaffen investieren. Sogenanntes Divestment, also der bewusste Verzicht auf solche Investitionen, kann die Rüstungsfirmen unter Druck setzen, aus dem Geschäft mit den Massenvernichtungswaffen auszusteigen. Die Kampagne hat sich bei den diesjährigen Verhandlungen zum Atomwaffenverbot auch insbesondere für ein Verbot jeglicher Unterstützung der Herstellung eingesetzt.

Hinsichtlich der Verwendung des Preisgeldes erläutert Xanthe Hall, Mitglied des ICAN-Vorstands in Deutschland: "Es nützt niemandem, wenn ICAN auf das Preisgeld verzichten würde. Im Gegenteil, das Preisgeld sollte in die Arbeit für das Atomwaffenverbot und dessen Umsetzung fließen und damit auch dem Engagement für das Ende der Finanzierung von Atomwaffen zugutekommen. Die Atombombenopfer (Hibakusha) sind ein wichtiger Partner in der Kampagne für die Abschaffung von Atomwaffen und nehmen an ihren Aktivitäten, Entscheidungen und Erfolgen aktiv teil."

ICAN kämpft seit 10 Jahren für ein internationales Atomwaffenverbot und wird für diese Bemühungen in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Im Juli wurde bei den Vereinten Nationen ein Verbotsvertrag beschlossen, seit September liegt er zur Unterzeichnung aus. Wenn 50 Staaten ratifiziert haben, tritt er 90 Tage später in Kraft.

Quelle: ICAN Deutschland - Pressemitteilung vom 20.10.2017.

Veröffentlicht am

22. Oktober 2017

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