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Brot für die Welt bewertet G7-Beschlüsse zu Hunger und TTIP

Im Abschlussdokument zum G7-Gipfel befassen sich die Chefs der wichtigsten Industrienationen mit dem Kampf gegen den Hunger der Welt. Brot für die Welt bezeichnet die Ankündigung, 500 Millionen Menschen aus Hunger und Mangelernährung zu holen, als ehrgeizig.

"Wir begrüßen, dass die G7-Staaten größere Anstrengungen im Kampf gegen den Hunger versprechen", erklärt die Präsidentin von Brot für die Welt, Cornelia Füllkrug-Weitzel. Im Rahmen der neuen Entwicklungsagenda der Vereinten Nationen wollen die G7 dazu beizutragen, bis 2030 den Hunger ganz aus der Welt zu schaffen und finanzielle Mittel zu mobilisieren, mit denen 500 Millionen Menschen aus Hunger und Mangelernährung befreit werden können.

Cornelia Füllkrug-Weitzel beklagt jedoch viele "Hintertürchen" in der Abschlusserklärung, mit denen sich die G7-Staaten aus der Verantwortung stehlen könnten. "Den schönen Worten müssen verbindliche und nachprüfbare Zusagen folgen. Die staatlichen Mittel in der Entwicklungszusammenarbeit zur Sicherung der Welternährung müssen deutlich erhöht werden."

Dass sich in der Abschlusserklärung des Elmau-Gipfels eine Kurskorrektur gegenüber der bisherigen "Neuen Allianz zur Ernährungssicherung" mit der Privatwirtschaft andeutet, ist für Brot für die Welt positiv. "Der Kampf gegen Hunger und Mangelernährung ist staatliche Aufgabe und nicht Investoren-Spielwiese", so Füllkrug-Weitzel. Auch die Anerkennung der koordinierenden Rolle der UN und des Welternährungskomitees (CFS) sei ein richtiger Schritt. "Es ist zu hoffen, dass die Alleingänge der G7 zu Ernährungsfragen nun der Vergangenheit angehören. Ob sich die G7 endlich wieder an die UN andocken, müssen die UN Konferenzen in Addis Abeba und New York in diesem Jahr zeigen", so Füllkrug-Weitzel.

Die G7 beschlossen außerdem, die Verhandlungen zu TTIP, dem Freihandelsabkommen zwischen EU und USA, möglichst bis Ende des Jahres abzuschließen. Vorbild sei ein ähnliches Abkommen, das die USA gerade mit Japan und der Pazifik-Region final aushandeln. "Jetzt nicht hetzen lassen", sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel. "Der Handel muss fair und nachhaltig gestaltet werden, vorher sollte die EU nichts unterzeichnen. Die Folgen beider Abkommen für die mehr als 100 Länder dieser Erde, die nicht mit verhandelt haben, sind bisher viel zu wenig bedacht und berücksichtigt worden. Dabei sind sie weitreichend. Vor diesem Hintergrund ist das verschärfte Tempo unverantwortlich und der Hungerbekämpfung abträglich".

Quelle: Brot für die Welt   - Pressemitteilung vom 08.06.2015. 

Veröffentlicht am

09. Juni 2015

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