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750 Millionen Euro für Klimaschutz: Die Merkelsche Klimatäuschung

Von Hans-Josef Fell

Beim gestrigen Petersberger Klimadialog sagte Kanzlerin Merkel 750 Millionen Euro für den weltweiten Klimaschutz zu. Nicht nur Klimaschutz-NGOs begrüßen dies als Bekenntnis zum Klimaschutz. Es heißt, Deutschland sei damit Vorbild für andere Industrienationen wie Frankreich, USA und Japan. Klimaschützer fordern allerdings eine Aufstockung der deutschen Mittel. Denn eine dringend notwendige, große Klimaschutzmaßnahme der deutschen Regierung ist diese Zusage mitnichten!

Dies wird deutlich, wenn wir das Geld einmal in die finanziell notwendigen Maßnahmen für wirksamen Klimaschutz einordnen! Von 2010 an sollen 100 Milliarden Euro für den von den Industrienationen finanzierten grünen Klimafonds bereitstehen. Die Zusage Merkels für 750 Millionen Euro wird sie sicherlich nicht einhalten müssen, da sie ahnt, dass nicht genügend andere Regierungen dieses Vorhaben übernehmen und finanzieren helfen, wieso sollte sie sich dann daran halten?

Selbst wenn in den nächsten Jahren 100 Milliarden Euro zusammenkommen würden, wäre es ein Tropfen auf dem heißen Stein, denn jährlich werden weltweit ca. 2.000 Milliarden Dollar für neue Investitionen in Erdöl, Erdgas und Kohle gesteckt. Da wird klar, dass diese 100 Milliarden Euro gegenüber den überwältigenden 2.000 Milliarden Dollar pro Jahr zur Beförderung der CO2 Emissionen wohl nichts Wirksames ausrichten können.

Merkel sollte endlich effektiven Klimaschutz betreiben, u.a. durch einen Plan zum Auslaufen der fossilen Energienutzung, was aber nur mit einem massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien gelingen kann. Mit der aktuellen EEG-Novellierung beschreitet die Regierung von Merkel exakt den gegensätzlichen Weg. Und somit entpuppt sich die Merkelsche Ankündigung nur als Scheinaktivität, um ihr Versagen beim Klimaschutz zu übertünchen.

Hans-Josef Fell ist Präsident der Energy Watch Group (EWG) und Autor des EEG

Quelle: Hans-Josef Fell - 15.07.2014.

Veröffentlicht am

16. Juli 2014

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