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51 Prozent der Bevölkerung wollen schnelleren Atomausstieg

Emnid-Umfrage im Auftrag von .ausgestrahlt: Trotz Strompreisdebatte will eine Mehrheit nicht bis 2022 auf den Ausstieg warten

Die Mehrheit der Bevölkerung will die neun noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland schneller abschalten, als es der Bundestag im Sommer 2011 beschlossen hat. Das hat eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt ergeben. 51 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, die Meiler früher vom Netz zu nehmen, als es das Atomgesetz derzeit vorsieht. Bei den SPD-Anhängerinnen und -Anhänger sind 61 Prozent für einen schnelleren Ausstieg, von den Wählerinnen und Wählern der Grünen verlangen gar 75 Prozent mehr Tempo beim Abschalten. Selbst mehr als ein Drittel der Anhänger von CDU/CSU wollen das Risiko eines schweren Atomunfalls nicht noch weitere neun Jahre tragen.

Dazu erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

"Ganz offensichtlich ist eine Mehrheit der Bevölkerung nicht zufrieden mit dem Fahrplan zum Atomausstieg. Während sich die Politik nur noch über die Entwicklung der Strompreise streitet, haben die Menschen nicht vergessen, worum es bei der Energiewende eigentlich geht: Die Gefahren der Atomkraft sind zu groß, um noch jahrelang weiter auf gefährliche Meiler zu setzen.

Wer bei der Bundestagswahl im Herbst gewählt werden möchte, sollte sich an der Stimmung in der Bevölkerung orientieren. Die Parteien müssen Vorschläge für einen schnelleren Atomausstieg präsentieren. Dass ein schnellerer Ausstieg machbar ist, zeigt die Tatsache, dass inzwischen reihenweise Gaskraftwerke stillgelegt werden, weil die Überkapazitäten auf dem Strommarkt zu groß sind. Stattdessen könnten weitere Atomkraftwerke abgeschaltet werden. Die AKW schnell abzuschalten ist im Übrigen die beste Methode, um die Energiewende voranzubringen und so auch künftig bezahlbaren Strom zu sichern."

Nach dem Atomgesetz ist geplant, sechs von neun Atomkraftwerken in Deutschland noch bis zum Jahr 2022 zu betreiben. In der kommenden Legislaturperiode soll nur ein einziges Atomkraftwerk stillgelegt werden, nämlich Grafenrheinfeld in Bayern Ende 2015. In der darauf folgenden Legislaturperiode folgen zwei AKW, Gundremmingen B Ende 2017 und Philippsburg 2 Ende 2019. Die sechs dann noch verbleibenden Meiler sollen jeweils zur Hälfte am Anfang und am Ende des Jahres 2022 vom Netz gehen.

Für die Umfrage wurden in der zweiten Januarhälfte telefonisch insgesamt
3.013 Personen befragt. Die gestellte Frage lautete: "In Deutschland sollen die meisten Atomkraftwerke noch bis zum Jahr 2022 in Betrieb bleiben. Sind Sie dafür, die Atomkraftwerke schneller abzuschalten?"

Die vollständigen Ergebnisse der Emnid-Umfrage finden Sie unter:

Quelle:  .ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie - Pressemitteilung vom 06.02.2013.

Veröffentlicht am

08. Februar 2013

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