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Finanztransaktionssteuer: Kommission legt Vorschlag für kooperationsbereite Länder vor

Nachdem sich zehn Finanzminister beim vergangenen ECOFIN dazu durchgerungen haben, die Finanztransaktionssteuer (FTT) in verstärkter Zusammenarbeit einzuführen, hat Steuerkommissar Semeta heute einen entsprechenden Gesetzesvorschlag vorgelegt.Das Verfahren der Verstärkten Zusammenarbeit ist gemäß Art. 20 EU- Vertrag, Art. 326, Art. 327 und Art. 329 AEU-Vertrag geregelt. Die Liste der teilnehmenden Länder lautet: Deutschland, Frankreich, Belgien, Österreich, Portugal, Slowenien, Italien, Spanien, Slowakei und Estland. Im ersten Schritt zur Begründung der verstärkten Zusammenarbeit muss der Rat diesen Vorschlag annehmen. Vorher muss das Europaparlament dem Verfahren jedoch noch zustimmen. Die FTT wird Spekulationen an den Finanzmärkten eindämmen und dringend benötigte Steuermehreinnahmen generieren.

Sven Giegold, wirtschafts- und finanzpolitischer Sprecher der Grünen im Europaparlament kommentiert den Vorschlag:

"Wegen des starken Drucks aus Europaparlament und Zivilgesellschaft konnte die Kommission im vergangenen Jahr überzeugt werden, einen Vorschlag zur Einführung einer umfassenden FTT vorzulegen. Nachdem die 27 Mitgliedstaaten sich nicht einigen konnten, die Besteuerung von Transaktionen in ihren Ländern zum Wohle der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler umsetzen, will eine Koalition kooperationsbereiter Mitgliedstaaten endlich einen Schritt nach vorne machen.

Die Grünen werden sich für ein zügiges Verfahren im Europaparlament einsetzen und den Rat auffordern, die überfällige Einführung der Steuer mit einer breiten Steuerbasis nicht weiter aufzuhalten.

Die Koalition aus NGOs, Kirchen, Gewerkschaften und progressiven Parteien darf nicht nachlassen. Der Lobby-Druck auf die restlichen Länder der EU dem Projekt beizutreten und gegen die vorgesehene komplette Befreiung der Steuer auf Derivate, wird anhalten. Schließlich geht es darum die Idee von James Tobin zu bewahren: Mindestens ein Teil der Ressourcen muss in globale Gerechtigkeit fließen. Nur so besteht die Chance, dass sich Schwellenländer anschließen und die Idee der FTT sich doch noch globalisiert."

Quelle:  www.sven-giegold.de - Pressemitteilung vom 23.10.2012.

Fußnoten

Veröffentlicht am

23. Oktober 2012

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