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1000-fach erhöhte Radioaktivität in Fukushima City

Weit über das Stadtgebiet von Fukushima City verstreut gibt es heute noch Stellen mit tausendfach erhöhter Strahlung. Die Bevölkerung wird mit der Gefahr allein gelassen. "Selbst Schwangere und Kinder müssen mit dieser viel zu hohen Strahlendosis leben. Das ist skandalös", so der Kernphysiker und Greenpeace-Experte Heinz Smital.

Ein Jahr nach der Atomkatastrophe ist Smital mit einem Team von Greenpeace-Strahlenexperten erneut in Fukushima unterwegs. Derzeit messen sie die Strahlung im Großraum Fukushima City, rund 60 Kilometer von der Atomruine entfernt.

In einem Abwasserkanal nahe einer Wohnsiedlung maßen die Greenpeace-Experten 40 Mikrosivert pro Stunde. In einem Parkhaus 50 Meter vom Hauptbahnhof Fukushima City entfernt waren es 70 Mikrosievert pro Stunde - Werte, die um das Tausendfache über der ursprünglichen natürlichen Strahlung liegen.

Dekontaminierung schleppend

An mehreren Stellen der Stadt und im Vorort Watari fand das Team hohe Konzentrationen von Cäsium 137. Es hat eine Halbwertzeit von 30 Jahren. Das heißt, in 30 Jahren wird die Strahlung nur um die Hälfte gesunken sein.

Die Dekontamination geht nur schleppend voran. Maßnahmen werden nur vereinzelt und zu langsam durchgeführt. Für den anfallenden Atommüll gibt es keine Zwischenlager, die Bevölkerung erhält von der Regierung und dem Atomkonzern Tepco kaum Unterstützung.

"Diese radioaktiven Hot Spots sind gesundheitsgefährdend. Die Belastung wird auch in den kommenden Jahren kaum abnehmen, doch die japanische Regierung lässt die Menschen im Stich", sagt Smital. "Die Menschen in dieser Region sollten sich entscheiden dürfen, ob sie umsiedeln wollen oder eine rasche und gründliche Dekontamination in Anspruch nehmen."

Energiewende ungewiss

In Japan sind derzeit nur noch 2 von 54 Kernkraftwerke am Netz. AKW, die zu Wartungszwecken heruntergefahren wurden, erhalten von den lokalen Behörden keine Genehmigung zum Wiederanfahren. Die Menschen haben Angst. Hunderttausende leiden noch immer an den Folgen der Katastrophe vom 11. März 2011. Trotzdem und obwohl die Lage in Fukushima Daiichi immer noch hochbrisant ist, hält die japanische Regierung an der Atomkraft fest.

"Ein erneutes schweres Beben in Fukushima könnte die Situation verschärfen", sagt Heinz Smital. "Die Reaktorgebäude sind nicht stabil. Die Lagerbecken der Kernbrennstäbe könnten trocken fallen. Die Auswirkungen wären katastrophal."

Weitere Informationen:

Quelle: Greenpeace - 09.03.2012.

 

Mehr Informationen zu den sechs Demonstrationen vom 11. März: 

Veröffentlicht am

10. März 2012

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