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Atomausstieg und Solarausbau verteidigen!

Von Raimund Kamm

Im Jahr 2011 konnten wir in Deutschland acht Atomreaktoren stilllegen und dennoch war die Stromversorgung sicher und wir konnten im Stromhandel sogar einen Exportüberschuss erzielen. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien hat dies möglich gemacht. Jetzt müssen wir den Fortschritt von Solar- und Windkraft energisch gegen die Atom- und Kohlekraftwerkskonzerne und ihre Bundesregierung verteidigen!

Im Jahr 2011 wuchs in Deutschland die Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien um fast so viele Kilowattstunden wie sie Deutschlands größtes und gefährlichstes Kernkraftwerk, das zwischen Augsburg und Ulm gelegene AKW Gundremmingen, erzeugt. Mit der Fortsetzung und Beschleunigung der Energiewende müssen und können wir die Atomkraft und dann auch die klimaschädliche Kohlekraft schnell ersetzen.

Eine Rückschau: Lange wurden die Erneuerbaren schlecht geredet

Im Juni 1993 unkten die deutschen Stromkonzerne in Zeitungsanzeigen: "Sonne, Wasser oder Wind können auch langfristig nicht mehr als 4 % unseres Strombedarfs decken."

Im Jahr 1996 nannte der damals sogenannte Zukunftsminister Jürgen Rüttgers (CDU)
das Gerede der Opposition vom Solarzeitalter "Wahnsinn". Das von der SPD geforderte 100.000 Dächer-Programm bezeichnete er als "Kriegserklärung an die Vernunft".

Am 8. Mai 2005 sagte Angela Merkel beim VDEW Kongress: "Den Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch auf 20 Prozent zu steigern, ist wenig realistisch. Ich glaube, es ist unrealistisch zu erwarten, dass erneuerbare Energien eine Lücke schließen können, die zum Beispiel durch die frühzeitige Abschaltung von Kernenergie geöffnet würde."

Die Erneuerbaren Energien sind erfolgreich, decken heute schon 23 Prozent unseres Nettosstromverbrauchs und werden deswegen bekämpft

Und dennoch haben wir es geschafft, dass wir heute schon 23 Prozent unseres Nettostromverbrauchs aus Erneuerbaren decken. Der Anteil des Solarstroms ist auf 5 Prozent unseres Nettostromverbrauchs gestiegen. Ja, und in unserem Land gibt es bereits 1,1 Millionen Solarstromanlagen. Damit verdienen die Bürger und nicht die alten Monopolisten Geld.

Momentan zahlt jeder Bundesbürger monatlich 4 Euro für die EEG-Umlage. So wird den Biogas-, Biomasse-, Geothermie-, Solar-, Wasserkraft- und Windkraftanlagen für 20 Jahre eine jetzt noch über dem Börsenpreis liegende Einspeisevergütung garantiert.

Solarstrompreis sank in den vergangenen fünf Jahren auf die Hälfte

Der Preis für Strom aus Solaranlagen war hoch: Noch vor fünf Jahren in 2007 bekamen neu ans Netz gehende Anlagen je nach Größe 38 bis 49 Cent pro eingespeister Kilowattstunde für zwanzig Jahre zugesagt. Heute nur noch 18 - 24 Cent. Der technische Fortschritt ermöglicht jedes Jahr eine weitere Absenkung der Vergütung um etwa 10 Prozent. So können wir bereits im Jahr 2020 klar unter 10 Cent je Kilowattstunde Solarstrom liegen. Solarstrom wird dann billiger sein als Strom aus neuen Gas- oder gar Kohlekraftwerken. Die Erneuerbaren Energien werden die allgemeinen Strompreise senken. Die fossilen Energien hingegen werden knapp und teuer und verursachen fürchterliche Folgekosten.

Wenig bekannt ist, dass heute schon der Solarstrom das Preisniveau an der Strombörse dämpft und so für alle zu Einsparungen beim Stromeinkauf von fast 0,5 Cent je Kilowattstunde führt.

Die Gesundheits- und Umweltschützer wie auch die Anhänger von Solar- und Windkraft müssen jetzt die Energiewende verteidigen. Denn die Bundesregierung droht durch die Hintertür den Bedarf zu schaffen, dass die verbliebenen Atomkraftwerke nicht kürzer sondern länger laufen. Das ist unverantwortlich! Wir fordern alle Gesundheitsschützer, alle Umweltschützer und alle Anhänger der Erneuerbaren Energien auf, bei den für den Fukushimatag am Sonntag, den 11. März, geplanten Demonstrationen den Atomausstieg und den Solarausbau zu verteidigen.

Am Standort von Deutschlands größtem und gefährlichstem Atomkraftwerk, wo jetzt schon Deutschlands meister Atommüll oberirdisch gefährlich lagert, im schwäbischen Gundremmingen wird eine Großdemonstration "Abschalten vor dem GAU" stattfinden.

Quelle:  FORUM Gemeinsam gegen das Zwischenlager und für eine verantwortbare Energiepolitik e.V. - Pressemitteilung vom 24.02.2012.

Weblinks zu Demos am 11. März 2012:

 

Veröffentlicht am

24. Februar 2012

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