Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

Ihre Spende ermöglicht unser Engagement

Spendenkonto:
Bank: GLS Bank eG
IBAN:
DE36 4306 0967 8023 3348 00
BIC: GENODEM1GLS
 

“Das kann den Konflikt nicht befrieden”

Atomkraftgegner kritisieren Atom-Beschlüsse der Bundesregierung scharf / Blockadeaktionen ab Pfingsten geplant

Zur den Ergebnissen des Koalitionsausschusses zur Atompolitik erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:

"Mit diesen Beschlüssen wird die Bundesregierung den gesellschaftlichen Konflikt um die Atomenergie nicht befrieden können. Nach neuesten Umfragen wollen zwischen 50 und 57 Prozent der Bevölkerung einen deutlich schnelleren Atomausstieg und werden sich deshalb mit diesem Ergebnis nicht zufriedengeben. Wenn die Regierung selbst die Forderung des Bundesverbands der Energiewirtschaft noch um zwei Jahre übertrifft, dann zeigt dies, wie einseitig und wenig konsensorientiert Merkel und Co vorgehen.

Wer Reaktoren noch mehr als zehn Jahre weiterbetreiben will, von denen selbst die Reaktorsicherheitskommission sagt, sie seien nicht sicher, macht sich völlig unglaubwürdig. So sollen beispielsweise die beiden Meiler im bayerischen Gundremmingen weiterlaufen, die dem Katstrophen-Kraftwerk in Fukushima fatal ähneln.

Dass jetzt die acht ältesten AKW stillgelegt werden, vollzieht nur nach, was nach den wachsweichen Beschlüssen von Rot-Grün schon seit dem Jahr 2006 hätte schrittweise geschehen sollen. Und selbst hier knickt die Regierung ein und will einzelne Schrottreaktoren auf Stand-bye halten. Das ist kein Hintertürchen, sondern ein riesiges Tor.

Offen bleibt noch, in welchen Stufen die weiterlaufenden Meiler stillgelegt werden sollen, ob nach Restlaufzeit oder Reststrommengen gerechnet werden soll, ob es die Möglichkeit der Übertragung von Kontingenten gibt und wie mit der ungelösten Atommüll-Frage umgegangen wird. Auch in diesen Bereichen gibt es noch unendlich viele Möglichkeiten, den Stromkonzernen weiter entgegenzukommen. Wir befürchten Schlimmes und werden die weitere Entwicklung deshalb wachsam verfolgen.

Von den Oppositionsparteien fordern wir, dass sie sich dem Regierungskurs klar entgegenstellen. Es dient nicht der eigenen Glaubwürdigkeit, wenn man sich an den Anti-AKW-Protesten der letzten Jahre beteiligt und dann einer Atompolitik zustimmt, die all das mit Füßen tritt, wofür Hunderttausende immer wieder auf die Straße gegangen sind.

Ab Pfingsten plant die Anti-AKW-Bewegung massenhafte Blockadeaktionen an mehreren Atomkraftwerken. Merkel provoziert neuen Protest und Widerstand, statt endlich auf die Bevölkerung zuzugehen."

Quelle:  .ausgestrahlt - gemeinsam gegen Atomenergie - Pressemitteilung vom 30.05.2011.

 

Veröffentlicht am

30. Mai 2011

Artikel ausdrucken

Weitere Artikel auf der Lebenshaus-WebSite zum Thema bzw. von