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Unterstützung für Bischöfin Käßmann

Die Neujahrs-Predigt der EKD-Vorsitzenden Margot Käßmann in Dresden hat viel Wirbel verursacht. Nach viel Kritik nehmen auch die unterstützenden Stimmen zu. Wir veröffentlichen nachfolgend drei Stellungnahmen aus der Friedensbewegung, in denen Solidarität mit der Bischöfin zum Ausdruck gebracht wird.


Krieg schafft keinen Frieden: IPPNW unterstützt das klare Votum von Margot Käßmann gegen Krieg

Die 1985 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Ärzteorganisation IPPNW unterstützt das klare Votum der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Dr. Margot Käßmann gegen den Afghanistan-Krieg. Wir begrüßen ihre Aufforderung an die Politik, die Logik des Krieges zu durchbrechen. "Nicht das Votum von Frau Käßmann gegen diesen Krieg, sondern das Votum der Politiker für dessen Fortsetzung gegen den Willen der Volksmehrheit ist unmoralisch", erklärt IPPNW-Gründer und Ehrenvorstandsmitglied Prof. Dr. Horst-Eberhard Richter. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung spricht sich bereits seit Jahren bei allen Umfragen eindeutig gegen den Bundeswehreinsatz in Afghanistan aus.

Die IPPNW fordert die Bundesregierung auf, die deutsche Beteiligung an den Afghanistan-Einsätzen OEF und ISAF schnellstmöglich zu beenden. Die finanziellen Ausgaben für den Bundeswehreinsatz stehen im eklatanten Missverhältnis zu den Ausgaben für die Entwicklungshilfe. Diese finanzielle Ausstattung für den zivilen Aufbau muss aus Sicht der Ärzteorganisation dringend aufgestockt werden. Notwendig ist zudem eine klare Trennung zwischen Militär und Aufbauhilfe.

Quelle:  IPPNW - Presseinformation vom 06.01.2010.

Kooperation für den Frieden begrüßt Gespräch Käßmann - Guttenberg

Die Kooperation für den Frieden, der Zusammenschluss von 50 deutschen Friedensorganisationen und -initiativen, dankt der EKD-Ratsvorsitzende, Bischöfin Margot Käßmann, für ihre deutlichen Worte zum Afghanistankrieg in ihrer Neujahrspredigt. Sie bittet Frau Käßmann, ihre klare Position auch im bevorstehenden Gespräch mit Verteidigungsminister zu Guttenberg zu vertreten.

Wir stimmen Frau Käßmann ausdrücklich zu, wenn sie sagt: "Wir brauchen mehr Fantasie für den Frieden, für ganz andere Formen, Konflikte zu bewältigen. Das kann manchmal mehr bewirken als alles abgeklärte Einstimmen in den vermeintlich so pragmatischen Ruf zu den Waffen."

In diesem Sinne hat sich die Kooperation für den Frieden bereits seit über einem Jahr gemeinsam mit der Nationalen Friedens-Jirga Afghanistans für eine Verhandlungslösung des Afghanistan-Konflikts und für regionale Waffenstillstände eingesetzt. Die Kooperation für den Frieden bittet Frau Käßmann, im Gespräch mit dem Verteidigungsminister die Notwendigkeit der Suche nach solchen alternativen Konfliktlösungen zu betonen und dabei entsprechende Vorschläge mit einzubringen.

Quelle: Kooperation für den Frieden   - Erklärung vom 07.01.2010.

pax christi unterstützt Käßmann

Für das bevorstehende Gespräch mit dem Verteidigungsminister wünschen wir Kraft und Gottes Segen

Generalsekretärin Hoffmann sicherte der Ratsvorsitzenden der EKD in einem Schreiben volle inhaltliche Solidarität für die in ihrer Neujahrspredigt geäußerte Kritik am Afghanistankrieg zu und bedankte sich für Käßmanns mutigen Einsatz für den Frieden. Im Schreiben der Pax Christi-Generalsekretärin heißt es u.a.

"Bitte, nehmen Sie keins Ihrer Worte zurück und kündigen Sie an, dass im Jahr 2010 die Kritik aus der Bevölkerung an der Afghanistanpolitik der Bundesregierung lauter und nicht leiser werden wird. Sie stehen nicht alleine da. Ihnen wie auch pax christi geht es nicht darum, den im Einsatz befindlichen Soldat/innen die Solidarität zu entziehen, sondern darum, dafür zu sorgen, dass diesen nur realisierbare und dem Friedensauftrag des Grundgesetzes gemäße Aufgaben erteilt werden. Das ist die Aufgabe des Parlaments und damit Ausdruck der gesellschaftlichen Willensbildung.

Bitte gehen Sie in das Gespräch am 11. Januar mit dem Wissen, dass die von Ihnen in Ihrer Neujahrspredigt vorgetragenen Gedanken von der Mehrheit der deutschen Bevölkerung geteilt werden. Sie haben an prominenter Stelle ausgesprochen, was viele gemeinsam mit Ihnen schon lange denken und sagen: Deutschland braucht ein konkretes Ausstiegsszenario aus der Spirale der Gewalt, in die die Bundeswehr durch ihre Beteiligung am ISAF - Mandat der NATO in Afghanistan verwickelt ist. Der - so haben Sie trefflich formuliert - "vermeintlich so pragmatische Ruf zu den Waffen" ist in der aktuellen Situation in Afghanistan aussichtslos. Der Frieden in Afghanistan ist militärisch nicht zu erreichen."

Quelle: pax christi -  Meldung vom 07.01.2010.

Wer Bischöfin Margot Käßmann unterstützen und ihr den Rücken stärken möchte, kann das z.B. per Mail an Landesbischoefin@evlka.de oder über das Gästebuch von www.evlka.de tun.

 

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Veröffentlicht am

10. Januar 2010

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