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Welthunger-Index 2009: Frauen stärken, Hunger bekämpfen

Frauen leiden am meisten unter Hunger und Armut.Gleichzeitig spielen sie eine Schlüsselrolle in der Entwicklung. Darauf hat Bärbel Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe, bei der Vorstellung des Welthunger-Index 2009 hingewiesen.

Der Welthunger-Index misst in diesem Jahr zum ersten Mal den Zusammenhang zwischen Chancengleichheit für Frauen und Hunger. Wichtigstes Ergebnis: Dort wo Frauen schlechter gestellt sind, ist der Hunger größer. "Stärkung von Frauen ist ein Schlüssel im Kampf gegen Hunger und Armut, der noch zu wenig beachtet wird", sagt Dieckmann.

Rund eine Milliarde Menschen weltweit hungern, Frauen und Kinder sind am schlimmsten betroffen. Rund 70 Prozent der 1,4 Milliarden Armen weltweit sind Frauen und müssen mit weniger als einem Euro pro Tag auskommen. Der Welthunger-Index zeigt: Wo Frauen im Haushalt und auf Gemeindeebene Einfluss haben und anerkannt sind, sind sie selbst besser ernährt und ihre Kinder besser versorgt.

Armutsbekämpfung muss Vorrang haben

Als Präsidentin einer der größten Hilfsorganisationen in Deutschland appelliert Dieckmann an Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Themen Armutsbekämpfung und ländliche Entwicklung in den Mittelpunkt der Entwicklungszusammenarbeit zu stellen. "Entwicklungspolitik darf nicht die Fortsetzung staatlicher Interessenspolitik mit anderen Mitteln sein", sagt Dieckmann. "Deutschland hat trotz wachsender Probleme hierzulande eine globale Verantwortung."

Der Welthunger-Index 2009

Der Welthunger-Index wird zum vierten Mal zusammen mit dem International Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington herausgegeben und heute zeitgleich in den USA und Kenia veröffentlicht. Die wichtigsten Ergebnisse zur Hungersituation: In 29 Ländern ist die Hungersituation ernst oder sogar gravierend. Dabei konnten allerdings seit 1990 in Südasien erhebliche Fortschritte im Kampf gegen den Hunger erreicht werden, in Afrika zumindest kleine. Die Länder mit den schlechtesten Werten liegen überwiegend in Afrika: Die Demokratische Republik Kongo führt das untere Ende der Rangliste an, gefolgt von Burundi, Eritrea, Sierra Leone, Tschad und Äthiopien.

Jeder Sechste wird hungern

Aktuelle Daten der FAO prognostizieren, dass die Zahl der Hungernden in diesem Jahr erstmals die Milliardengrenze überschreiten wird, jeder Sechste hat nicht ausreichend zu essen. "Länder mit niedrigen Einkommen sind besonders von der Nahrungsmittel- und Finanzkrise betroffen", erklärt Dr. Ousmane Badiane, Leiter der Afrika-Abteilung von IFPRI. "Wir appellieren daher an die internationale Gemeinschaft, ihre Versprechungen von den zahlreichen Gipfeltreffen wahrzumachen und die Hungerreduzierung ins Zentrum der Krisenbekämpfung zu stellen."

Quelle:  Welthungerhilfe - Pressemitteilung vom 14.10.2009.

Veröffentlicht am

15. Oktober 2009

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