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In der DDR-Gesellschaft auf den Spuren von Martin Luther King

Friedensgebete und Demonstrationen, dann "Runde Tische" und schließlich freie Wahlen - innerhalb von wenigen Monaten zerriss die Friedliche Revolution den "Eisernen Vorhang" und hob damit die Teilung Europas auf. Die Sehnsucht nach Freiheit beendete 40 Jahre DDR ohne Blutvergießen. Schorsch Meusel berichtet in einem Interview über seine Erfahrungen als Pazifist in der DDR, die Rolle von Martin Luther King für die DDR-Opposition, Stasi-Schikanen, die Friedliche Revolution von 1989 und die Zeit danach.

In der DDR-Gesellschaft auf den Spuren von Martin Luther King

Interview mit Georg "Schorsch" Meusel Dieses Interview wurde ebenfalls veröffentlicht im Rundbrief Nr. 62 von Lebenshaus Schwäbische Alb. Der gesamte Rundbrief Nr. 62 kann hier heruntergeladen werden PDF-Datei , 514 KB.

 

Lebenshaus: Schorsch, Du warst in der DDR Kriegsdienstverweigerer. Wie bist Du dazu gekommen?

Schorsch Meusel: Die Bombennächte der letzten Kriegstage sind meine früheste Kindheitserinnerung. Vielleicht hat mich das für die Fragen von Krieg und Frieden besonders sensibilisiert. Nicht durch mein christliches Elternhaus, sondern durch einen Berufsschullehrer kam ich um 1956 mit Gandhi und Remarque, also dem Pazifismus, in Berührung. Ich erkannte, dass solche Vorbilder das lehrten, was die Kirche verkündigen müsste. Als 1962 in der DDR die Wehrpflicht eingeführt wurde, lehnte ich als einer der ersten den Wehrdienst ab. Ich sollte in einer Motorisierten Schützeneinheit eingesetzt werden, wurde aber bei der Einberufung meines Jahrgangs übergangen. Zu gesetzlich durchaus möglichen Inhaftierungen von Verweigerern kam es in dieser Zeit kaum. Im September 1964, nachdem rund 1.500 junge Männer den Wehrdienst verweigert hatten, obwohl eine legale Alternative fehlte, wurden die Baueinheiten für einen waffenlosen Dienst geschaffen. Als mir ein Wehrpass ausgehändigt werden sollte, stand darin "Mot-Schützen". Da der Offizier keine Änderung vornahm, lehnte ich ab, zu unterschreiben und blieb ohne Wehrpass. Ich wurde wiederholt nachgemustert, jedoch nicht einberufen. Die Bausoldaten-Akten wurden nach 1990 vom Bundesamt für Zivildienst vernichtet. So kenne ich die Gründe nicht und kann nur vermuten, dass ich wegen meiner pazifistischen Aktivitäten als potentieller "Rädelsführer" nicht in einer Baueinheit gewollt war.

Welche Rolle spielt Martin Luther King für Dich? Wie bist Du mit Kings Ideen in Berührung gekommen? Was hat Dich an King beeindruckt?

Als junger Mensch kam ich vor allem durch Bücher von und über Martin Luther King mit seinem Gedankengut in Berührung. So richtig Feuer fing ich erst 1965 durch einen Vortrag auf einem Jugendtag über den Busboykott von Montgomery. Besonders beeindruckte mich Kings politisches Christentum und die Gewaltfreiheit zur Konfliktlösung in der Gesellschaft. King war für mich Vorbild in dem Sinne, dass er nicht eine Elite ansprach, sondern dazu ermutigte, dass jeder sich engagieren kann. "Kannst du kein Baum auf dem Berg sein, dann sei ein Gebüsch im Tal, aber sei das beste Gebüsch weit und breit", zitierte er gern.

Du hast Dein Hobby als Briefmarkensammler genutzt, um u.a. über M. L. King eine Ausstellung zu machen. Was hast Du da genau gemacht? Welche Reaktionen gab es?

Kings Ermordung 1968, wie auch die Zerschlagung des "Prager Frühlings" im gleichen Jahr, haben mich schwer erschüttert wie niemals andere politische Ereignisse. Mein aus der Kindheit überkommenes Briefmarken-Hobby hatte ich dazu benutzt, pazifistisches Gedankengut außerhalb von Kirchenmauern unter die Leute zu bringen. Nach seinem Tod erschienen weltweit so viele Marken zu Martin Luther King, dass ich allein über ihn und den thematischen Zusammenhang mit Briefmarken, postalischen Belegen, Zitaten und Kurzinformationen ein Exponat gestalten und 1970 erstmalig ausstellen konnte. Das hing dann auf Ausstellungen des Kulturbundes zwischen Exponaten über Marx, Lenin, Thälmann und antiimperialistische Befreiungskriege und wurde von einigen Funktionären wohlwollend gefördert. So gelangte es auch auf überregionale und nationale Ausstellungen mit Tausenden von Besuchern. Es wurde 1973 und 1988 zu Weltausstellungen in Poznan und Prag delegiert und 1975 nach Wolgograd. Die Russen schickten mir eine Tolstoi-Plastik als Geschenk mit der Anmerkung, dass dieser ja auch ein Vertreter der Gewaltlosigkeit gewesen sei. In Prag beobachtete ich ein Mädchen, das aus dem Exponat King-Zitate abschrieb.

Du hast Dich also mit der Ausstellung sehr geschickt gerade noch unterhalb der Toleranzschwelle des Regimes bewegt. Und was offiziell als unverdächtige Briefmarkensammlung angekündigt wurde, war in Wahrheit ein Lehrwerk über den gewaltfreien Widerstand. 1987 ist es Dir nach jahrelangem Bemühen auch gelungen, den großen King-Dokumentarfilm "… dann war mein Leben nicht umsonst" in die DDR zu holen. Das war bestimmt auch nicht einfach? Welche Erfahrungen gab es mit diesem Film?

Nach langem Zögern haben kirchliche Stellen - nur diese hatten die Möglichkeit, Filme außerhalb der offiziellen Kinoprogramme lizenziert zu bekommen und zu zeigen - mein Anliegen unterstützt. Freunde aus der Friedensbewegung in der BRD, vor allem Sonnhild und Ulli Thiel aus Karlsruhe, haben die 3.000 Westmark gespendet, die der Film kosten sollte. Als beim Kauf der Preis um 500 DM erhöht wurde, schmuggelte ich mit rund 100 Briefen, als "Frankaturtausch" getarnt, DDR-Briefmarkenneuausgaben in den Westen, um das Geld zusammenzukriegen. Beim Kauf war noch nicht klar, ob die Vorführ-Lizenz erteilt wird, denn das Kulturministerium der DDR entschied erst, als der Film dort auf dem Schreibtisch lag. Zu Kings 19. Todestag im April 1987 fand dann in zwei überfüllten Vorstellungen im "Lutherhaus" in Werdau die DDR-Erstaufführung des Films statt. Die Spannung erhöhte sich, als die ersten Besucher kamen, und mit den Besuchern kam immer mehr Freude auf, als alle Sitzreihen gefüllt waren und immer mehr Stühle hereingetragen werden mussten und nicht reichten und noch Tische, eng besetzt, als Sitzgelegenheiten dienen mussten.

Bis zu den Oktober-Demonstrationen 1989 erreichte unsere Kopie dieses Films mit seiner unmittelbaren Botschaft des gewaltfreien Kampfes um gesellschaftliche Veränderungen von der Ostsee bis zum Erzgebirge in 138 Vorführungen in Kirchgemeinden, Friedens- und Menschenrechtsgruppen mehr als 10.000 Zuschauer. Da inzwischen auch das Jungmännerwerk Magdeburg und das Antikriegsmuseum Berlin Kopien beschafft hatten, kann man davon ausgehen, dass mindestens doppelt so viele Menschen in der DDR den Film gesehen haben.

Die Stasi war von Dir wenig begeistert und legte unter dem Kennwort "Marder" eine Akte über Dich an. Wann hast Du selber davon erfahren?

Von dem 1977 angelegten Operativen Vorgang "Marder" erfuhr ich erst im Nachhinein mit meiner Akteneinsicht 1993. Die Staatssicherheit hatte in ihrem Eröffnungsbericht geschrieben:
"Es liegt der Verdacht nahe, daß der M. bestrebt ist, die für die kapitalistischen Verhältnisse entwickelten Kampfesformen des gewaltlosen Widerstandes auf die sozialistischen Verhältnisse in der DDR zu übertragen und eine Bürgerrechtsbewegung ins Leben zu rufen. Zu diesem Zweck nutzt er seine vielfältigen Verbindungen, um weitere DDR-Bürger dafür zu gewinnen…"

Hat die Stasi Dich schikaniert? Wie sah das aus? Wie bist Du damit umgegangen?

Das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) arbeitete ja konspirativ, so dass ich dessen Einfluss nur ahnen und indirekt wahrnehmen konnte. Das Schlimmste war in meinem Fall der Missbrauch des Gesundheitswesens, insbesondere von Ärzten, durch die Stasi, die selbst im OP-Saal ihre Leute hatte. In einem Dokument heißt es über eine (medizinisch nicht indizierte) Magenoperation, zu der ich gedrängt werden sollte: "…wenn notwendig, dann nur Innere bzw. Chirurg. Klinik im Bergarbeiterkrankenhaus und damit inoffizielle Möglichkeiten durch unsere Diensteinheit". Im Alltag viel belastender waren die subtilen Diskriminierungen mir und meiner Familie gegenüber in Bildung und Beruf, die bei weitem nicht nur durch die Stasi veranlasst wurden. 1984 wurde ich durch die Staatssicherheit dreimal kurzzeitig festgenommen, nachdem ich Postkarten mit dem von der DDR und der UNO preisgekrönten Abrüstungsmotiv von Gerhard Voigt aus Halle, dem schützend vor grünem Globus stehenden schwarzen Mann, der sein Gewehr zerbricht, drucken lassen hatte. Soweit ich vermutete, es mit informellen Mitarbeitern des MfS zu tun zu haben, ging ich damit gelassen um, weil ich meine Meinung auch an Honecker schrieb und nicht konspirativ arbeiten wollte. Mehr als 50 IMsIM =Inoffizieller Mitarbeiter, oft auch als Informeller Mitarbeiter oder Geheimer Informant bezeichnet, war in der DDR eine Person, die verdeckt Informationen an das Ministerium für Staatssicherheit (MfS oder "Stasi") geliefert hat. tauchten später in meiner Stasiakte auf, viele von ihnen jedoch nur am Rande oder kurzzeitig.

Kommen wir zum Jahr 1989. Was hat sich da aus Deiner Sicht ereignet? Was hast Du in Deinem näheren Umfeld erlebt?

Am Vorabend von Kings 60. Geburtstag im Januar 1989 kamen wir mit dem Vorbereitungskreis des Christlichen Friedensseminars Königswalde , das ich 1973 mit ins Leben gerufen hatte, zu einer Klausurtagung zusammen. In der Andacht kam ich darauf zu sprechen, dass ein gesellschaftlicher Wandel in der DDR nach Kings Vorbild nur mit gewaltfreien Mitteln erfolgen dürfe. Wir erarbeiteten dann eine Eingabe an die sächsische Landessynode mit der Bitte, die Gemeindeglieder zu ermutigen, zur bevorstehenden Kommunalwahl im Mai bewusst zu wählen und die Wahlergebnisse während der öffentlichen Stimmenauszählung zu kontrollieren. Das kam tatsächlich ins Rollen. In unserem Kreis deckten wir auf, dass etwa drei Viertel der Gegenstimmen unterschlagen wurden. Ähnlich verlief es DDR-weit. Das letzte Grundvertrauen vieler Bürger in den Staat schmolz dahin. Dies, viele Bevölkerungseingaben und manche andere Faktoren führten zu dem von niemandem vorhergesehenen Aufbruch im Herbst.

Als sich ein "Demo-Tourismus" nach Leipzig entwickelte, setzte ich mich dafür ein, auch vor Ort etwas zu unternehmen. Zwei Tage, nachdem wir in der Stadt 40 Flugblätter gestreut hatten, füllte sich die Kirche mit rund 2.000 Menschen bis unters Dach zu unserem ersten Friedensgebet, dem jede Woche auch eine Demonstration folgte. Vergeblich hatte ich mich schon 1987 und 1988 um einen Dialog zwischen den Parteien, Organisationen und dem Friedensseminar bemüht, der von der SED immer abgeblockt wurde. Im Herbst 1989 lenkte die SED-Kreisleitung ein. Die Gespräche mündeten in den Runden Tisch, der schon eine Woche vor dem Zentralen Runden Tisch in Berlin tagte.

Als am 4. Oktober die Züge mit den Prager Botschaftsflüchtlingen durchfuhren, hatten sich rund 150 Menschen am Gleisdreieck Ruppertsgrün versammelt. Die Volkspolizei setzte Hunde und Schlagstöcke gegen sie ein. Während einer Kundgebung am 4. Dezember entschuldigte sich der Polizeichef, der inzwischen die Demonstranten unterstützte. Als er im Februar 1990 von einem Politoffizier ersetzt werden sollte, kam ein Polizist hilfesuchend zu mir. Wenige Flugblätter genügten, um an dem kritischen Morgen rund zwanzig Bürger und etwa ebenso viele Polizisten zu einer wohl einmaligen gemeinsamen gewaltfreien Direktaktion in Form einer Blockade des Volkspolizei-Kreisamtes Werdau zu versammeln. "Bürger, schützt eure Volkspolizisten". Im März dann ein ungewohntes Bild, als sich acht Polizisten in Uniform auf dem Altarplatz der Kirche Ruppertsgrün in einer Entschuldigungsveranstaltung für den Gewalteinsatz im Oktober den kritischen Blicken und Fragen von Betroffenen und Gemeindegliedern aussetzten.

Am 5. Januar 1990 hatte ich gemeinsam mit einigen Verbündeten das "Werdau-Crimmitschauer Wochenblatt", die erste parteiunabhängige DDR-Zeitung in Sachsen, gestartet, die bis August den Demokratisierungsprozess begleitete, bis sie wie andere von der bunten Papierlawine aus dem Westen überrollt wurde.

Hat King für die gesellschaftliche Umwälzung in der DDR, für die Friedliche Revolution eine Rolle gespielt?

Ich bin davon überzeugt. Das Gedankengut der Gewaltfreiheit von King, aber auch von anderen Vertretern wie Gandhi, und die Erfahrungen der gewaltfreien Aktionen der Tschechen und Slowaken 1968, als der "Prager Frühling" von Warschauer-Vertrags-Truppen zerschlagen wurde, sind im Laufe von Jahrzehnten in Kirchgemeinden, Friedens- und Menschenrechtgruppen eingeflossen. Sie waren von vielen Protagonisten der Friedlichen Revolution in den großen politischen Friedensgebeten, aus denen die Massendemonstrationen hervorgingen, längst verinnerlicht. So konnten sie diese an die Mehrheit der Akteure weitervermitteln, ohne den Namen King ständig im Munde zu führen, der dennoch in Predigten und anderen Wortbeiträgen dieser Monate immer wieder zitiert wurde.

Und nach 1989 wurde alles gut? Ist die Gesellschaft entstanden, die Du Dir gewünscht, von der Du geträumt, für die Du Dich engagiert hast?

Ich gehörte nicht zu den Anhängern der schnellen Vereinigung Deutschlands. Mir erschien das Modell eines "Dritten Weges" für die DDR hoffnungsvoll, und wenn, dann Vereinigung auf Augenhöhe und nicht als "Beitrittsgebiet". Die reformierte DDR des Jahres 1990 war das friedlichste und basisdemokratischste Land Europas. Beispiele sind die "Runden Tische", ein welt-einmaliges Abrüstungsministerium, die liberalste Zivildienstregelung. Erfüllt wurden Hoffnungen auf mehr Demokratie und Reisefreiheit. Die stärkere Wirtschaftskraft ermöglichte, die verfallenden historischen Stadtzentren zu erhalten, in Flüssen wieder Fische schwimmen zu lassen und die Luftqualität zu verbessern. Doch einer nicht gesunden, aber lebensfähigen Wirtschaft wurde der Boden entzogen, was zu Massenarbeitslosigkeit geführt hat. Auch anderes, und nicht nur die Gesetze, empfinde ich als vom Westen übergestülpt. Rund 85 Prozent der Elitenstellen in Ostdeutschland sind von Westdeutschen besetzt. Das hindert die innere Einheit. Aber mit der Friedlichen Revolution hat der Osten einen Schatz in die deutsche Einheit eingebracht, der nicht von Antiquitäten- und Immobilienhändlern aufgekauft werden konnte. Die Hoffnung auf ein entmilitarisiertes Deutschland, nachdem es "von Freunden umzingelt" war, erfüllte sich leider nicht. Es gibt noch viel zu tun, sich weiterhin für Gerechtigkeit und Frieden einzusetzen.

Das Interview führte Michael Schmid

Georg "Schorsch" Meusel, wohnhaft in Werdau im sächsischen Landkreis Zwickau. Er wurde1942 als Sohn eines Pfarrers geboren und musste aus ideologischen Gründen nach der 8. Klasse die Schule verlassen, arbeitete u.a. als Gärtner, Lager- und Transportarbeiter und Elektromonteur; seit 1961 von der Stasi bearbeitet, 1962 Wehrdienstverweigerung. 1973 rief er das Christliche Friedensseminar Königswalde mit ins Leben, eine jener Quellen, aus der sich 1980 die "Schwerter-zu-Pflugscharen"- Bewegung entwickelte. Die Stasi legte unter dem Kennwort "Marder" über ihn einen "Operativen Vorgang" an, der schließlich fast 2.500 Seiten umfasste. 1989 gehörte er zu den führenden Köpfen der Bürgerbewegung seiner Stadt, in der während der Friedlichen Revolution im Dezember 1989 noch vor Berlin ein "Runder Tisch" einberufen und im Januar 1990 die erste SED-unabhängige Zeitung in Sachsen herausgegeben wurde. Schorsch Meusel war Hauptinitiator des 1998 ins Leben gegründeten Martin-Luther-King-Zentrums für Gewaltfreiheit und Zivilcourage e.V. in Werdau, dessen Vorsitzender er ist.

 

Fußnoten

Veröffentlicht am

03. Oktober 2009

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