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G20: 500 Mrd $ für den IWF sind ein großer Schritt vorwärts - in die nächste Schuldenkrise

Die G20 haben in London in großem Stil zusätzliche Mittel für den Internationalen Währungsfonds (IWF) und die Weltbank bereitgestellt, um ärmere, von der Krise betroffene, Länder zu unterstützen. Dazu gehören zusätzliche 500 Mrd. US-$ für den IWF und umfangreiche Mittel für den neu geschaffen "Vulnerability Fund" der Weltbank.

erlassjahr.de begrüßt, dass u.a. gegen den deutschen Widerstand weitere Goldverkäufe des IWF zur Mittelmobilisierung zugunsten ärmerer Länder beschlossen wurden.

erlassjahr.de erinnert indes daran, dass umfangreiche Finanzierungen von Seiten der Weltbank und des IWF auch der entscheidende Schritt in die noch nicht überwundene Schuldenkrise der achtziger und neunziger Jahre waren. Die Kredite, die seinerzeit die Zahlungsfähigkeit armer verschuldeter Länder garantieren sollten, wurden in den anhaltenden Krisen selbst zum Problem.

erlassjahr.de-Koordinator Jürgen Kaiser: "Die Gläubiger brauchten damals zwei Jahrzehnte, um die Multilateralen Kredite beim G8 Gipfel 2005 zu streichen. Ohne ein faires und umfassendes Entschuldungsverfahren, wird diese neue Ausweitung der Schulden armer Länder bei den Internationalen Finanzinstitutionen sich bald in Mühlsteine um ihren Hals verwandeln."

erlassjahr.de fordert, dass die Bereitstellung neuer Mittel aus den multilateralen Institutionen von der Schaffung eines fairen und transparenten Insolvenzverfahrens für Staaten begleitet sein muss. Das deutsche Entschuldungsbündnis unterstützt diese Forderung, die auch vom UNO Financing for Development Gipfel in Doha und von der Stiglitz-Kommission erhoben wurde.

"erlassjahr.de - Entwicklung braucht Entschuldung" ist ein breites gesellschaftliches Bündnis, welches aus 850 deutschen Mitträgerorganisationen besteht (Lebenshaus Schwäbische Alb ist eine der Mitträgerorganisationen). erlassjahr.de setzt sich für gerechte Finanzbeziehungen zwischen den Ländern des Nordens und des Südens, einen weitreichenden Schuldenerlass für Hochverschuldete Entwicklungsländer, die Streichung sogenannter illegitimer Schulden (Odious debts) sowie die Einführung eines fairen und transparenten Schiedsverfahrens ("internationales Insolvenzverfahren"), anstelle des bis dato durch den Gläubiger bestimmten Verfahrens, ein.

 

 Quelle: erlassjahr.de - Entwicklung braucht Entschuldung - Pressemitteilung vom 02.04.2009.

Veröffentlicht am

03. April 2009

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