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Attac startet Kampagne gegen die vier großen Stromkonzerne

Demokratisierung der Energiewirtschaft gefordert


Mit einer phantasievollen Aktion vor der RWE-Repräsentanz in Berlin hat das globalisierungskritische Netzwerk Attac am Mittwoch gegen die Politik der vier großen Stromkonzerne und die jüngsten Strompreiserhöhungen protestiert. Die Aktion bildete den Auftakt zu einer Attac-Kampagne gegen die Stromkonzerne. “Wir sprechen EON, RWE, Vattenfall und EnBW die Existenzberechtigung ab und fordern ihre Enteignung, Zerlegung und Überführung in kleinere Einheiten unter demokratischer Kontrolle”, sagte Jutta Sundermann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis. Mit den vier Energieriesen werde es weder wirksamen Klimaschutz geben noch soziale Stromversorgung und demokratische Kontrolle der Energiewirtschaft.

Bei der Aktion schritten vier als “unheilige Könige” verkleidete Aktivistinnen und Aktivisten die Stufen zum Berliner Sitz von RWE empor. Ihre “Lakaien” trugen eine Karte, auf der Deutschland in vier Königtümer aufgeteilt ist: EON, RWE, Vattenfall und EnBW. Vor dem Ziel stoppten die wütenden Bürgerinnen und Bürger die Stromkönige, forderten Demokratie statt Strom-Monarchie und schlugen die vier Herrscher in die Flucht.

“Die vier Konzerne herrschen tatsächlich wie Monarchen über den Strommarkt. Statt soziale Preise zu gewährleisten und in erneuerbare Energien zu investieren, erwirtschaften sie Rekordgewinne, um mit gefüllten Kassen international zu expandieren”, sagte Alexis Passadakis, ebenfalls vom Attac-Koordinierungskreis. So gelinge es den Stromkonzernen, Eigenkapitalrenditen von bis zu 31 Prozent (RWE 2006) zu erzielen. Innerhalb weniger Jahre erhöhten sie die Strompreise um mehr als 30 Prozent. Ihre Marktmacht ermöglicht es ihnen, die Preisgestaltung an der Strombörse in Leipzig zu manipulieren. Gleichzeitig wird jährlich mehr als 800.000 Menschen in Deutschland der Strom oder das Gas abgedreht, weil sie die hohen Rechnungen nicht bezahlen können.

EON, RWE, Vattenfall und EnBW sind nach Ansicht von Attac aber nicht nur Preistreiber, sondern auch Klimakiller, die einer echten Energiewende im Weg stehen: Sie setzen auf den Neubau von etwa zwei Dutzend Kohlekraftwerken, die noch mehr CO2 in die Luft jagen werden.

Die Konzerne fahren riesige Gewinne ein, weil sie Atomstrom aus abgeschriebenen Schrottreaktoren billig produzieren und teuer verkaufen. Die Klimazertifikate, die ihnen kostenlos zur Verfügung gestellt werden, stellen sie den Kunden dennoch in Rechnung.

Ursache für die Macht der Stromkonzerne ist laut Attac auch eine falsche Energiepolitik, die auf die Expansion von Energiekonzernen ins Ausland setzt, um fossile Rohstoffquellen und Transportwege zu sichern. Die dabei entstehenden Strukturen behindern den Umbau zu einer ökologischen und sozialen Energieversorgung.

Quelle: Attac Deutschland   - Pressemitteilung vom 02.01.2008

Veröffentlicht am

03. Januar 2008

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