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Atomwaffenstützpunkt unter Dauerblockade

Faslane 365 - Vorbild für Büchel u. Ramstein?

Wenn nötig, werden sie sich verhaften lassen: Eine Gruppe von englischen Studenten und Professoren wird dieses Wochenende die Basis der Royal Navy in Faslane, Schottland blockieren. Dort sind die vier britischen U-Boote stationiert, die mit atomaren Langstreckenraketen vom Typ Trident ausgerüstet sind. Mit ihrer Blockade protestieren die Akademiker gegen die aktuellen Pläne der britischen Regierung, das Trident-Atomwaffensystem zu modernisieren.

Die Aktion der Akademiker ist Teil von “Faslane 365”. Die Initiative will ein Jahr lang öffentlich Druck machen für klare Schritte hin zur nuklearen Abrüstung. Verschiedene Gruppen aus England und Europa blockieren den U-Bootstützpunkt in Faslane abwechselnd seit dem 1. Oktober 2006. Bisher beteiligten sich 40 verschiedene Gruppen an Aktionen, die bis Ende 2006 an 55 Tagen den Betrieb der Basis störten. 408-mal wurden Aktivisten vorübergehend verhaftet, vier wurden bisher angeklagt.

Am 26. und 27. Januar werden Aktivisten aus Gesundheitsberufen den Atomwaffenstützpunkt blockieren. Die Aktion wird von Medact vorbereitet, der britischen Sektion der IPPNW. Mitglieder der deutschen Sektion werden sich an der Blockade beteiligen. Sie unterstützen die gemeinsame Forderung, alle Atomwaffen in Europa abzuschaffen. Hierzulande müssen die US-Atomwaffen in Ramstein und in Büchel (Schätzungen zufolge etwa 170 Nuklearwaffen) endlich abgezogen und die deutsche Politik der nuklearen Teilhabe muss beendet werden.

Die Protestaktionen in Großbritannien finden vor dem Hintergrund einer heftig geführten Debatte über die 20 Milliarden teure Erneuerung der Trident-U-Boote statt. Das jetzige Atomwaffensystem ist bis etwa 2020 einsatzfähig.

Über die Motive der Studenten und Professoren den Atomwaffenstützpunkt jetzt zu blockieren, sagt Prof. John Hull, emeritierter Professor für Religionswissenschaften an der University of Birmingham: “Wir sind überzeugt, dass die Erneuerung der Trident-Massenvernichtungswaffen aus militärischer Perspektive sinnlos ist. Außerdem ist es wirtschaftlich verschwenderisch, illegal und unethisch. Wir weigern uns, dabei stumm zuzusehen. Akademiker müssen aus ihren Elfenbeintürmen herauskommen und dieser unmoralischen Politik entgegentreten”.

Quelle: Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges   (IPPNW) - Pressemitteilung vom 05.01.2007

Weblinks:

Veröffentlicht am

06. Januar 2007

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