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Grußbotschaft nach Wien zum Gedenktag für die Opfer von Hiroshima und Nagasaki

Am 6. August jährt sich der Atombombenabwurf auf Hiroshima zum 59. Mal. Das Lebenshaus Schwäbische Alb e.V. ist einer Einladung der Wiener Friedensbewegung und Hiroshima Gruppe Wien gefolgt und hat eine Grußbotschaft zur traditionellen Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki in die österreichische Landeshauptstadt gesandt.

Grußbotschaft nach Wien zum Gedenktag für die Opfer von Hiroshima und Nagasaki (August 2004)

Von Michael Schmid, Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie (D)

Am 6. August 1945 geschah das Unfassbare. Viele Uhren blieben exakt um 8.15 Uhr stehen, dem Zeitpunkt, als die erste Atombombe über einer Stadt explodierte. Drei Tage später warfen die Amerikaner die zweite Bombe über Nagasaki ab. Insgesamt starben über 320.000 Menschen entweder sofort oder in der Folgezeit.

Mit dem Abwurf der Atombomben über Japan ist auch die ganze Menschheit in einem neuen Zeitalter angekommen. Ein neues Zeitalter, “in dem wir in jedem Augenblick jeden Ort, nein, unsere Erde als ganze in ein Hiroshima verwandeln können.” (Günther Anders)

General Lee Butler, in den 90er Jahren Oberbefehlshaber des US-Atomraketenarsenals, hat am Ende einer jahrzehntelangen Karriere als Militär als Wahrheit erkannt: “Am Ende einer drei Jahrzehnte dauernden Reise verstand ich endlich die Wahrheit, die mich jetzt als Außenseiter, als Spielverderber erscheinen lässt. Sie lautet, wir sind im Kalten Krieg dem atomaren Holocaust nur durch eine Mischung von Sachverstand, Glück und göttlicher Fügung entgangen, und ich befürchte, das letztere hatte den größten Anteil daran.”

Daraus schloss General Butler folgerichtig, dass die Menschheit, die bis dahin von einem nuklearen Holocaust verschont geblieben war, die nukleare Leiter so schnell wie möglich wieder hinuntersteigen und die Lehren aus der nuklearen Dimension des Kalten Krieges ziehen musste, so dass andere diesen Weg nie wieder beschreiten würden.

Doch seit dem Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki vor 59 Jahren scheint die Menschheit nicht dazu gelernt zu haben: Die Entwicklung dieser Massenvernichtungswaffen wird weiter vorangetrieben; ihr Einsatz im Krieg gegen den Terror von den Militärstrategen offen diskutiert. Die US-Amerikaner stehen an der Schwelle zur Produktion neuer atomarer Waffen, so genannter “Mini-Nukes”, die vor allem Ziele tief in der Erde knacken sollen. Damit wird die Hemmschwelle für einen Atomkrieg gesenkt.

Mohammed El Baradei, Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) hält die Gefahr eines Atomkriegs für “noch nie so groß wie heute.”

Allerdings besteht ein Grundfehler im Denken Mohammed el-Baradeis darin, dass er nach wie vor auf die sogenannte friedliche Nutzung der Atomenergie setzt. Solange aber weltweit 440 Atomkraftwerke betrieben werden, kann jede Regierung und jede Terror-Gruppe in den Besitz des nuklearen Stoffs für Atombomben kommen, der als “Abfall” in AKWs entsteht.

Die Schrecken von Hiroshima und Nagasaki dürfen sich niemals wiederholen! Deshalb gibt es keine Alternative zur Abrüstung aller Atomwaffen und zur Abschaltung aller Atomkraftwerke. Lasst uns gemeinsam weiter für dieses Ziel arbeiten. Wir werden am 6. August eine Mahnwache in unserer Kleinstadt Gammertingen auf der Schwäbischen Alb machen.

Die gesamten Grußbotschaften an die Wiener Friedensbewegung und Hiroshima Gruppe Wien werden auf der Website www.hiroshima.at veröffentlicht.

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Veröffentlicht am

02. August 2004

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