Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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Kirchen und Frieden

30. März 2024

Paul Schobel: "Was mich bis ins Mark erschüttert, ist diese Kriegsbesoffenheit"

Es sind bald 79 Jahre her, dass französische Panzer auf mein Heimatdorf am Rande des Schwarzwalds zurollten. Wir saßen bangen Herzens in den Luftschutzkellern. Dass meine Heimat damals nicht zusammengeschossen wurde, verdankten wir den etwa 15 französischen Kriegsgefangenen, die als Zwangsarbeiter im Dorf interniert waren. Die gingen mit einer weißen Fahne ihren Waffenbrüdern entgegen, und die verschonten auf deren Fürsprache hin unsern Ort, obwohl der "Volkssturm" noch eine Panzersperre errichtet hatte. Seitdem hat die "Weiße Fahne" für mich fast eine magische Bedeutung. Redebeitrag von Paul Schobel für den Ostermarsch Saarbrücken am 30. März 2024. (mehr...)


23. März 2024

Wann beginnt der Vorkrieg?

Während des Höhepunktes der nuklearen Aufrüstung Anfang der 1980er Jahre schreibt Christa Wolf die Erzählung "Kassandra". In ihr stellt sie eine noch immer gültige Frage: "Wann Krieg beginnt, das kann man wissen, aber wann beginnt der Vorkrieg. Falls es da Regeln gäbe, müsste man sie weitersagen, in Ton, in Stein eingraben, überliefern. Was stünde da? Da stünde, unter andern Sätzen: Lasst euch nicht von den Eignen täuschen." Der Vorkrieg hat spätestens dann begonnen, wenn von Frieden zu sprechen als Feigheit interpretiert wird, wenn nicht mehr gesagt werden darf, dass ein Weg zu einem Frieden nur über Verhandlungen möglich ist und wenn die einzig denkbare Form des "Friedens" der Siegfrieden ist. Der Vorkrieg hat auch dann begonnen, wenn die Kriegsrhetorik sich in alle Fasern einer Gesellschaft ausbreitet - auch in die Schulen. (mehr...)


06. März 2024

Gegen Rechts aber für Aufrüstung?

Bei ihrer Frühjahrsvollversammlung Ende Februar 2024 in Augsburg haben die katholischen Bischöfe Deutschlands zum Thema Demokratie und Frieden Stellung bezogen. Sie veröffentlichten eine Erklärung mit dem Titel: "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar". Damit haben sich die Bischöfe tatsächlich weiter aus dem Fenster gelehnt, als wir es in den letzten Jahren gewohnt waren. Sie haben die Vielzahl der Krisen benannt, völkischen Nationalismus klar und deutlich verurteilt und sie haben die Notwendigkeit einer Gemeinwohlorientierung unterstrichen. Das sind alles Perspektiven, die bei den deutschen Bischöfen in den letzten Jahren nicht im Vordergrund standen. Zugleich bleibt das Statement – ganz ohne damit zu überraschen – auf regierungsnaher Linie. Von Benedikt Kern. (mehr...)


03. März 2024

"Forum Friedensethik": Erklärung zum Gewaltexzess in Gaza

Der Internationale Gerichtshof in Den Haag hat die Völkermordklage gegen Israel angenommen und damit einen Anfangsverdacht bestätigt, dass der Staat Israel sich in Gaza dieses schweren Verbrechens schuldig macht. Die öffentlich geäußerten Vernichtungsphantasien israelischer Minister und Generäle sind verstörend. Beim Hamas-Angriff am 7. Oktober 2023 wurden schwere Menschenrechtsverbrechen begangen; die Reaktion darauf darf nicht sein, selber schwere Menschenrechtsverletzungen zu begehen. Zwei Drittel zivile Tote im fünfstelligen Bereich und die Zerstörung einer ganzen Infrastruktur sind kein Kollateralschaden von Terrorabwehr, sondern eine Kollektivbestrafung Unschuldiger. (mehr...)


08. Januar 2024

"Nicht Frieden zu bringen, sondern Streit ..."

Als ‚vorkonstantinischer' Christ, Pazifist und Linker bin ich daran gewöhnt, in Begegnungen und Diskursen eine Minderheitenrolle einzunehmen. Viele Dissonanzen, Herausforderungen und Zumutungen unter dem Vorzeichen des russischen Einmarschs in die Ukraine gehören gleichwohl zu einer neuen Erfahrung. Die Entfremdung von gesellschaftlichen, politischen und kirchlichen Milieus, die ich ehedem als Herbergen auf einem offenen Lebensweg für unverzichtbar hielt, fällt mir schwer. Noch schmerzlicher ist es, wenn die Risse sich - infolge von Medienfront und Pazifistenhetze - bis in das nahe persönliche Umfeld fortsetzen. - Beitrag von Peter Bürger für das Buch "Bedrohter Diskurs - Deutsche Stimmen zum Ukrainekrieg" (Donat-Verlag 2024). (mehr...)


09. November 2023

Zum Ukrainekrieg. Aufruf an Kirche und Politik: Württembergischer Friedensaufruf im Herbst 2023

55 Pfarrerinnen und Pfarrer der evangelischen Landeskirche Württemberg sowie 139 weitere Personen aus Kirche und Gesellschaft gehören zu den Erstunterzeichnenden einer Friedenserklärung. Sie sehen in den bisherigen kirchlichen Stellungnahmen zu Waffenlieferungen eine theologisch nicht zu rechtfertigende Einseitigkeit. Sie fordern stattdessen von Kirche und Politik eine Fokussierung auf nicht-militärische Lösungen für den Ukraine-Krieg. Weitere Unterschriften werden bis Weihnachten gesammelt. (mehr...)


19. September 2023

Die Welt braucht Frieden

In einem eindrucksvollen Redebeitrag bei der Antikriegstagkundgebung am 1. September 2023 in Freiburg fordert Paul Schobel u.a. angesichts des Ukraine-Kriegs und weiterer Kriege: "Schluss mit diesem Krieg, Schluss mit allen Kriegen! Sofortiger Waffenstillstand und Friedensverhandlungen. Lasst uns weiterhin und noch lauter als bisher klagen, anklagen, demonstrieren, protestieren gegen den Krieg und gegen die Kriegsverbrecher und gegen den tödlichen Rüstungswettlauf. Der Krieg muss als Option aus den Köpfen, dann wird Friede! Von der Regierung verlangen wir: Schluss mit Waffenlieferungen, die nur den Krieg verlängern und befeuern. Tut endlich was für den Frieden. Für den Krieg habt ihr genug getan. Waffen schaffen keinen Frieden! Jetzt ist die Zeit für diplomatische und nicht für militärische Groß-Offensiven! Den Europäern rufe ich zu: Seid ihr denn mit Blindheit geschlagen? Es gibt kein Europa ohne Russland und die Ukraine, und schon gar nicht gegen Russland. Dieser Krieg ist für ein zukunftsfähiges Europa ein Desaster!" (mehr...)


18. September 2023

"Stoppt das Töten in der Ukraine" - Margot Käßmann bei Kundgebung in Stuttgart

Vor knapp 1.000 Menschen sprach die Theologin Margot Käßmann am 10. September 2023 bei der Kundgebung "Stoppt das Töten in der Ukraine" auf dem Stuttgarter Schlossplatz. Sie beklagte, der Ukraine-Krieg werde zu einem Stellungskrieg wie im Ersten Weltkrieg. (mehr...)


05. September 2023

Bundesweiter Ökumenischer Ratschlag: Friedensfrage wieder im Vordergrund

"Die Herausforderungen von damals sind dieselben wie heute, vielleicht noch herausfordernder, aber die Menschenkraft in der Bewegung lässt nach", fasste Werner Gebert, Pfarrer im Ruhestand und Teilnehmer am bundesweiten Ökumenischen Ratschlag vom 2. bis 3. September 2023 in Berlin-Köpenick den derzeitigen Stand der Arbeit zu Fragen der Gerechtigkeit, des Friedens und der Bewahrung der Schöpfung zusammen. Von Wiltrud Rösch-Metzler. (mehr...)


29. August 2023

Gedanken Leo Tolstois über Gewalt, Krieg und Revolution

Aus seinen Schriften, Tagebüchern und Briefen - Broschüre für die "Internationale der Kriegsdienstgegner", 1928. (mehr...)