Lebenshaus Schwäbische Alb - Gemeinschaft für soziale Gerechtigkeit, Frieden und Ökologie e.V.

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10. Februar 2022 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Die Wut dreht sich im Kreis

Immer mehr Menschen haben einen "Hass". Er ist diffus, aber nicht grundlos. Von Götz Eisenberg.

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09. Juli 2021 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Amokläufe: Überbau für namenlosen Hass

Nach einem Messerangriff wie in Würzburg beruhigen wir uns mit einfachen, aber ungenügenden Erklärungen. Von Götz Eisenberg.

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15. Juli 2020 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Vandalische Gewalt

Der Kapitalismus zerstört systematisch menschliche Bindungen, die das einzig wirksame Gegenmittel gegen Gewalt sind. Von Götz Eisenberg.

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16. Juni 2020 | Gesellschaft
Wie kommt die Ökonomie in Kopf und Seele?

Corona-Tagebuch, Teil 33. Ich habe mich ans tägliche Schreiben gewöhnt, vor allem an das improvisierende, provisorische, ungeschützte Schreiben, das die Form des Tagebuchs erlaubt. Eine Art Probeschreiben, ohne festen Fahrplan, ohne Ziel, ohne akademische Stoßdämpfer, Fußnoten und Quellenangaben. Ich lasse die Gehirnantilope nach Lust und Laune springen, oder besser: folge ihren Sprüngen. Gedankenspiele. Das liegt und gefällt mir außerordentlich, und ich kann mir im Moment ein Leben ohne diese Form des Schreibens nicht vorstellen. Und ja, das Schreiben hilft gegen die Angst, die immer schon da ist. Wenn ich schreibend Angst in Furcht verwandeln kann, ist schon etwas gewonnen. Von Götz Eisenberg.

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13. Juni 2020 | Gesellschaft
Die Wut explodiert

Corona-Tagebuch, Teil 32. Wolfgang Herrndorf, der sich im August 2013 erschoss, sprach Anfang 2013 noch vom "Abwehrzauber des Weiterarbeitens". Was bei ihm Weiterschreiben bedeutete. Mal sehen, wie lange der Abwehrzauber bei mir noch funktioniert. Von Götz Eisenberg.

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10. Juni 2020 | Gesellschaft
Die “Seuche der Anywheres”

Corona-Tagebuch, Teil 31. Wir waren über den Himmelfahrtsfeiertag für ein paar Tage im nordhessischen Kellerwald und sind viel umhergegangen. Rotmilane kreisten über uns, es duftete nach Harz und Holunderblüten. Die Idylle wurde dadurch getrübt, dass viele Fichten grau-braun sind und nach zwei trockenen Sommern absterben. Corona ist dort etwas ganz Abstraktes. Man hört davon, dass Leute sich infizieren und im Extremfall auch daran sterben, aber das ist weit weg und geschieht anderswo. Die gegen das Virus erlassenen Maßnahmen werden als Oktroi erlebt, wie Erlasse einer fremden Zentral- und Kolonialmacht. Von Götz Eisenberg.

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08. Juni 2020 | Gesellschaft
Meine Durchhalteprosa

Corona-Tagebuch, Teil 30. Ich denke im Moment, dass ich das Corona-Tagebuch langsam ausklingen lasse. Seit Mitte März, als Frau Merkel die Ausgangsbeschränkungen verkündete, schreibe ich unentwegt. Durchhalteprosa nenne ich für mich diese Form des Schreibens, ohne die ich es nicht aushalten könnte. Schreibend versuche ich, mir den ganzen Wahnsinn ein wenig vom Hals zu halten. Ich kann ja später auf das Tagebuch zurückkommen, falls die von Experten befürchtete zweite Welle über uns hereinbricht. Im Moment lassen die Leute alle Rücksichtnahmen fahren und verhalten sich, als wäre nichts gewesen.

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05. Juni 2020 | Gesellschaft
Lob und Kritik des Zweifels

Corona-Tagebuch, Teil 29. Ich wandere durch meine Lieblingslandschaft. Margeriten, Wiesensalbei und Dotterblumen blühen und lassen die Wiesen in allen Farben des Frühlings leuchten. Da meine Lieblingsbank, die um diese späte Vormittagsstunde in der Sonne steht, besetzt ist, gehe ich weiter. Ich durchquere ein Tal, das ich bei mir das "Tal des mäandernden Baches" nenne. Karl Valentin: "Das machen sie gern, die Bäch." Bis sie begradigt werden.

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03. Juni 2020 | Gesellschaft
Der Wert des Menschen

Corona-Tagebuch, Teil 28. Lohnt es sich noch, wegen bestimmter Personengruppen Opfer zu bringen - Menschen, die vielleicht "sowieso bald gestorben wären"? Anders gefragt: Wir jung und gesund muss jemand sein, damit ihm die Gesellschaft das uneingeschränkte Existenzrecht zugesteht? Unterscheiden wir (wieder) zwischen wertem und unwertem Leben? Es ist schon traurig, dass wir uns über solche Fragen heute unterhalten müssen. Dass es Menschen gibt, von denen sie ernsthaft gestellt werden. Der Philosoph Immanuel Kant sagte, der Mensch müsse stets Zwecke, dürfe nie Mittel des Handelns sein. Dagegen wurde und wird massiv verstoßen. Nicht nur im Zusammenhang mit Corona, aber dort leider auch. Eine anspruchsvolle und sehr menschliche philosophische Betrachtung von Götz Eisenberg.

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30. Mai 2020 | Gesellschaft
“We Gotta Get out of This Place”

Corona-Tagebuch, Teil 27. Wird "nach Corona" alles anders sein? Oder eher genau wie vorher? Die Wahrheit liegt wohl in der Mitte: ähnlich wie vorher - nur schlimmer. Tendenzen, die sich schon vor der Krise andeuteten, kommen nun zu ihrer vollen Blüte: das betrifft die Entfremdung der Menschen zueinander mittels Technologie, das berührungslose Zahlen und eigentlich ein fast komplett berührungsloses Leben. Das betrifft aber leider auch die Tendenz, zwischen lebenswertem unwertem Leben zu unterscheiden. In welcher Welt werden wir nach diesem kollektiven Alptraum, in den wir eingetaucht sind, aufwachen?

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28. Mai 2020 | Gesellschaft
Das Virus ist kein Papiertiger

Corona-Tagebuch, Teil 26. Sind vielleicht nicht "alle" Menschen mit ihrem leichtsinnigen Verhalten Schuld an Corona, sondern vielmehr so genannte "Superspreader-Ereignisse"? Après-Ski-Gelage etwa, wie sie im österreichischen Ischgl stattgefunden haben müssen? "Feuchtfröhliche" Veranstaltungen, bei denen viele Menschen eng zusammen sind und sich - horribile dictu - sogar körperlich näher kommen? Es kann gut sein, dass die Neigung vieler Zeitgenossen, in großen Massen zusammenzuklumpen - die Auswüchse der "Spaßkultur" - an der Misere beteiligt war. Mittlerweile kehren viele schon wieder zu relativer Normalität zurück. Wenn man sich Aufnahmen von lauter Massenbespaßung mit billigster Musik und fortgeschrittenen Stadien der Alkoholvergiftung anschaut, möchte man schon die Frage stellen, ob wir uns auf die Zeit "danach" wirklich freuen sollten.

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26. Mai 2020 | Gesellschaft
Zeit der Monster

Corona-Tagebuch, Teil 25. Lockerungs-Befürworter vs. Lockerungs-Gegner. Dies ist die Frontlinie, die die derzeitigen Diskussionen über Corona prägt. Der Autor meldet Bedenken an, zu ungeduldig wieder zum "Normalbetrieb" überzugehen. Er sähe darin die Rückkehr eines "Primats der Wirtschaft" - einer Schieflage, die in einem eigentlich wirtschaftshörigen Land wegen Corona "plötzlich" nicht mehr zu gelten schien. Eine gewisse Dekadenzneigung der "erlebnishungrigen" Gesellschaft bricht sich Bahn, nachdem sie sich offenbar in den letzten Wochen zu sehr angestaut hatte. Die Menschen werden wieder leichtsinnig. Irrationale Theorien und Verhaltensweisen boomen.

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23. Mai 2020 | Gesellschaft
Die Häutung der Schlange

Corona-Tagebuch, Teil 24. Mainstream-Narrative, "alternative" Narrative - wem glauben? Bezüglich Corona schießen besonders viele einander widersprechende Informationen und Behauptungen ins Kraut. Dr. Drosten gegen Dr. Wodarg, Links gegen Rechs und beide gegen die so genannte bürgerliche Mitte. Götz Eisenberg ist weniger auf dem Gebiet der Spekulation als auf jenem der sorgfältigen Beobachtung zuhause. Er diagnostiziert: Die Zustände im Deutschland dieser Tage ähneln tatsächlich vielfach denen in Diktaturen. Gängelung ist eher die Ausnahme als die Regel. Dennoch ist nicht jede Verschwörungstheorie, die hinter den "Schutzmaßnahmen" der Regierung Schlimmes vermuten, korrekt. Und die Phantasie der Bürger findet wie zu allen Zeiten Tricks, um die allgegenwärtige Verbots- und Überwachungskultur zu umgehen.

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21. Mai 2020 | Gesellschaft
Der Kirchturm ist weg

Corona-Tagebuch, Teil 23. In alten Zeiten kamen viele Menschen nicht über den engen Kreis ihres Dorfes und Nachbardorfes hinaus. Die kleine Welt schenkte Geborgenheit, der Kirchturm war Hauptorientierungspunkt. So lange man ihn aus der Ferne sehen konnte, war man nicht verloren. Auch in Corona-Zeiten mussten und konnten wir räumliche Begrenzung kennenlernen. Die eigene Wohnung - und der Radius eines Spaziergangs - wurde zum alleinigen Aufenthaltsraum. Viele empfanden dies als extreme Freiheitsberaubung, viele aber auch als wohltuend. Denn die von Profit und der Sucht nach Erlebniskonsum getriebene "Mobilität" verlangt von unserer Seele wie unserer Umwelt einen hohen Preis. Von Götz Eisenberg.

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14. Mai 2020 | Gesellschaft
Mummenschanz

Corona-Tagebuch, Teil 22. Maske ist ein vieldeutiger Begriff. Das "Vermummungsverbot" deutet auf Maskierung als Kennzeichen für kriminelle Absichten hin. Das derzeitige Vermummungsgebot, die Maskenpflicht, kriminalisiert dagegen den Normalfall, das "Gesicht-Zeigen". Letzteres ist für die gesellschaftlichen Verhältnisse wesentlich verräterischer. Unterliegen wir nicht eigentlich im öffentlichen Raum immer einer Maskenpflicht, also dem Zwang, uns zu verbergen und statt unserer eigenen, natürlichen eine gesellschaftlich geforderte Gestalt zu zeigen?

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12. Mai 2020 | Gesellschaft
Das Quaken der Frösche im Teich

Corona-Tagebuch, Teil 21. Was haben Frösche, das Gundermann-Kraut, die Philosophie Hegels, das "Soziale Kreditsystem" Chinas und die Anarchie gemeinsam? Antwort: Sie alle sind Gegenstand der höchst anregenden Betrachtungen Götz Eisenbergs. Corona hat eine Tendenz zur Überanpassung in der Gesellschaft hervorgebracht. Zwischen bedingungslosem Gehorsam und kindlichem Leichtsinn schienen die Menschen keinen rechten Ausgleich zu finden. Vielfach sind die Maßnahmen der Regierungen zur Erweiterung ihrer Machbefugnisse vorhersehbar. Ebenso die Scheinbegründungen, die sie dafür angeben. Vorhersehbarkeit, Kontrollierbarkeit sind im Grunde lebensfeindliche Bedürfnisse. So lange es in einem Gemeinwesen noch Leben gibt, gibt es auch Überraschungen. Der Weg des sensiblen Beobachters ist in diesen Zeiten oftmals einer, der in die Vereinzelung führt. Die aufmerksame Wahrnehmung der Natur hilft, im besten Sinne "zu sich" zu kommen.

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09. Mai 2020 | Gesellschaft
Corona-Paranoia oder: Die Hölle, das sind die anderen

Corona-Tagebuch, Teil 20. "Haben wir jetzt noch Corona oder nicht?" Die meisten Menschen tun sich schwer mit Übergangssituationen, mit Uneindeutigkeit. Es kommt daher in "Lockerungs"-Zeiten zu merkwürdigen Phänomenen, die der literarische Flaneur Götz Eisenberg scharfsinnig beschreibt. Einerseits bleibt der Schrecken, das Zurückweichen vor dem anderen, potentiell ansteckenden Menschen; andererseits breiten sich Corona-Müdigkeit - vor allem der Überdruss an den immer gleichen Medien-Erzählungen - und vielleicht verfrühter Leichtsinn aus.

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07. Mai 2020 | Gesellschaft
“Corona hemmt die Produktion” - Über realsozialistische und neoliberale Perversionen im Menschenbild.

Corona-Tagebuch, Teil 19. Deutschland im Lockerungsfieber. Selbst Markus Söder mutiert derzeit vom strengen Knecht Ruprecht zum gütigen Nikolaus und teilt aus dem Füllhorn seiner Gnade partielle Freiheiten für uns aus. Unter dem Aspekt der Freiheit ist das tatsächlich erfreulich. Aber sollte ein Sozialist nicht noch eine andere Dimension im Auge behalten? Vielleicht ist es nicht so sehr Liebe zur Freiheit - speziell für Unionspolitiker ist das ja ein eher fremdes Terrain -, was das Verhalten Söders, Merkels und anderer derzeit bestimmt, sondern ihre traditionelle Abhängigkeit von der Industrie, die über "Produktionsausfälle" stöhnt. Menschen, die zuhause bleiben, um sich gegenseitig vor gesundheitlichen Bedrohungen zu schützen, fallen als Produktionsfaktor aus. Vielleicht deshalb die Eile, sie wieder an die Werkbänke zu treiben.

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05. Mai 2020 | Gesellschaft
Zurück zum Gesundheitswesen!

Corona-Tagebuch, Teil 18. Haben Sie es bemerkt? Schuld sind wieder mal wir. Die Politik in ihrem Privatisierungsfuror hat zwar noch bis unmittelbar vor der Corona-Krise das Gesundheitssystem kaputt gespart. Die Verantwortung wollen die beteiligten Politiker wie Jens Spahn aber nur ungern dafür übernehmen. Statt dessen müssen wir jetzt - wieder mal "alle zusammenhalten". Es kommt auf jeden einzelnen an. Und wenn das Gesundheitssystem zu kollabieren droht, dann sind diejenigen Schuld, deren Masken am Eingang zum Supermarkt verrutscht sind oder die sich widerrechtlich zu dritt im Park getroffen haben. Wenn wir in der Krise etwas gelernt haben, dann dieses: Unser Planet und der Wachstumszwang werden nicht beide noch lange weiterexistieren können. Einer von beiden muss sich verabschieden. Wir lösen die bestehenden Probleme nicht, indem wir mehr tun, sondern indem wir weniger tun: weniger produzieren und weniger konsumieren vor allem.

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30. April 2020 | Gesellschaft
Gelistete Ostereier

Corona-Tagebuch, Teil 17. Regulierungswut wurde den Deutschen schon immer zur Last gelegt. Alles muss bei ihnen geordnet und vorschriftsgemäß ablaufen. Alles wird in lange Listen eingetragen, gezählt und normiert. Auch Massenmord lief in Deutschland geordneter, bürokratischer ab als anderswo. Vor etwa 80 Jahren zum Beispiel. Der Autor erinnert sich sogar noch mit Schrecken an die Ostereier-Vorschriften, die sein Vater erlassen hatte. Was das Ganze mit Corona zu tun hat? Nun, auch in diesen Zeiten "funktionieren" die Deutschen wieder bestens. So gut sogar, dass sie von Merkel belobigt wurden - nicht ohne dass sie eine Ermahnung anfügte, wenn die Disziplin nachlasse, gebe es ein paar hinter die Löffel.

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28. April 2020 | Gesellschaft
Ostern ohne Familienfeste

Corona-Tagebuch, Teil 16. Wir "dürfen" derzeit keine Verwandtenbesuche machen und vor allem keine Familienfeste veranstalten. Aber spüren wir mal ganz ehrlich in uns hinein: Ist es nicht auch eine enorme Erleichterung, keine Familienfeste absolvieren zu müssen? Diese öden Pflicht-Zusammenkünfte an langen Tafeln, bei denen immer die lautesten und nervigsten Verwandten das große Wort führen… Endlich kann man sich dem mit einem plausiblen Grund entziehen: "Tut mir, leid, aber Du weißt ja - Corona…" Der Autor erzählt in diesem Eintrag aus seinem Tagebuch von eigenen traumatisierenden Jugenderfahrungen mit Familienfesten. Die führen zurück in dunkle Zeiten der deutschen Geschichte.

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25. April 2020 | Gesellschaft
Die emotionale Pest

Corona-Tagebuch, Teil 15. Die Corona-Krise lässt auch eine große Angst vor allem Natürlichen und Kreatürlichen zum Vorschein kommen. Etwas Unkontrolliertes und schwer Kontrollierbares ist über uns hereingebrochen. Berührung wird unter diesen Umständen zum "Todeskuss", die Lebendigkeit (Feiern, unbefangen Sein, sich Vermischen) wird zur tödlichen Gefahr. Vom Sterilen, von der Askese, von der Beschneidung von Lebendigkeit erhoffen wir uns die Verlängerung eines Lebens, das man nur noch bedingt lebenswert nennen kann. Diese "Pest" gab es jedoch auch schon vorher: die Unterdrückung unserer Emotionalität, Menschenscheu, Vereinzelung, die Sucht, so viel wie möglich "online" zu erledigen, aus Furcht vor einer nicht keim- und risikofreien Offline-Welt. Diese Tendenzen sind keine Erfindungen der "Corona-Ära", sie wurden durch diese nur noch einmal extrem verstärkt.

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23. April 2020 | Gesellschaft
Ein Eisvogel betrachtet mich

Corona-Tagebuch, Teil 14. Zu den wenigen positiven Aspekten dieser politisch eher überschatteten Monate gehört die üppig sprießende Natur, seit Tagen meist von Sonne überglänzt. Zum Glück wohnt unser Autor Götz Eisenberg offenbar in einem fantastischen Biotop, in dem sich seltene Tiere wie Kormorane und Eisvögel tummeln. Und er hat ein Gefühl für all diese Schönheiten. Was aber tun die meisten "Normalbürger", wenn sie Tieren und Pflanzen begegnen? Tiere werden meist verscheucht, Pflanzen abgesäbelt. Eine tendenziell nekrophile Ordnungsliebe zeigt sich, letztlich die Angst vor "zu viel Lebendigkeit". Ob da ein Zusammenhang mit der extremen Ängstlichkeit vieler Zeitgenossen wegen Corona besteht, einer Ängstlichkeit, die bewirkt, dass man den Atem oder - Gott bewahre! - den Speichel entgegenkommender Menschen selbst auf mehrere Meter Entfernung fürchtet wie den Tod selbst - nun jeder Leser, jede Leserin mag eigene Schlussfolgerungen ziehen.

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21. April 2020 | Gesellschaft
Wir kleinen überspannten Säugetiere

Corona-Tagebuch, Teil 13. "Von der Linken kommt nichts. Es gibt keine revolutionäre Hoffnung", sagte Alain Badiou. Und Wolfgang Herrndorf: "Weltformel nicht gefunden, vermutlich alles sinnlos". Dieser Eintrag von Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch ist nicht gerade ein Stimmungsaufheller. Es zeigt sich aber auch - mit Albert Camus -, dass das Leben eben jenen Sinn hat, den wir ihm geben. Übertragen auf die Corona-Krise: Wir als Kollektiv entscheiden, in welche Richtung die Energie nach dem Schock, der Atempause und dem für viele zu befürchtenden sozialen Abstieg gehen wird.

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18. April 2020 | Gesellschaft
Corona im Gefängnis

Corona-Tagebuch, Teil 12. Wie geht es in Zeiten von "Social Distancing" eigentlich den Strafgefangenen, die der unfreiwilligen Gemeinschaft mit anderen nicht ausweichen können? Sind sie der Epidemie hilflos ausgeliefert? Ist es - so könnte der brave Bürger fragen - um "solche" überhaupt schade? Oder freuen sie sich diebisch, weil alle Bürger, auch die unschuldigen, derzeit einen Knast mit Hafterleichterungen bewohnen? Der Autor kann sich die Situation in Gefängnissen gut vorstellen, denn er war über Jahrzehnte als Gefängnispsychologe tätig. Hier erzählt er die berührende Geschichte eines psychisch auffälligen Gefangenen, der in besonderer Weise Natur und Pflanzen liebte - hinter Gittern ein rares Gut. Mustafa, so sein Name, warnte davor, die Natur können gegen den Menschen "zurückschlagen". War der Mann ein Verrückter oder doch eher ein Weiser, ein Prophet?

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17. April 2020 | Gesellschaft
Die gesellschaftliche Produktion von Digital-Trotteln und Psychopathen

Corona-Tagebuch, Teil 11. In dieser Folge von Götz Eisenbergs Corona-Tagebuch geht es nur am Rande um Corona. Die Grundfrage ist jene nach der staatlichen Gestaltungsfähigkeit bzw. dem Gestaltungswillen. Wenn es um Maßnahmen rund um Corona geht, scheint diese derzeit groß. Selbst der Götze unserer Zeit, "die Wirtschaft", muss Gesundheitserwägungen weichen. In fast allen anderen Bereichen herrscht jedoch gefährliches Laissez-faire. Speziell auch, was die digitale Ausbeutung unseres Lebens und unserer Kulturvorlieben durch internationale Internet-Giganten betrifft. Der Autor identifiziert in seinem brillanten Essay auch eine neue Epidemie: digitale Vertrottelung. Ein Problem, für dessen Bewältigung wohl ein paar Wochen Quarantäne nicht ausreichen werden.

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12. April 2020 | Gesellschaft
Sozialdarwinismus versus Solidarität

Corona-Tagebuch, Teil 9. "Das ganze Theater - nur wegen ein paar alten Leuten, die sowieso bald gestorben wären." Auch solche Meinungen hört man in den Corona-Tage. Besonders scheint es viele zu schmerzen, dass Senioren auf diese Weise - mehr noch als ohnehin schon - zu "Wirtschaftsschädlingen" werden. Götz Eisenberg, der die staatsoffizielle Haltung zu Corona sonst durchaus hinterfragt, widerspricht hier vehement. Jedes Leben ist zu schützen, und wer erst damit beginnt, nach der Nützlichkeit und Verwertbarkeit menschlichen Lebens zu fragen und dementsprechende Rankings einzuführen, der öffnet eine Büchse der Pandora, aus der neue Exzesse der Unmenschlichkeit quellen könnten. Von Götz Eisenberg.

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10. April 2020 | Gesellschaft
Das Leben ändern?

Corona-Tagebuch, Teil 8. Kann uns Corona zur Besinnung bringen? Wird die Erfahrung, auf uns selbst - auf die Einsamkeit - zurückgeworfen zu sein und gar durch die Bedrohung die Nähe des Todes zu spüren, dazu führen, dass viele ihre Prioritäten überdenken? Ja, der Verlust von Freiheiten, von körperlicher Gemeinschaft, von "Spaß"-Angeboten tut weh. Und die Auswüchse gegenseitigen Misstrauens, die Epidemie von Kontrolle und Konformität, die wir derzeit erleben, werden wir "nach Corona" kaum vermissen. Dennoch hat die Sehnsucht danach, dass alles wieder so wird wie vorher, ihre Tücken. "Vorher", das war ganz normaler Wahnsinn, war die systematische Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, war Zerstreuung um jeden Preis, nur um die eigene ausgehöhlte Innenwelt mit "irgendetwas" auszufüllen. Es wäre wünschenswert, wenn sich im Leben vieler Menschen ein tatsächlicher Neustart vollziehen würde. Von Götz Eisenberg.

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08. April 2020 | Gesellschaft
Das Primat der Politik und die Chance eines wirklichen Neustarts

Corona-Tagebuch, Teil 7. Merken Sie etwas? Der Staat handelt in diesen Tagen massiv gegen die Interessen der Wirtschaft. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als wäre es den Damen und Herren in den Chefetagen egal, wer unter ihnen Deutschland regiert. Nun müssen selbst Geldinteressen offenbar hinter gesundheitlichen Erwägungen zurückstehen. Während auf der einen Seite Warnungen vor zu stark staatsautoritärem Handeln berechtigt scheinen, könnten die gegenwärtigen Ereignisse auch eine Chance bergen. Gewählte staatliche Instanzen könnten sich auch in anderen Belangen von den Zwängen zu großer Rücksichtnahme auf Profitinteressen befreien und im Sinne der Gemeinschaft handeln. Dies gilt insbesondere für die Belange der Öko- und Klimakatastrophe, die "nach Corona" wieder mit Macht ins Bewusstsein rücken wird. Götz Eisenberg.

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04. April 2020 | Gesellschaft
Zum Verhältnis von innerer und äußerer Polizei

Corona-Tagebuch, Teil 6. Die Polizei kann nicht überall sein. Eine Tatsache, die den Staatsorganen heutzutage besonderes Kopfzerbrechen bereitet. Was hilft, sind verinnerlichte Normen und Verbote. Sigmund Freud nannte es auch das "Überich". Leider kam es in den letzten Jahrzehnten zu einer massiven Erosion des Gefühls für "natürlichen Anstand". Das machen uns die Weltenlenker aus Politik und Wirtschaft sogar vor, indem sie in allen Belangen Geld über Moral stellen. Einziger Ausweg aus dem Dilemma scheint zu sein: mehr Überwachung und Polizei. Als willkommene Gelegenheit, die Menschen daran zu gewöhnen, dient derzeit Corona. Und wo "mehr Polizeipräsenz" nicht mehr hilft, greift ohnehin zunehmende die smarte Form der Repression: digitale Überwachung und Verhaltenssteuerung. Nur eines scheint undenkbar: dass Bürger der "freien Welt" tatsächlich tun, was sie selber wollen. Von Götz Eisenberg.

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02. April 2020 | Gesellschaft
Zaungäste des Fortschritts oder: Meine Quarantäne

Corona-Tagebuch, Teil 5 . Wer kommt gut damit zurecht, von seinem Staat in Isolationshaft genommen zu werden? Und wer leidet erheblich, zerbricht vielleicht sogar daran? Es kommt sicher darauf an, wie man seinen Charakter in der Zeit "vorher" entwickelt hat. Mit Corona schlägt eigentlich die Stunde der Introvertierten. Sie haben gelernt, gut mit dem Daheimsein, dem Alleinsein, mit Büchern und ihren eigenen Gedanken zurecht zu kommen. Die meisten anderen können sich nur durch das noch reichlich vorhandene digitale Angebot "retten", das ihnen die Angst vor der inneren Leere nimmt. Ist andauernde menschliche Gesellschaft überhaupt so erstrebenswert, vor allem wenn man überwiegend von "Normopathen" umgeben ist? Gerade unter den Dichtern und Denkern gab es etliche, die die Wonnen der Einsamkeit ständiger Umtriebigkeit vorzogen. Götz Eisenberg erinnert an einige von ihnen.

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31. März 2020 | Gesellschaft
In Wohn-Haft

Corona Tagebuch, Teil 4. Corona bedeutet Knast für Millionen Menschen - Unschuldige. Mit einem etwas erweiterten Gefängnishof, des bis zum nächsten Lebensmittelladen reicht oder bis zum nächsten Park. Aber, mal abgesehen von der Frage, ob das alles verhältnismäßig ist - könnte man der erzwungenen Isolation nicht auch Positives abgewinnen? War es nicht eigentlich längst fällig, dass Menschen mal mehr "zu sich kommen" und die vielfältigen Aktivitäten drosseln, mit der sie sonst ihre innere Leere zu überspielen pflegen? Götz Eisenberg war von Beruf Gefängnispsychologe. Er erklärt, dass es grundsätzlich zwei Gruppen von Menschen gibt, die verschieden auf Gefangenschaft reagieren: die einen werden zu Weisen, die anderen rasten aus. Von Götz Eisenberg.

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29. März 2020 | Gesellschaft
Ein Lackmustest für die Demokratie

Corona-Tagebuch, Teil 3. Es geht jetzt nur noch um die Eindämmung des Virus. Alles andere ist nachrangig. Wirklich? Ist der angekündigte Tod vieler kleiner Läden, tausender Existenzen, das Schließen der Gärten und - materiell gesehen noch schlimmer - der Tafeln ein hinnehmbarer Kollateralschaden? Hat man im Panikmodus wirklich alles bedacht und ein sorgfältige Güterabwägung vorgenommen? Derzeit spielen sich - ungesehen - viele tragische Schicksale ab. Wenn das Ausmaß der Verwüstungen im Nachhinein deutlich werden wird, kann es für viele zu spät sein. Wer wägt das alles ab? Wer teilt Millionen Menschen ihre Schicksale zu? In diesen Tagen triumphiert der "starke Staat", triumphieren Befehlston und Zwang. Und die Menschen? "Wir verwandeln uns aus mündigen Bürgern in Untertanen zurück", analysiert der Autor. Er betrachtet die gegenwärtige Situation als einen großen Test für uns alle. Werden wir den bestehen? Von Götz Eisenberg.

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26. März 2020 | Gesellschaft
Das Virologen-Orakel

Corona-Tagebuch 2: Satire wird schwierig, wenn das, was man sich in seinen morbiden Vorstellungen ausmalt, ständig von der Wirklichkeit eingeholt wird. Götz Eisenberg berichtet in dieser Folge seines Tagebuchs u.a. von einer durch den Krieg um Klopapier motivierten Gewalttat. Corona-Vorsicht betrachtet er als eine Frage der Mathematik. Dennoch stellt er als kritischer Zeitgenosse die Frage: Wollen die Mächtigen mit ihren Notstandsmaßnahmen nur exekutieren, wonach sie sich schon lange gesehnt haben? Von Götz Eisenberg.

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25. März 2020 | Gesellschaft
Bärlauch in den Zeiten von Corona

Corona-Tagebuch Teil 1. Auch große historische Veränderungen zeigen sich oft in vermeintlich kleinen Details des Alltags. Götz Eisenberg ist ein schreibender Flaneur, der am scheinbar Zufälligen das Wesentliche und Signifikante herauszuarbeiten versteht. Was sagt das Verhalten der Menschen unter dem Druck der Corona-Krise über die in unserem Land herrschende Mentalität aus? Muss man die Regierung für ihre rigiden Maßnahmen kritisieren oder eher die "Spaßgesellschaft", die ungeachtet medizinischer Notwendigkeit ihre Ignoranz zelebriert? Beides, zeigen die differenzierten Betrachtungen des Autors. Schlimmes und schon überwunden Geglaubtes zeigt sich im Krisenmodus. Selbst menschenverachtende Ansichten der Art: "Es sterben ja nur ein paar Alte, Hauptsache die Starken überleben". Götz Eisenberg wird in der nächsten Zeit weitere Folgen seines "Corona-Tagebuchs" veröffentlichen. Götz Eisenberg.

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07. Januar 2019 | Gesellschaft
Pharmakologischer Seelenmord

Immer mehr Eltern gehen dazu über, ihren schlaflosen und schreienden Babys und Kleinkindern Beruhigungsmittel und andere psychoaktive Substanzen zu verabreichen. Sie fügen ihren Kindern damit nicht nur Schaden zu, sondern üben sie obendrein - ohne es zu ahnen - in den Modus der chemisch-pharmakologischen Verhaltenssteuerung und Affektregulierung ein. Normgerechtes Verhalten wird mehr und mehr zu einer Frage der "Einstellung" - auf das richtige Medikament und die richtige Dosis. Der Pharmaindustrie scheint im gesellschaftlichen Modernisierungsprozess die Aufgabe zuzufallen, die Anpassung der Individuen an die Verhaltenszumutungen des "flexiblen Kapitalismus" (Richard Sennett) chemisch-pharmakologisch zu erleichtern und sie bei der Stange zu halten. Von Götz Eisenberg.

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26. Dezember 2018 | Gesellschaft
Brauchen wir einen neuen Maschinensturm?

"Ein neuer Menschentyp ist im Begriff zu entstehen, der alles vergessen haben wird, was vor dem Smartphone und dem Tablet war. Wie Lemminge stürzen wir uns von der digitalen Klippe." Kein Zweifel: der homo digitalis ist der Mensch der Zukunft. Ob er noch sapiens (weise, vernunftbegabt) sein wird, kann bezweifelt werden. Der Antrieb, in immer schnelleren Rhythmen immer perfektere Maschinen zu erschaffen, mündet in das Bestreben der Erbauer, selbst durch Angleichung maschinenhaft zu werden. Es ist höchste Zeit, dass sich der Mensch die Kontrolle über die Richtung, in die der Fortschritt marschiert, zurückholt. (Auszug aus dem Buch "Zwischen Anarchismus und Populismus. Zur Sozialpsychologie des entfesselten Kapitalismus, Band 3" von Götz Eisenberg)

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21. Dezember 2018 | Gesellschaft
Die Entzauberung des Weihnachtsmannes

"Würde uns heute ein neuer Messias geboren, würde er sich in der Flüchtlingshilfe engagieren, gegen die Abholzung des Hambacher Forstes kämpfen, an der Börse die Computer zertrümmern und das ganze Finanzgesindel verjagen…". Götz Eisenberg ist zornig. Der mittlerweile schamlose, kaum mehr durch Gütesimulation überzuckerte Kommerzrummel entlockt ihm nur noch Abscheu - und rhetorisch brillanten, beißenden Spott. Weihnachten ist in den Zeiten des Turbo-Kapitalismus zur schrillen, zur scheinheiligen Nacht geworden. Die Megamaschine verleibt sich unsere Träume, unsere Sehnsucht nach Harmonie, die Erinnerungsspuren von Heimeligkeit und Kindheitsromantik gnadenlos ein.

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16. Dezember 2018 | Buchrezensionen
Rezension zu Götz Eisenberg: “Zwischen Anarchismus und Populismus”

Wer sich noch halbwegs einen klaren Verstand bewahrt hat, muss angesichts der Zumutungen und Verrücktheiten der Gegenwart oft schier verzweifeln. Dass sich die Leitmedien in ihrer großen Mehrheit der Manipulation der Leser und Zuschauer verschrieben haben, statt die täglich auf uns einprasselnden Nachrichten zu analysieren und Hintergründe auszuleuchten, vertieft diese Verzweiflung noch. Umso wichtiger sind linke Autoren wie der Gießener Götz Eisenberg, die genau das tun, was eigentlich Aufgabe der Journalisten wäre: Ereignisse einordnen, Zusammenhänge aufdecken, Ursachen benennen. Von Kristian Stemmler.

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07. November 2018 | Gesellschaft
Hype oder Kairos? - Thesen zum Höhenflug der Grünen

Die meisten Kommentatoren neigen dazu, den rätselhaften Höhenflug nachdachte, den die Partei Die Grünen derzeit erlebt, für einen Hype zu halten, ein typisches Phänomen des Medien- und Internetzeitalters. Auf ihrer ständigen Suche nach Sensationen bemächtigen sich die Medien eines Themas und verschaffen diesem auf diese Weise eine große Aufmerksamkeit, die so lange währt, bis sie sich auf das nächste Thema stürzen. Einiges spricht dafür, dass der Höhenflug der Grünen mehr ist als das. Er wird von objektiven Tendenzen gespeist, die sich hinter dem Rücken der Akteure durchsetzen und ihnen selbst nicht einmal bewusst sein müssen. Götz Eisenberg versucht zu ergründen, welche Wirklichkeit sich zum grünen Gedanken drängt.

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19. Oktober 2018 | Ökologie
Lackierte Kampfhunde - Das Auto als männliche Selbstwertprothese

Es war an einem dieser heißen Sommertage. Ich war mit dem Rad auf dem Weg zur Lahn, um schwimmen zu gehen. Ich hielt an einer Ampel an der Westanlage. Zwei schwarze Limousinen kamen nebeneinander zu stehen - mit abgedunkelten Scheiben und zu Schlitzen verengten Scheinwerfern. Musik wummerte aus beiden Wagen. Betont lässig hingen die Arme der Fahrer aus den geöffneten Fenstern. Die beiden jungen Männer nahmen Witterung auf und checkten ab, ob "etwas ging". Reflexe schnappten ein und setzten einen Mechanismus in Gang, der kaum noch zu stoppen war. Sie betrieben ein nervöses Wechselspiel zwischen Kupplung und Gaspedal, so dass die Autos leicht vor und zurück wippten. Ihre Blicke gingen hektisch zwischen den Lichtern der Ampel und dem Rivalen hin und her. Von Götz Eisenberg.

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20. Juli 2018 | Gesellschaft
Früchtchen des Zorns, oder: Der Kampf um Aufmerksamkeit

Wen interessieren Menschen, wenn man auf ein Smartphone starren und auf ihm herumwischen kann? Allenfalls als Hersteller und Mitglieder einer WhatsApp-Gruppe sind Menschen noch gefragt. Schlimm wird das Ganze, wenn auch Kinder im Kampf um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern nicht mehr mit diversen Apparaten konkurrieren können.  Sie suchen dann andere - teils destruktive - Wege, um wieder ins Blickfeld zu kommen… Von Götz Eisenberg.

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29. März 2018 | Gesellschaft
“Wir können eine Welt gestalten, wie sie die Welt noch nie gesehen hat” - Vor 50 Jahren wurde Rudi Dutschke Opfer eines Attentats

Am Gründonnerstag, dem 11. April 1968 schoss ein junger Rechtsradikaler auf Rudi Dutschke und verletzte ihn schwer. Dutschke hatte Kopf und Leidenschaft der antiautoritären Bewegung verkörpert. Der Anschlag auf ihn wurde zum Auslöser der sogenannten Osterunruhen und setzte die Gewaltfrage auf die Tagesordnung. Die Bewegung verlor ihre spielerische Leichtigkeit und Heiterkeit und zerfiel kurz darauf. Das freibeuterische Denken der Revolte und ihr libertärer Sozialismus wichen einer Rückkehr zu einer sterilen Orthodoxie und geschichtlich überholten Vorstellungen von Klassenkampf und parteiförmiger Organisation. Von Götz Eisenberg.

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11. März 2018 | Gesellschaft
Der kurze Frühling der Anarchie - Zu Simon Schaupps “Tagebuch der bayerischen Revolution”

Wann immer in den letzten Wochen der Sondierungsgespräche und Koalitionsverhandlungen der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer zu sehen war, der in der geplanten neuen "GroKo"-Regierung Minister für Inneres, Bauen und Heimat werden soll, dachte ich: "Weiß der Seehofer überhaupt, wem er dieses Amt verdankt und auf wessen Schultern er steht?" Der Freistaat Bayern und das Amt seines Ministerpräsidenten sind Früchte der Revolution von 1918. Am 8. November vor 100 Jahren wählte der spontan entstandene Arbeiter-, Soldaten- und Bauernrat Kurt Eisner zum ersten Ministerpräsidenten des Freistaats Bayern, nachdem man am Tag zuvor die 738 Jahre währende Wittelsbacher Dynastie gestürzt und die Bayerische Republik proklamiert hatte. Eisner würde sich im Grabe rumdrehen, wenn er erführe, in wessen Hände sein Erbe gefallen ist. Von Götz Eisenberg.

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06. März 2018 | Ökologie
Die lästige Natur

Baumsterben? Baummord! Jeder private Grundbesitzer kann heute den ohnehin raren Baumbestand nach seinem Gutdünken reduzieren - meist aus "wirtschaftlichen" Gründen natürlich. Ökonomisch haben Singvögel überhaupt keinen, Insekten nur geringen Nutzen. Wenn es kein Honigbrot mehr gibt, esse ich eben Nutella. Eine wütende Glosse von Götz Eisenberg.

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29. Januar 2018 | Gesellschaft
Öffentlich-rechtliche Gegenaufklärung über 1968

Die Sendung "ttt - titel, thesen, temperamente" brachte am Sonntag, den 14 Januar 2018 einen Beitrag zum 50. Jahrestag der 68er Revolte, den 3-sat in der Sendung Kulturzeit vom 17. Januar wiederholt hat. "Fünf Minuten über die Ideen von 68" zu reden, das sei "gaga", sagte Daniel Cohn-Bendit. Warum lässt er sich, wenn er das erkannt hat, auf so einen Unfug ein? Man muss nicht in jedes Mikrophon reinreden, das einem hingehalten wird! Das blieb dann aber auch eine der wenigen richtigen Bemerkungen in diesem Beitrag. Von Götz Eisenberg.

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09. Januar 2018 | Gesellschaft
Eine große, frei flottierende Sehnsucht nach etwas Anderem

Heuer hat 1968, das berühmte Jahr der Revolte, schon ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel. Vor zehn Jahre wurde das 40-jährige Jubiläum in den "Leitmedien" mit ausgiebigem 68er-Bashing begangen. Mal sehen, ob sich das 2018 wiederholt. "Hinter den Schlagzeilen" wird sich dem Thema mit eigenen Beiträgen verschiedener AutorInnen widmen und natürlich auch fragen: Ist eine Revolte auch heute wieder möglich? (Nötig wäre sie ohnehin.) Götz Eisenberg erzählt in diesem Beitrag sehr persönlich über "sein" 1968. Wie bei vielen Altersgenossen ging auch bei ihm ein "atmosphärisches" Unbehagen, ein noch ungerichtetes Aus- und Aufbruchsverlangen der politischen Sozialisation voraus.

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07. Dezember 2017 | Zukunftsfähige Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit
“The sound of money” - Anmerkungen zu einer Sendung über das Bienensterben

Plötzlich tut allen das Bienensterben furchtbar leid. Aber nicht, weil man den Tieren irgendeinen Eigenwert zugestehen würde - nein, tote Bienen sind nicht mehr in der Lage, als Dienstleister für uns Brotaufstrich herzustellen und Obst zu bestäuben. Das Nützlichkeitsdenken und die ökonomische Vernunft, die verantwortlich sind für die Misere, werden nun noch einmal beschworen, um die Misere zu beheben. Es kommt in der jetzigen brandgefährlichen Situation nicht darauf an, Ökonomie durch ein paar ökologische Beimischungen noch smarter zu gestalten; vielmehr geht es darum, der Ökonomie als Ganzes die Herrschaft über unsere Welt und unsere Köpfe zu entreißen. Das geht nur durch Selbstermächtigung, Selbstbeschränkung, Selbstbesinnung. Von Götz Eisenberg.

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29. November 2017 | Gesellschaft
“Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen”, Teil 2/2

"Wie schafft man es, dass Menschen arbeiten wollen und sich das Produkt ihrer Arbeit wegnehmen lassen?" Im zweiten Teil seines Artikels erzählt Götz Eisenberg, wie es gelang, Menschen entgegen ihren natürlichen Bedürfnissen nach Freiheit, Freizeit, Bequemlichkeit und Lust eine rigide "Arbeitsmoral" anzudressieren. Das zentrale Problem der kapitalistischen Produktion erwies sich als lösbar: "Man verpasste den Zöglingen eine Seele, die als innere Ergänzung des äußeren Zwangs wirkte."

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28. November 2017 | Gesellschaft
“Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen”, Teil 1/2

"Mit dem Bürgertum steigt eine Klasse zur Herrschaft auf, die sich über Arbeit definiert und sich durch eine um Leistung zentrierte, methodische Lebensführung von der Aristokratie abgrenzt. Die Selbstdisziplin, die sich das Bürgertum auferlegt, schlägt um in und vollendet sich als Fremddisziplinierung. Aus der Härte gegen sich selbst leitet man das Recht, ja beinahe die Pflicht ab, unnachgiebig gegen die unproduktiven und lasterhaften Unterschichten vorzugehen." Dieser Text von Götz Eisenberg stammt aus dem Jahr 1990 und ist ursprünglich in einer doppelt so langen Fassung in der Zeitschrift "psychosozial" erschienen. Lange vor Einführung des Verelendungs- und Disziplinierungsprogramms Hartz IV analyiserte der Autor den allgegenwertigen Terror der Arbeit treffend und mit vielen aufschlussreichen historischen Belegen.

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22. November 2017 | Spiritualität
Das Flüstern des Windes im Schilf oder: Vom Nutzen des Nutzlosen

"Eine eigenartige Ironie sorgt dafür, dass, sobald ein Nutzenkalkül ins Spiel kommt, genau das zerstört wird, was den Nutzen ausgemacht hat. Sobald man den Dingen wissenschaftlich auf den Leib rückt, zieht sich das Geheimnisvolle und Wunderbare zurück. Diesen für die Moderne kennzeichnenden Vorgang hat der Soziologe Max Weber die ‘Entzauberung der Welt’ genannt. Man versucht, alles zu vermessen, technisch zu beherrschen und sich dienstbar zu machen. Der Zauber des Waldes verfliegt, wenn man ihn auf Rezept aufsucht und mit einem festumrissenen ‘Um … zu’." Der Autor Götz Eisenberg übt in diesem glänzenden Essay Kritik an der Allgegenwart von Nützlichkeitserwägungen unter kapitalistischen Vorzeichen. Er ermutigt zu einem Leben und Lieben "ohne Warum".

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19. November 2017 | Zukunftsfähige Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit
Das Geld und die Seele des heutigen Menschen

Das oberste Ziel globaler Wirtschaft besteht leider nicht darin, Wohlstand und Glück für alle zu gewährleisten. Vielmehr fördert sie vor allem diejenigen, die am cleversten - und oft am rücksichtslosesten - die staatlichen Freiheiten für Profitstreben und Gewinnmaximierung nutzen. Kein Wunder, dass unsere Gesellschaft größtenteils aus verunsicherten Einzelkämpfern besteht, die eine Gletscherlandschaft eingefrorener Gefühle mit sich herumtragen und den Kontakt zu Freude, Geborgenheit und Mitgefühl verloren haben. Von Götz Eisenberg.

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31. August 2017 | Gesellschaft
Die Strafe bessert den, der straft

Warum und mit wie viel Erfolg bestrafen Menschen eigentlich Menschen? Selten wird diese Frage gestellt, weil wir uns an die schwarze Pädagogik staatlicher "Übelzufügung" über Generationen gewöhnt haben. Götz Eisenberg, der über 30 Jahre als Gefängnispsychologe gearbeitet hat, kommt zu einer unbequemen Antwort: Da Strafen ihr Ziel fast nie erreichen, müssen die Gründe in der Psyche der Befürworter von Repression liegen: im Wunsch nach Vergeltung und Selbstrechtfertigung der "Anständigen". Der Autor fragt auch nach der Wirkung des Gefängnisses auf das Wachpersonal: "Die Unmenschlichkeit, die einem anderen angetan wird, zerstört die Menschlichkeit in uns."

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03. Juni 2017 | Gesellschaft
Wie alles anfing - Zum Verhältnis von 2. Juni 1967 und Deutschem Herbst 1977

Heute vor 50 Jahren starb der Student Benno Ohnesorg durch die Kugel eines Polizisten. Aus Anlass des 40. Jahrestages dieses Mordes entstand der folgende Text. Er stammt also aus dem Jahr 2007. Er erschien damals in einer "Jubiläumsausgabe" der Gießener Alternativzeitung "Elephantenklo", die zwanzig Jahre zuvor ihr Erscheinen eingestellt hatte. Der Text scheint mir nach wie vor aktuell und die in ihm getroffenen Aussagen stimmen im Wesentlichen auch zehn Jahre später. Von Götz Eisenberg.

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21. Mai 2017 | Gesellschaft
Vom Recht auf Stille

Endlich mal ein sonniger Frühlingstag, dachte ich, und trug mein Frühstück auf einem Tablett auf den Balkon. Zur Feier des Tages hatte ich Brötchen geholt und öffnete ein Glas Johannisbeermarmelade, das eine Cousine mir im Herbst geschenkt hatte. Kaum saß ich auf dem Balkon und freute mich, dass die Mauersegler um den Block schwirrten und dabei ihr fröhliches srieh-srieh ausstießen, begann unten ein Nachbar den Rasen zu mähen. Kurz darauf warf jemand seinen Laubbläser an und schließlich wurde schräg gegenüber bei geöffneten Fenstern Staub gesaugt. Die diversen Maschinen-Geräusche verbanden sich mit dem städtischen Grundlärm zu einer schrillen Kakophonie. Ich zog mich fluchtartig ins Innere der Wohnung zurück. Was nützt die schönste Frühlingssonne, wenn von allen Seiten mit Lärm traktiert wird? Von Götz Eisenberg.

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02. Mai 2017 | Zukunftsfähige Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit
Verlogene Empörung. Anmerkungen von Götz Eisenberg

Als von Seiten der Ermittler verlautete, dass hinter dem Anschlag auf die Mannschaft von Borussia Dortmund mutmaßlich ein Aktienspekulant steckt, war die Empörung groß. Politiker aller Parteien beeilten sich, ihre Betroffenheit über die Tat und ihre Abscheu vor dem Motiv des Täters zu äußern: Habgier. Die zur Schau gestellte und lautstark vorgetragene Empörung über die Tat von Dortmund ist insofern verlogen, als sie von einem Schweigen über den Handel mit Derivaten und die Spekulation mit Nahrungsmitteln begleitet wird, die rund um den Globus täglich massenhaft Tote produzieren. Habgier nennt man auf dieser Ebene Profit, und an diesem Motiv wagt kaum noch jemand Kritik zu üben. Von Götz Eisenberg.

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26. Juli 2016 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Von Orlando bis München: Amok oder Terror?

Der Amoklauf von München markiert den vorläufigen Schlusspunkt einer Blutspur, die Terrorakte und Amokläufe in den letzten Monaten durch Europa gezogen haben. In den USA sind Amokläufe beinahe alltägliche Ereignisse. Die Grenzen zwischen Amok und Terror sind unscharf und müssen in jedem einzelnen Fall bestimmt werden. Den Opfern und ihren Angehörigen wird es egal sein, welcher Kategorie die Mörder zugeordnet werden. Einer kritischen Öffentlichkeit kann es indessen nicht gleichgültig sein, wie Verbrechen gesellschaftlich angeeignet und codiert werden. Mit Etikettierungen verbinden sich strategische Interessen, und zwar sowohl auf der Seite der Täter als auch der Gesellschaft. Von Götz Eisenberg.

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19. Juli 2016 | Gesellschaft
“Es ist besser, stehend zu sterben, als kniend zu leben! No pasarán!”

Eine Collage zum Spanischen Bürgerkrieg, der heute vor 80 Jahren begann. Von Götz Eisenberg

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08. Juni 2016 | Gesellschaft
Der Griff zur Notbremse

Alexander Gauland und Björn Höcke haben in den letzten Tagen Sätze und Parolen rausgehauen, an denen man veranschaulichen kann, worin das Erfolgsrezept des Rechtspopulismus besteht. Sie machen sich zu "Phantasie-Führern" derer, die an Denk-, Wahrnehmungs- und Affektgewohnheiten und Vorstellungen von ethnischer Homogenität festhalten, über die die gesellschaftliche Entwicklung längst hinweggegangen ist. Merkel wolle die deutsche Bevölkerung "ersetzen durch eine aus allen Teilen der Erde herbeigekommene Bevölkerung". Sie betreibe eine Politik "der menschlichen Überflutung", gegen die Widerstand geboten sei. Den an traditionelle Werte und Normen fixierten Menschen ist allzuviel fremd geworden in den letzten Jahrzehnten. Sie verstehen die Welt nicht mehr und denken sie sich einfach wieder zurecht. Das Eigene gegen das Fremde - so lautet die schlichte Parole von AfD und Pegida. Und damit gelingt es ihnen, den Unmut von Teilen der Bevölkerung aufzugreifen und zu bündeln. Von Götz Eisenberg.

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29. April 2016 | Ökologie
“Dass es so weiter geht, ist die Katastrophe.” - Über die Unfähigkeit zu lernen

Am 26. April 1986, also vor dreißig Jahren, kam es im Atomkraftwerk Tschernobyl zum GAU. Götz Eisenberg erinnert an diese Katastrophe und unsere Unfähigkeit, aus Katastrophen wie diesen zu lernen.

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24. Februar 2016 | Gesellschaft
Das Monströse als Ernstfall der Humanität

Nach den neuen Pogromen in den sächsischen Gemeinden Clausnitz und Bautzen sagte der Ministerpräsident Stanislaw Tillich: "Das sind keine Menschen, die so etwas tun. Das sind Verbrecher." Ein Kommentar von Götz Eisenberg.

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06. November 2015 | Flucht, Migration und Asyl
Durch die Seele ein Riss - Über die Folgen von Krieg, Flucht und Traumatisierung

Haifa 1989. Es ist die Zeit der Ersten Intifada. Seit 1987 lehnen sich meist junge Palästinenser gegen die israelische Herrschaft auf. Vor der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 lebten rund 62.500 Araber in Haifa. Die meisten palästinensischen Araber wurden durch massive Angriffe und Bombardements von Seiten Israels vertrieben, andere flohen vor der Permanenz der Gewalt. Es verblieben lediglich 15.000 Araber in Haifa, unter ihnen Mahmud und seine Familie. Götz Eisenberg ist ihm im Gefängnis begegnet, hat ihm zugehört und sein Leben aufgeschrieben.

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29. September 2015 | Gesellschaft
Fluten, Wellen, Ströme …

In welchen Begriffen reden wir über Flüchtlinge? Welche Bilder und Metaphern verwenden die Medien? Was sagt das über uns selber aus? Welche politisch-gesellschaftlichen Umstände begünstigen Integrationsbemühungen, welche behindern sie eher? Was droht uns, wenn Integration misslingt? Von Götz Eisenberg.

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20. März 2009 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Winnenden: Industrialisierung des Mitleids

Was sagt es über den Zustand einer Gesellschaft, wenn sie bezahlte Experten benötigt, um Kinder zu trösten? Über die "fürsorgliche Belagerung" durch Trauma-Psychologen. Von Götz Eisenberg.

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20. Oktober 2007 | Gesellschaft
Die linke Unfähigkeit zu trauern

Die Revolution ist kein Zuckerschlecken: In der Eskalation des Herbstes ´77 galt die linke Trauer höchstens den RAF-Genossen und hatte eine instrumentelle, gegen den Staat gerichtete Dimension. Zur politischen Kultur der damaligen Zeit gehörte auch das linke Empathie-Tabu. Von Götz Eisenberg.

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27. Mai 2007 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Alles mitreißen in den Untergang

Jugendgewalt, Vandalismus, Amok: Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem ungebremsten Markt und der Zunahme von extremer Gewalt? Von Götz Eisenberg.

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01. November 2006 | Gewalt, Gewaltfreiheit und Frieden
Die Zerstörung der Kindheit: Wie der Frosch im Milchglas

Turnusmäßig schrecken Nachrichten von vernachlässigten oder von ihren Eltern getöteten Kindern die Öffentlichkeit auf und setzen die Not Minderjähriger auf die Agenda. Die pflichtschuldige Empörung, die dabei jedes Mal laut wird, unterschlägt, dass in den vergangenen Jahrzehnten sich auch die so genannten “normalen” Kindheiten grundlegend verändert haben. Der Anpassungsdruck auf Kinder nimmt zu und es hat gravierende Folgen, wenn ihnen die Voraussetzungen für ihre “psychische Geburt” genommen werden. Von Götz Eisenberg.

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